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1991 | Buch

Planung

Systemanalytische und entscheidungstheoretische Grundlagen

verfasst von: Prof. Dr. Christoph Schneeweiß

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Über dieses Buch

Dieser erste Band eines Lehrbuchs der Planung gibt eine Darstellung der Grundlagen des Planungsprozesses. Er führt in die Systemanalyse ein, deren Aufgabe in der Erfassung der Sachzusammenhänge und der Beurteilungskriterien eines Planungsproblemes besteht. Ferner wird eine für das Verständnis der Planung unerläßliche Darstellung sämtlicher Teilbereiche der normativen Entscheidungstheorie gegeben, zu der insbesondere Entscheidungen bei Risiko, Mehrpersonenentscheidungen und Aushandlungsprozesse gehören. Einen besonderen Schwerpunkt bildet eine bisher im deutschen Sprachraum noch nicht vorliegende lehrbuchartige Darstellung der wichtigsten Verfahren der Mehrzielentscheidungen. Diese Verfahren, angefangen von der Nutzwertanalyse bis hin zur stochastischen Multiattributiven Nutzentheorie, werden in den Zusammenhang der übrigen Teile der Entscheidungstheorie gestellt. Einer Darstellung und Bewertung der gerade auch in der Praxis sehr gebräuchlichen Nutzwertanalyse wird besondere Beachtung geschenkt. Band 2 wird sodann konzeptionelle Fragen der Gestaltung des Planungsprozesses erörtern und auf Grundkonzepte der Systemgestaltung wie z.B. Dekomposition, Hierarchiesierung oder Flexibilität eingehen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung und Übersicht
Zusammenfassung
Unser modernes Leben ist von Planung bestimmt: Man plant sein Studium, man teilt seine Zeit ein, man stellt Wirtschaftspläne auf. Oft verwendet man mehr Zeit auf die Planung einer Tätigkeit als zu deren Ausführung. Mit Planung verbinden wir in unserem täglichen Leben nicht nur Positives: Oft sagt man, Planung beseitige Freiräume und leiste einer Überbürokratisierung Vorschub. Deutlich und zugleich subtil zeigt sich dieser negative Beigeschmack in der Ambivalenz des Wortes „verplanen“. Verplanen kann heißen, daß Möglichkeiten, die man zuvor besaß, eingeengt wurden (man verplant seine Zeit, seine Ressourcen), aber auch, daß man falsch geplant (d.h. sich verplant) hat. Versteht man planen als Vorsorgen, so wird deutlicher, worum es uns geht: Es geht darum, Vorkehrungen zu schaffen, um externen Zwängen bestmöglich begegnen zu können.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 1. Vorläufige Überlegungen zum Prozeß der Planung
Zusammenfassung
In diesem einleitenden Kapitel werden wir uns zunächst mit den Grundzügen des Planungsprozesses vertraut machen. Erst später, in Band 2, wird die Diskussion wieder aufgegriffen und im Lichte der bis dahin gewonnenen system-und entscheidungstheoretischen Einsichten vertieft. So gibt der folgende Abschnitt 1.1 einen vorläufigen Überblick über die wesentlichsten Aufgaben, die im Rahmen der Planung durchzuführen sind. Abschnitt 1.2 dient sodann der Erläuterung der abstrakt gehaltenen Ausführungen anhand eines Beispiels aus der betrieblichen Praxis.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 2. Systemtheoretische Grundlagen der Planung
Zusammenfassung
In Kapitel 1 haben wir uns einen vorläufigen Überblick über den Prozeß der Planung verschafft. Jetzt geht es darum, die dabei zu verwendenden systemanalytischen Begriffe und Methoden genauer kennenzulernen, d.h. es ist das Begriffssystem darzustellen, mit dessen Hilfe ein reales Planungsproblem zu erfassen ist.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 3. Grundbegriffe der Entscheidungstheorie
Zusammenfassung
Der zentrale Gedanke unserer bisherigen systemtheoretischen Überlegungen bestand darin, im Rahmen einer Planungsaufgabe ein Objekt-und ein Wertsystem zu identifizieren und in gegenseitiger Abhängigkeit voneinander zu beschreiben und zu strukturieren. Dies führte uns in Abschnitt 2.3.5 schließlich auf den Begriff des Entscheidungsmodells, in dem sich Objekt-und Wertsystem als Entscheidungsfeld und Zielkriterium wie-derfanden. Dort hatten wir auch schon festgestellt, daß im Rahmen eines vorliegenden Entscheidungsmodells „entscheiden“ darin besteht, aus einer Menge von Alternativen eine Auswahl zu treffen. Geschieht diese Auswahl nach Maßgabe eines oder mehrerer Ziele oder auch nur vager Zielvorstellungen, so spricht man von einer rationalen Entscheidung. Wir können daher sagen, die Entscheidungstheorie sei die Theorie rationalen Entscheidens.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 4. Grundzüge von Entscheidungen bei mehrfacher Zielsetzung
Zusammenfassung
Die Bewältigung von Entscheidungsproblemen bei mehrfacher Zielsetzung konnte in den letzten 15 Jahren beachtliche Fortschritte verzeichnen. Wir werden uns hiermit eingehender in Kapitel 7 befassen. Hier sollen jedoch schon einige Grundüberlegungen vorgetragen werden, die insbesondere dem Verständnis der in den folgenden Kapiteln darzustellenden Mehrpersonenentscheidungen sowie der Entscheidungen unter Risiko dienlich sein werden.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 5. Entscheidungen unter Risiko
Zusammenfassung
Bereits in Abschnitt 3.3.3 wurde deutlich, daß Entscheidungen unter Risiko nicht lediglich die Anordnung deterministischer Attributsausprägungen erfordern, sondern die von Zufallsvariablen und deren Verteilungen. Geht man davon aus, daß eine derartige Anordnung prinzipiell durch ein Präferenzfunktional bewerkstelligt wird, so ist auf der Menge der Wahrscheinlich-keitsverteilungen der zufälligen Ereignisse X a eine Funktion Φ( a ) derart zu finden, daß
$$ {X_{{a'}}}{\underset{\raise0.3em\hbox{$\smash{\scriptscriptstyle\thicksim}$}}{ \succ }}{X_{{a''}}} \Leftrightarrow \Phi \left( {a'} \right) \geqslant \Phi \left( {a''} \right). $$
Christoph Schneeweiß
Kapitel 6. Mehrpersonenentscheidungen
Zusammenfassung
Bisher haben wir uns nur mit Entscheidungen befaßt, an denen eine Person beteiligt war. Eine solche Einengung des Blickfeldes ist möglich, solange es lediglich
  • um die Klärung intrapersonaler (und nicht interpersonaler) Konflikte geht, und
  • der Entscheidungsträger mögliche spezifische Reaktionen anderer nicht explizit zu berücksichtigen hat.
Christoph Schneeweiß
Kapitel 7. Abriß einer Entscheidungstheorie bei mehrfacher Zielsetzung
Zusammenfassung
Bereits in Abschnitt 3.3.2 und später in Kapitel 4 sowie in Abschnitt 5.3 haben wir uns mit der Lösung von Entscheidungs-problemen bei mehrfacher Zielsetzung befaßt. Dabei konnten wir bereits wesentliche Einsichten gewinnen. Insbesondere haben wir uns mit nutzentheoretischen Ansätzen auseinandergesetzt, die dann auch im Rahmen der Bernoulli-Nutzentheorie (Kap. 5) und bei der Untersuchung von Mehrpersonenentscheidungen (Kap. 6) eine Rolle spielten.
Christoph Schneeweiß
Schlußbetrachtung
Zusammenfassung
Dieser erste Teil einer „Theorie der Planung“ führte uns über eine allgemeine Erörterung des Prozesses der Planung zu einer das Objekt-und Wertsystem umfassenden Systemanalyse und schließlich zur Darstellung formaler und normativer Aspekte der Entscheidungstheorie. Breiten Raum nahmen die Ausführungen zur normativen Entscheidungstheorie ein, da sie zur Fundierung einer Theorie der Planung unverzichtbar ist. Sie dient einer Klärung der zentralen Frage nach Rationalität der Planung.
Christoph Schneeweiß
Backmatter
Metadaten
Titel
Planung
verfasst von
Prof. Dr. Christoph Schneeweiß
Copyright-Jahr
1991
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-58237-0
Print ISBN
978-3-540-54000-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-58237-0