Skip to main content

2017 | Buch

Der (des)informierte Bürger im Netz

Wie soziale Medien die Meinungsbildung verändern

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Führen die sozialen Medien zu einer einseitigen Pseudo-Informiertheit von Bürgern und verstärken damit die Polarisierung der Gesellschaft? Der Nachrichten- und Informationskosmos im Internet befindet sich im Umbruch – mit beunruhigenden die Folgen für die Demokratie. Lange waren journalistische Medien, alternative Angebote und die öffentliche Kommunikation unter Bürgern getrennt. In Facebook, YouTube, Google und Co. vermischen sie sich. Nachrichten, Verschwörungstheorien und Hasskommentare stehen direkt nebeneinander. Das überfordert die Medienkompetenz vieler Bürger. Obwohl sie das Nachrichtengeschehen kaum überblicken, fühlen sie sich gut informiert. Gleichzeitig bleiben die Meinungslager unter sich (Filterblase) und schaukeln sich gegenseitig auf (Echokammer). Das trägt zur verzerrten Wahrnehmung der öffentlichen Meinung durch den Einzelnen bei, verändert die Meinungsbildung und verschärft die Polarisierung der Gesellschaft. Indizien sprechen dafür, dass besonders die politisierte Bildungsmitte betroffen ist.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einleitung: Demokratie, Nachrichtenmedien und Internet
Zusammenfassung
Demokratische Systeme stellen zwei zentrale Anforderungen an ihre Bürger: politische Informiertheit und politischer Meinungsaustausch. Nur umfassend und aktuell informierte Bürger sind in der Lage, ihre Bedürfnisse und Erwartungen kompetent mit den Angeboten der politischen Parteien abzugleichen, zwischen denen sie sich bei Wahlen entscheiden sollen, und sich so eine Meinung zu bilden.
Wolfgang Schweiger
Nachrichtenjournalismus, alternative und soziale Medien
Zusammenfassung
Nachdem wir die demokratietheoretische Bedeutung von Nachrichten geklärt und aktuelle Entwicklungen besprochen haben, geht es nun um die wichtigsten Online-Informationsquellen und ihre Eigenschaften. Journalistische Nachrichtenmedien sind zentrale Vermittler aktueller politischer Informationen an die Bürger. Doch was sind Nachrichten genau und welche Funktionen haben sie? Und was sind keine Nachrichten? Die Grenzen verschwimmen besonders im Internet.
Wolfgang Schweiger
Informieren und Informiertheit online
Zusammenfassung
Im vorherigen Kapitel haben wir die Angebotsseite betrachtet. Journalistische Nachrichten, alternative Medien und öffentliche Bürgerkommunikation können als die wesentlichen Quellen politischer Informationen gelten. In diesem Kapitel wenden wir uns der Publikums- bzw. Nutzerseite zu und fragen, wie Bürger Informationsquellen wahrnehmen, beurteilen, auswählen, nutzen und weitergeben. Dabei werden einige Besonderheiten zutage treten, die die Befürchtung nähren, dass das Internet unter den aktuellen Bedingungen die Informiertheit und Diskursfähigkeit der Bevölkerung tatsächlich schwächt.
Wolfgang Schweiger
Öffentliche Meinung und Meinungsbildung online
Zusammenfassung
Nachdem wir uns bislang mit Informationsquellen, Inhalten und ihrer Verbreitung und Nutzung befasst haben, wenden wir uns nun der Meinungsbildung und -artikulation zu. Informierte Bürger sind die erste Anforderung in der Demokratie; im zweiten Schritt müssen sie sich eine politische Meinung bilden. Wie das geschieht und welchen Einfluss Medien, die öffentliche Meinung im Allgemeinen und öffentliche Bürgerkommunikation im Besonderen darauf haben, wird in diesem Kapitel besprochen. Das geschieht unter Rückgriff auf klassische sozialpsychologische und kommunikationswissenschaftliche Theorien und aktuelle Studien, die diese auf die gegenwärtigen Online-Bedingungen anwenden.
Wolfgang Schweiger
Im Fokus: die politisierte Bildungsmitte
Zusammenfassung
In den vorangegangenen Kapiteln wurde immer wieder ein Bevölkerungssegment angesprochen, das von den beschriebenen Veränderungen der Nachrichtenverbreitung und Meinungsbildung online besonders betroffen ist: Bürger, die höchstens einen mittleren Bildungsabschluss aufweisen und das Internet nutzen. Gerade in dieser Bildungsgruppe spielen SNS eine besondere Rolle als Informationsquelle und Forum der politischen Bürgerkommunikation. Zudem hatten wir immer wieder mit Pegida- oder AfD-Sympathisanten, Nutzern alternativer Medien sowie Schreibern von Hasskommentaren zu tun.
Wolfgang Schweiger
Schluss
Zusammenfassung
In seinem berühmt gewordenen ‚Spiegel-Urteil‘ von 1966 hat das Bundesverfassungsgericht die Aufgaben des Journalismus in der Demokratie folgendermaßen umrissen (BVerfG 20, 162ff.).
Wolfgang Schweiger
Backmatter
Metadaten
Titel
Der (des)informierte Bürger im Netz
verfasst von
Wolfgang Schweiger
Copyright-Jahr
2017
Electronic ISBN
978-3-658-16058-6
Print ISBN
978-3-658-16057-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-16058-6

Premium Partner