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1994 | Buch

Markt- und Preistheorie

verfasst von: Prof. Dr. Werner Güth

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Auf Märkten interagieren Tauschpartner, wobei die institutionellen Gegebenheiten von Markt zu Markt differieren und sich häufig im Zeitablauf verändern. Anliegen dieser Einführung in die Markt- und Preistheorie ist die Darstellung eines Instrumentariums zur formalen Abbildung und Analyse von Märkten, mit dem sich alle Märkte unabhängig von ihrer institutionellen Ausgestaltung erfassen lassen. Wie dieses (spiel)theoretische Instrumentarium anzuordnen ist, wird anhand von Märkten für einzelne (homogene Märkte) oder mehrere Güter (heterogene Märkte) mit vielfältigen Angebotsstrukturen sowie Märkten mit Kartellbildung oder Verhandlungen demonstriert. Die methodische Konsistenz resultiert aus der Anwendung einer einheitlichen Gleichgewichtsidee.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
0. Einleitung
Zusammenfassung
Während die Theorie der Marktwirtschaft (vgl. GÜTH, 1992) den gesamten ökonomischen Bereich einer Volkswirtschaft betrachtet, sollen hier nur sehr kleine Teilbereiche untersucht werden. Statt der Totalanalyse der Marktwirtschaftstheorie, werden wir daher Partialanalyse betreiben, die von vielen ökonomischen Zusammenhängen abstrahiert, urn bestimmten ökonomischen Betätigungen besondere Aufmerksamkeit widmen zu können
Werner Güth
1. Die traditionellen Marktlösungen
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die bekanntesten traditionellen Marktlösungen vorgestellt, die wir im darauffolgenden Kapitel auch spieltheoretisch rechtfertigen werden. Zunächst sollen die verschiedenen ad hoc—Konzepte jedoch traditionell begründet werden. Wir schließen uns dabei der üblichen Beschränkung auf die sogenannten Anbietermärkte an, die das Nachfrageverhalten durch die Rahmenbedingungen des Marktes, zum Beispiel in Form von exogen vorgegebenen Nachfragefunktionen erfassen.
Werner Güth
2. Konzeptionelle Vereinheitlichung traditioneller Marktlösungen durch die Spieltheorie
Zusammenfassung
Wir wollen nun versuchen, die in den beiden vorigen Abschnitten vorgestellten traditionellen Marktlösungen konzeptionell konsistent zu begründen, d.h. wir wollen sie als besondere Variationen eines einzigen Lösungsgedanken rechtfertigen. Wir überführen damit die Kasuistik der traditionellen Marktlösungen in eine Kasuistik marktinstitutioneller Aspekte. Statt jeweils ad hoc neue Verhaltensweisen mehr oder weniger stichhaltig zu begründen, werden wir einfach auf besondere Marktgegebenheiten zurückgreifen, die für reale Märkte mehr oder minder typisch sind.
Werner Güth
3. Monopolspiele
Zusammenfassung
In diesem und den folgenden Kapiteln sollen institutionell reichhaltigere Marktmodelle vorgestellt werden. Wir setzen damit das fort, was wir schon im zweiten Kapitel getan haben, nämlich aufzuzeigen, wie sich markinstitutionelle Gegebenheiten im Marktgeschehen niederschlagen. Während unser Ziel im zweiten Kapitel darin bestand, die traditionellen Marktlösungen durch besondere institutionelle Aspekte (spieltheoretisch konsistent) zu rechtfertigen, geht es uns im folgenden darum, wichtige institutionelle Gegebenheiten realer Märkte besser zu verstehen und beurteilen zu können.
Werner Güth
4. Homogene Oligopolmärkte
Zusammenfassung
Ausgehend vom Marktverhalten bei vollständiger Konkurrenz, gemäß der sich jeder Anbieter gewinnmaximal an einen vorgegebenen Verkaufspreis anpaßt, werden wir gesondert und für jeweilig besondere vereinfachende Annahmen verschiedene institutionelle Aspekte wie Preisführerschaft, unvollständige Information über die Marktnachfrage, die Möglichkeit von Markteintritt und Kartellbildung der Anbieter diskutieren. Wir werden dabei stets vom Grenzfall homogener Produkte ausgehen, obwohl man gemäß unserer grundsätzlichen Überzeugung diesen Grenzfall nicht direkt, sondern mittels Grenzwertbetrachtung von heterogenen Märkten analysieren sollte. Die Rechtfertigung hierfür ist die traditionelle Bedeutung von Analysen homogener Märkte in der wirtschaftstheoretischen Literatur. Letztlich beruht natürlich die Relevanz derartiger Analysen auf der impliziten Annahme, daß sich analog zu unserem Ergebnis in Abschnitt 2.5 die Resultate durch entsprechende Resultate für heterogene Märkte mit abnehmenden Heterogenitätsgrad approximieren lassen.
Werner Güth
5. Heterogene Oligopolmärkte
Zusammenfassung
In Kapitel 1 wurde die Auffassung begründet, daß man letztlich stets von heterogenen Märkten, d.h. von — in der Sicht der Nachfrager — unterschiedlichen Produkten der an einem Markt aktiven Anbieter ausgehen sollte. Es wurde dort auch demonstriert, wie man durch die Analyse heterogener Märkte auch den Grenzfall völliger Homogenität aller Anbieterprodukte approximieren kann.
Werner Güth
6. Märkte für unteilbare Güter
Zusammenfassung
Nach einer knappen Einordnung der Märkte für unteilbare Güter in die Markt- und Preistheorie werden aus einsichtigen Anforderungen an Marktordnungen die Auktions-bzw. Ausschreibungsregeln abgeleitet. Konkret wird dann für die (Auktions)Preisregel der Zielkonflikt zwischen Anreizkompatibilität und relativer Immunität gegen Bestrebungen zur Kartellbildung der Bieter aufgezeigt, der zumindest in Spezialfällen nicht durch Gewinnerwartungen entschieden werden kann. Die Kartellbildung selbst wird ebenso diskutiert wie sogenannte common value-Märkte, in denen die eigene Bewertung des Verkaufsgegenstands von den Bewertungen anderer abhängt.
Werner Güth
7. Verhandlungen als strategische Spiele
Zusammenfassung
Entsprechend der normativen Ausrichtung der üblichen Mikrökonomie, der auch in dieser Einführung gefolgt wird, wird Verhandlungstheorie als die Theorie rationalen Entscheidens in Verhandlungssituationen verstanden. Mit anderen Worten: Verhandlungstheorie wird im wesentlichen als Anwendungsgebiet der Spieltheorie aufgefaßt, obwohl wir in einem abschlieβenden Abschnitt für die Verhandlungstheorie und damit stellvertretend für die gesamte Mikroökonomie dafür plädieren werden, menschliches Entscheidungsverhalten unter Berücksichtigung der Beschränkungen menschlicher Kognition zu analysieren.
Werner Güth
8. Bestandsaufnahme und Bewertung der normativen Markt- und Preistheorie
Zusammenfassung
Markt- und Preistheorie kann und wird in verschiedener Form verstanden und dargeboten. Hier wurde sie letztlich als eine Folge von Anwendungen der (nichtkooperativen) Spieltheorie auf Marktmodelle vorgestellt, die die verschiedenen institutionellen Aspekte realer Märkte beleuchten soil. Der große Vorteil dieser methodischen Ausrichtung ist natürlich die beeindruckende Konsistenz der Verhaltensannahmen, wie sie besonders in Kapitel 2 zum Ausdruck kommt. Während in der traditionellen Markt- und Preistheorie quasi zu jeder Marktform ad hoc-Annahmen über das Marktverhalten postuliert werden, basieren alle unsere Analysen auf dem Gleichgewichtskonzept der (nichtkooperativen) Spieltheorie, das sich vor allem auf COURNOT (1838) und NASH (1950) zurückverfolgen läßt, bzw. auf Verschärfungen dieses Konzepts (vgl. vor allem VAN DAMME, 1991, und HARSANYI und SELTEN, 1988).
Werner Güth
Backmatter
Metadaten
Titel
Markt- und Preistheorie
verfasst von
Prof. Dr. Werner Güth
Copyright-Jahr
1994
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-57888-5
Print ISBN
978-3-540-58324-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-57888-5