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2011 | Buch

Die Dialektik von Angriff und Verteidigung

Clausewitz und die stärkere Form des Kriegführens

verfasst von: Johann Schmid

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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Über dieses Buch

Die Dialektik von Angriff und Verteidigung beschäftigt politisch-militärische Denker und Entscheidungsträger zu nahezu allen Zeiten und ist eine der grundlegenden Fragestellungen in Krieg und Konflikt. Das vorliegende Buch befasst sich mit dem Stärkeverhältnis der beiden Hauptformen des Kriegführens und Kämpfens: Angriff und Verteidigung. Zentraler Untersuchungsgegenstand ist die These des preußischen Generals und Kriegsphilosophen Carl von Clausewitz, wonach die Verteidigung die an sich „stärkere Form des Kriegführens“ sei.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
I. Kapitel. Kontroverse Diskussion
Zusammenfassung
Mit dem vorliegenden Kapitel wird der Untersuchung der Clausewitzschen Argumentation, ein Ausschnitt aus der breiten und äußerst kontroversen Diskussion hinsichtlich der Frage nach der stärkeren Form des Kriegführens vorangestellt. Diese Diskussion, die beinahe so alt ist wie die Kriegsgeschichte selbst, hat von jeher Militärs und Feldherrn aber auch politische Herrscher und Führer bewegt. Ihre jeweiligen Erfahrungen und theoretischen Erkenntnisse könnten dabei jedoch unterschiedlicher kaum sein. Exemplarisch sollen daher einleitend drei bedeutende Autoritäten militärischen Denkens und Handelns ausgewählt und ihre jeweiligen Vorstellungen in dieser Frage aufgezeigt werden.
Johann Schmid
II. Kapitel. Verständnis der Clausewitzschen These von der „stärkeren Form des Kriegführens“
Zusammenfassung
Voraussetzung für eine kritischen Diskussion der Clausewitzschen These von der Verteidigung als der „an sich stärkeren Form des Kriegführens“, ist ein zutreffendes Verständnis darüber, wie der preußische Kriegsphilosoph selbst seine diesbezügliche These verstanden wissen wollte. Der Schlüssel zum Verständnis der Clausewitzschen Theorie und damit seiner Gedanken zum Stärkeverhältnis von Angriff und Verteidigung kann nur in einer ganzheitlichen Betrachtung seines Werkes unter Berücksichtigung seines methodologischen Ansatzes liegen. Erst die Aufdeckung seines „philosophischen Untergrundes“ gebe das Mittel an die Hand, den „Einheitspunkt“ seiner Gedanken und ihren strengen Zusammenhang zu erkennen, ohne den sein Werk nur als eine von äußerlich aneinander gereihten, zuweilen sogar widerspruchsvollen einzelnen Lehren erscheinen müsse, betont Malmsten Schering. Diesen Einheitspunkt scheinen eine Reihe seiner Kritiker nicht erfasst zu haben, wenn sie, wie beispielsweise Fuller, das Werk „Vom Kriege“ als eine „pseudo-philosophische Darstellung“, einen „Wirrwarr von Abhandlungen, Aufzeichnungen und Notizen“, „weitschweifig“ und voll von „nichtssagenden Bemerkungen und Gemeinplätzen“ bezeichnen; oder wie Jomini in „diesem gelehrten Labyrinth“ nur eine kleine Zahl erleuchteter Gedanken und hervorragender Aufsätze finden, wobei ihn (Jomini) kein Werk mehr als das „Vom Kriege“ die Notwendigkeit einer guten Theorie hätte fühlen lassen.
Johann Schmid
III. Kapitel. Kriegsgeschichtlich / empirische Betrachtung der Clausewitzschen These
Zusammenfassung
Im vorliegenden Kapitel wird die Clausewitzsche These von der Verteidigung als der „an sich stärkeren Form des Kriegführens“ auf ihre Vereinbarkeit mit der Wirklichkeit des Krieges untersucht. Zwei in der Praxis wiederkehrende kriegstheoretische Phänomene erscheinen hierbei geeignet, die Gedanken des preußischen Kriegsphilosophen in Frage zu stellen. Der Angriff aus Schwäche und der Präventivangriff. Beide Phänomene lassen sich mit dem Clausewitzschen Theoriegebäude nicht nur nicht erklären sondern stellen dieses direkt in Frage. Daher sollen beide Phänomene jeweils anhand eines kriegsgeschichtlichen Beispiels näher untersucht und bewertet werden.
Johann Schmid
IV. Kapitel. Kritische Analyse und Bewertung der Clausewitzschen Argumentation
Zusammenfassung
Der aufgezeigte Widerspruch, in dem sich die Clausewitzsche Theorie von der Verteidigung als der „stärkeren Form des Kriegführens“ mit der praktischen Wirklichkeit des Krieges befindet, macht es erforderlich, die Argumentation des Kriegsphilosophen zur Begründung seiner These genauer zu untersuchen. In diesem Zusammenhang ist zu betonen, dass eine der grundlegenden Forderungen, welche Clausewitz selbst an die Theorie stellt, darin besteht, dass sie nicht in Widerspruch mit der Erfahrung stehen dürfe. Die Theorie müsse in jedem Falle das, was sie von den Dingen aussage, entweder aus der Kriegsgeschichte abstrahiert oder wenigstens mit ihr verglichen haben.
Johann Schmid
Backmatter
Metadaten
Titel
Die Dialektik von Angriff und Verteidigung
verfasst von
Johann Schmid
Copyright-Jahr
2011
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-93037-4
Print ISBN
978-3-531-18085-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-93037-4