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2016 | Buch

Stabilität öffentlicher Meinung

Wie der Charakter einer Streitfrage den Einfluss der Medien begrenzt

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Über dieses Buch

Dieses Buch zeigt, dass die öffentliche Meinung vor allem bei solchen politischen Streitfragen ins Wanken gerät, die im Alltag der Bürger kaum eine Rolle spielen und bei denen Herz und Verstand uneins sind: etwa Militäreinsätze und finanzpolitische Entscheidungen. Anhand einer quantitativen empirischen Studie wird untersucht, inwieweit dieser Befund auf psychologischen Prozessen fußt – und inwieweit die individuelle Einstellungsstärke mit dem Auf und Ab der öffentlichen Meinung zusammenhängt. Eine einjährige Panel-Studie, die statische Auswertung historischer Umfragedaten und eine Analyse der Medienberichterstattung erlauben einen tiefen Einblick in die Dynamik der öffentlichen Meinung.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Medienthemen und Medienwirkung
Zusammenfassung
Am 19.12.2012 passierte nichts historisch Bedeutsames. Dennoch umfasste die Süddeutsche Zeitung an diesem Tag 233 journalistische Artikel – 7,6 m2 Text und Bilder. Auch wenn kaum ein Leser alle Beiträge gelesen hat: Die meisten Menschen haben an diesem Tag – wie an vielen anderen Tagen – zahlreiche Nachrichten in Zeitung, Fernsehen, Radio oder Internet gelesen, gehört oder an einer Verkaufsbox für Straßenzeitungen zumindest die Überschriften gelesen. Warum tun sie das? Was macht Nachrichten für den typischen Rezipienten so interessant?
Dominik J. Leiner
2. Empirische Untersuchung
Zusammenfassung
Im Kern der empirischen Untersuchung steht die Frage, ob Themenattribute moderieren, wie stark Medienstimuli auf Meinungen wirken. Entsprechend den aufgestellten Zusammenhänge (Z1 – Z10) soll jeweils überprüft werden, ob die Ausprägung eines Themenattributs den Grad der Medienwirkung verändert. Geht man davon aus, dass ein Thema und seine Attribute der sozialen Konstruktion unterliegen, so ist eine experimentelle Variation nur in Ausnahmefällen möglich: Zum Beispiel bei der Verfügbarkeit (Bizer et al., 2004, S. 230) oder dem Wissen zu einem Thema (Price & Neijens, 1998). Andere Themenattribute, wie die Obtrusiveness, sind so stark mit ihrem Thema verknüpft, dass eine Manipulation nur möglich ist, indem man den Versuchspersonen hypothetische Streitfragen vorlegt (Bizer & Krosnick, 2001, S. 574; Crano, 1995, S. 143; Johnson & Eagly, 1989, S. 292). Die kognitive und soziale Verankerung eines Themas bleibt dann aber außen vor, was die externen Validität der Befunde einschränkt.
Dominik J. Leiner
3. Einfluss der Themenattribute
Zusammenfassung
Entsprechend dem empirischen Modell (Abbildung 5, S. 59) sind für eine Beantwortung der Forschungsfrage 7 abstrakte Zusammenhänge (A–G) zu überprüfen. Abstrakt sind diese Zusammenhänge deshalb, weil sie jeweils eine Reihe von Teil-Zusammenhängen (u.a. zwischen den einzelnen Themenattributen und der Variabilität der Meinungsverteilung, Kap. 1.4, S. 31) subsumieren. Entsprechend sind die Befunde graduell – im Sinne von Effektstärken. Eine klassische Prüfung von Hypothesen erfolgt nur auf Ebene der zahlreichen Teil-Zusammenhänge. Wo statistische Tests sachlich anwendbar sind (Branch, 2014; Vlašić, 2012a), führt die parallele Überprüfung zahlreicher Hypothesen zu einer Inflation des α-Fehlers (Fehler erster Art); um den entgegenzuwirken, wird in allen statistischen Tests mit einem Signifikanzniveau von 1 % gearbeitet.
Dominik J. Leiner
4. Anhang
Dominik J. Leiner
Backmatter
Metadaten
Titel
Stabilität öffentlicher Meinung
verfasst von
Dominik J. Leiner
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-12285-0
Print ISBN
978-3-658-12284-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-12285-0