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2012 | Buch

Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung

Konzeption und Praxisbeispiel für ein effizientes Prozessmanagement

verfasst von: Jörg Becker, Wolfgang Probandt, Oliver Vering

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : BPM kompetent

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Über dieses Buch

Prozessorientierung ist eine nicht mehr wegzudenkende Maxime in der Gestaltung von Unternehmen. Modelle zur Dokumentation von Prozessen sind oft fester Bestandteil in entsprechenden Reorganisationsprojekten. In großen und komplexen Projekten mit verteilter Modellierung werden diese Modelle schnell unstrukturiert und unübersichtlich. Mit den "Grundsätzen ordnungsmäßiger Modellierung (GoM)" werden Gestaltungsrichtlinien für die Erstellung von Informationsmodellen beschrieben, die diesen Problemen entgegenwirken. In Analogie zu den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) enthalten die GoM Richtlinien, die über die Regeln von Modellierungssprachen hinausgehen, um nicht nur zu syntaktisch fehlerfreien, sondern zu „guten“ Modellen zu gelangen. Anwendung und Nutzen der GoM werden im Rahmen eines konkreten Modellierungsprojektes zur prozessorientierten Reorganisation der Verwaltungsstrukturen bei der Bundeswehr verdeutlicht.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Modellierung
Zusammenfassung
Wer ein IT-System schreiben will, kann nicht so vorgehen, dass er die Welt beobachtet und sich dann hinsetzt und codiert. Das Projekt wird fehlschlagen. Die erste Handlung eines Systementwicklers, der eine Datenbank aufbauen will, kann nicht ein „create table“- Statement sein. Auch das wird schief gehen. Wer Prozesse in einem Unternehmen ändern will, kann nicht nach kurzer Beobachtung der Abläufe proklamieren, was alles anders zu machen sei. Er wird keinen Erfolg haben.
Jörg Becker, Wolfgang Probandt, Oliver Vering
2. Modellierungssprachen
Zusammenfassung
Das Entity-Relationship-Modell (ERM) wurde von CHEN entwickelt und erstmalig im Jahre 1976 veröffentlicht.1 Seitdem ist es sowohl in der Informatik, insbesondere im Datenbankentwurf, als auch in anderen Disziplinen, in denen die Modellierung von Zusammenhängen der realen (oder gedachten) Welt auf einer abstrakten Ebene eine Rolle spielt, die wohl am weitesten verbreitete Modellierungssprache zur Datenmodellierung. Die Popularität des ER-Modells ist im Wesentlichen auf zwei Gründe zurückzuführen:2 Zum einen kommt die Sprache mit nur zwei Grundkonstrukten aus, die von den meisten Nutzern als sehr natürliche Ausdrucksmittel empfunden werden. Zum anderen erlaubt sie die Darstellung mitunter komplexer konzeptioneller Zusammenhänge mittels einer leicht verständlichen, graphischen Notation.
Jörg Becker, Wolfgang Probandt, Oliver Vering
3. Konzeption der Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung
Zusammenfassung
Der Name und die Intention der Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung sind in Analogie zu den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung gewählt. Angesichts der Bedeutung der Informationsmodellierung für die Qualität von Anwendungssystemen, die im Software Engineering unbestritten und auch für andere Modelleinsatzzwecke gelten dürfte, sollten Maßnahmen entwickelt werden, die eine qualitätsgerechte und vergleichbare Modellerstellung erlauben.
Jörg Becker, Wolfgang Probandt, Oliver Vering
4. Ausgestaltung der Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung
Zusammenfassung
Nachdem in Abschnitt 3 „die Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung (GoM)“ vorgestellt wurden, wird in diesem Abschnitt aufgezeigt, wie eine konkrete Ausgestaltung der Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung in Form von Modellierungskonventionen erfolgen kann.
Jörg Becker, Wolfgang Probandt, Oliver Vering
5. Die Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung bei der Bundeswehr
Zusammenfassung
Dieser Abschnitt befasst sich mit der Umsetzung der Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung in einem großen Reorganisationsprojekt der Bundeswehr. Beschrieben wird, welche Motive die Entscheidung zugunsten der Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung als verbindliche Methodik zur Prozessgestaltung beeinflusst haben, wie die Grundsätze projektspezifisch ausgeformt wurden und wie sie schließlich angewendet werden.
Jörg Becker, Wolfgang Probandt, Oliver Vering
6. Die Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung in semantischen Modellierungssprachen
Zusammenfassung
Die in Abschnitt 2 vorgestellten Modellierungssprachen Ereignisgesteuerter Prozessketten, Petri-Netze und Business Process Modelling Notation (BPMN) sind von der Struktur her sehr ähnlich. Sie geben eine Syntax vor, wie der Prozess zu modellieren ist; in der Ereignisgesteuerten Prozesskette (EPK) zum Beispiel dadurch, dass Funktionen, Ereignisse und Konnektoren definiert werden und festgelegt ist, dass eine Prozesskette mit einem Ereignis beginnt und mit einem Ereignis endet. Diese syntaktischen Modellierungssprachen eröffnen große Spielräume bei der Gestaltung der Prozessmodelle. Plakativ formuliert: Der große Vorteil solcher Modellierungssprachen ist, dass man mit ihnen „alles machen“ kann; der große Nachteil solcher Programmiersprachen ist, dass man mit ihnen „alles machen“ kann.
Jörg Becker, Wolfgang Probandt, Oliver Vering
7. Zum Abschluss: Acht kurze Thesen
Zusammenfassung
1.
Modellierung ist ein wichtiges Instrumentarium, die Kommunikationslücke zwischen Fachabteilung und IT-Abteilung zu schließen.
 
2.
Modellierung unterstützt Organisations- und IT-Gestaltung wirkungsvoll.
 
3.
Große Freiheitsgrade, die die meisten Modellierungssprachen bei der Ausgestaltung der Modellierung erlauben, führen zu nicht vergleichbaren Modellen.
 
4.
Empfehlungen, die über die Syntax-Regeln der Modellierungssprachen hinausgehen, sind notwendig, um die Freiheitsgrade einzugrenzen.
 
5.
Die Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung haben sich als Empfehlungen für die Modellierung gut etabliert. Es sind dies:
 
Jörg Becker, Wolfgang Probandt, Oliver Vering
Backmatter
Metadaten
Titel
Grundsätze ordnungsmäßiger Modellierung
verfasst von
Jörg Becker
Wolfgang Probandt
Oliver Vering
Copyright-Jahr
2012
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-30412-5
Print ISBN
978-3-642-30411-8
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-30412-5

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