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2016 | Buch

Systemtheorie für Coaches

Einführung und kritische Diskussion

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Über dieses Buch

Das essential bietet eine prägnante Übersicht über zentrale Konzepte und Begrifflichkeiten, die häufig im Kontext systemischen Coachings vorkommen. Den Ausführungen liegt ein Ansatz zugrunde, der auf dem Boden interdisziplinärer Systemtheorie („Synergetik“) als „Personzentrierte Systemtheorie“ bekannt ist. Die dort entwickelten Konzepte und Prinzipien ermöglichen ein systemtheoretisch begründetes und konsistentes Verständnis bezüglich der Entstehung, Stabilität und Veränderung von Problemstrukturen. Damit lassen sich zentrale Aspekte und Fragen, die im Bereich des Coachings auftreten, auf systemtheoretische Weise betrachten, was es ermöglicht, das Handlungspotenzial im systemischen Coaching in konsistenter Weise weiterzuentwickeln und zu vertiefen.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Es gibt viele und im Detail recht unterschiedliche Definitionen und Konzepte von „System“. Daher werden in dieser Einleitung zunächst Aspekte genannt, welche diesen unterschiedlichen Ansätzen gemeinsam sind. Sodann wird problematisiert, dass in dem gegenwärtigen Schrifttum zum Coaching zwar sehr häufig der Begriff „systemtheoretisch“ als Referenz auftaucht. Dass es sich dabei aber überwiegend um eine ad-hoc Mixtur aus unterschiedlichen Tools und Einsichten handelt, deren Bezug zu den Systemtheorien unklar bleibt. Unbestreitbar leisten viele seriöse Coaches eine gute Praxis. Gleichwohl darf gefordert werden, dass Coaches, die sich „systemisch“ oder „systemtheoretisch fundiert“ nennen, ihr Handeln begründen und in Relation zu Theorien setzen können. Ziel dieses essentials ist es daher, entsprechende Grundlagen zu vermitteln.
Jürgen Kriz
2. Praxeologische Systemkonzepte aus der Familientherapie
Zusammenfassung
Die weit über fünfzig Jahre bewährten Konzepte und Vorgehensweisen der systemischen Familientherapie stellen auch heute für Coaches praxeologisch fundiertes Handwerkszeug zur Verfügung. Daher werden in diesem Kapitel die vier klassischen Grundorientierungen (psychoanalytisch, strukturell, entwicklungsorientiert und strategisch) kurz vorgestellt. Referiert werden sodann auch die neueren narrativen Ansätze systemischer Arbeitanhand der Konzepte „Problemdeterminierte Systeme“, „Lösungsorientiertes Vorgehen“ und „Reflektierendes Team“.
Jürgen Kriz
3. Grundkonzepte systemtheoretischer Ansätze
Zusammenfassung
In diesem Kapitel werden die Essentials der Systemtheorien (im engeren Sinne) zu vier (miteinander verbundenen) Prinzipien zusammengefasst dargestellt – auch wenn deren genauere Bedeutung erst in den folgenden Kapiteln entfaltet wird. Sodann werden klassische systemtheoretische Ansätze aus naturwissenschaftlichen Disziplinen referiert. Letztlich wird gezeigt, dass zwischen den Grundkonzepten der psychologischen Gestalttheorie und denen des interdisziplinären systemtheoretischen Ansatzes „Synergetik“ eine enge Verwandtschaft besteht.
Jürgen Kriz
4. Autopoietische Systeme
Zusammenfassung
Der Kunstbegriff „Autopoiese“ (von griech. autos = selbst und poiein = machen) wurde zunächst Anfang der 1970er-Jahre von den Neurobiologen H. Maturana und F. Varela eingeführt, um die Prozesse dessen, was biologisch „Leben“ genannt werden kann, auf der Ebene einer einzelnen Zelle zu erfassen und zu definieren. Rund ein Jahrzehnt später übernahm auch der Soziologe N. Luhmann diesen Begriff für seine Theorie sozialer Systeme, wobei er vor allem gesellschaftliche Makro-Prozesse im Fokus hatte. Beide Autopoiese-Konzepte sind nach ihrer Einführung auch für andere Fragen und Bereiche weiterentwickelt worden; sie unterscheiden sich aber, trotz gleichen Namens, nach wie vor erheblich.
Jürgen Kriz
5. Trivialisierung: Selbstorganisierte Strukturen in Systemen
Zusammenfassung
Dargestellt wird das„Trivialisierungs-Konzept“ von Heinz von Foerster, das sich gut eignet, die für das Verständnis von Systemtheorie bedeutsamen Rückkopplungen zu verstehen: Das Kernkonzept der Trivialisierung zeigt dass und wie aufeinander bezogenen „Operationen“ eine Ordnung etablieren, welche Komplexität reduziert.
Jürgen Kriz
6. Systemtheorie der Entstehung, Stabilität und Veränderung von Problemstrukturen
Zusammenfassung
Dieses zentrale Kapitel vermittelt in Kürze wesentlich Grundlagen dafür, wie aus Sicht der Systemtheorie die Entstehung, Stabilität und Veränderung von Problemstrukturen verstanden werden kann. Es wird gezeigt, dass und wie solche Problemstrukturen mit der verkrustenden Reduktion komplexer Situationen auf zu enge, zu starre und zu eingefahrene „Beschreibungen“ verbunden sind. Wesentliche Aufgabe von Coaches ist es daher, den umgekehrten Weg zu gehen, und den eingeengten Raum an Interpretations- und Handlungsoptionen wieder erweitern. Es geht also darum, bezüglich solch „erstarrter“, abstrakter und damit letztlich (er)lebensferner Strukturen deren „Verflüssigung“ zu fördern – z.B. durch systemisches Fragen.
Jürgen Kriz
7. Systemisches Coaching: Ordnungs-Ordnungs-Übergänge unterstützen
Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapitel wurde gezeigt, dass Probleme der Coachees auf individueller wie auch interaktiver Ebene mit einem zu reduzierten, zu festgefahrenen und zu wenig adaptiven Verständnis der komplexen Gegebenheiten und Handlungsoptionen zu tun haben. Dafür wurde das Konzept „Sinn-Attraktor“ erläutert, bei dem sowohl kognitiv wie interaktionell der Möglichkeitsraum für Neues verengt und über-stabilisiert wird. Für ein systemtheoretisch fundiertes Coaching ist daher Verständnis zentral, dass und wie die Potentiale und Ressourcen der Coachees gefördert werden können, in einem Ordnungs-Ordnungs-Übergang die erstarrten Strukturen zu verflüssigen.
Jürgen Kriz
Backmatter
Metadaten
Titel
Systemtheorie für Coaches
verfasst von
Jürgen Kriz
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-658-13281-1
Print ISBN
978-3-658-13280-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-13281-1

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