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1995 | Buch

Erfolgssteuerung und Organisation 1

Anreizkompatible Erfolgsrechnung, Erfolgsbeteiligung und Erfolgskontrolle

verfasst von: Prof. Dr. Helmut Laux

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Über dieses Buch

In diesem Buch werden Grundprobleme der anreizkompatiblen Erfolgsrechnung, der Erfolgsbeteiligung und der Erfolgskontrolle untersucht. Dabei geht es im Kern darum, die Entscheidungsprozesse in einer Organisation - und mithin auch die daraus resultierenden Erfolge bzw. Erfolgsströme - im Sinne der (langfristigen) Kriterien der Investitionsrechnung zu steuern. Nach Darstellung der theoretischen Grundlagen werden zunächst Anreiz- und Kontrollprobleme bei einem Entscheidungsträger untersucht. Danach werden komplexere hierarchische Entscheidungssysteme mit mehreren Entscheidungsträgern betrachtet. Im Vordergrund steht hierbei die Problematik der Erfolgszurechnung sowie die Gestaltung von Anreizsystemen für einen wahrheitsgemäßen Informationsaustausch.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung

I. Einleitung und Überblick
Zusammenfassung
In jedem Unternehmen geht es letztlich darum, Güter und Dienstleistungen herzustellen und abzusetzen. Die hierzu erforderlichen operativen Tätigkeiten beschränken sich allerdings nicht auf die Ausführung von Arbeitsverrichtungen. Es werden stets auch Entscheidungen getroffen. Dabei wird unter “Entscheidung” die mehr oder weniger bewußte Auswahl einer von mehreren möglichen (Handlungs-) Alternativen verstanden. Ent-scheidungen werden also nicht nur auf den “höheren” Ebenen der Organisationshierarchie getroffen, sondern auch bei der Ausführung von Arbeitsverrichtungen. Im Grunde sind alle Personen, die in einer Organisation miteinander kooperieren, Entscheidungsträger, auch wenn ihre Entscheidungsspielräume sehr unterschiedlich sein mögen. Das Problem der organisatorischen Gestaltung besteht im Kern darin, die Entscheidungen von Organisationsmitgliedern zielorientiert zu steuern.
Helmut Laux

Entscheidungstheoretische Grundlagen

II. Konzepte und Kriterien der Entscheidungsfindung
Zusammenfassung
In dieser Arbeit wird eine Organisation als System von Entscheidungsträgern interpretiert und analysiert; die Darstellungen sind entscheidungsorientiert. Die enge Verbindung zwischen Organisations- und Entscheidungstheorie resultiert insbesondere aus folgenden Aspekten:
  • Organisatorische Maßnahmen dienen letztlich der Steuerung von Entscheidungen nachgeordneter Mitarbeiter. Organisationsalternativen können folglich nur dann sinnvoll analysiert bzw. bewertet werden, wenn fundierte Vorstellungen darüber bestehen, wie Entscheidungsprobleme gelöst werden können bzw. sollen.
  • Die Auswahl organisatorischer Maßnahmen stellt ihrerseits ein Entscheidungsproblem dar, bei dem mögliche Vor- und Nachteile zu prognostizieren und gegeneinander abzuwägen sind.
Helmut Laux
III. Die Beschaffung von Informationen als Entscheidungsproblem
Zusammenfassung
Ein Entscheidungsmodell kann immer nur den derzeitigen subjektiven Informationsstand eines Entscheiders widerspiegeln. Dieser Informationsstand ist jedoch im allgemeinen nicht unabänderlich. Der Entscheider kann insbesondere auch selbst dazu beitragen, ihn zu verbessern. Informationsaktivitäten können darauf ausgerichtet sein,
  • neue Handlungsalternativen zu finden bzw. zu erfinden, die Ergebnisse Eas der Handlungsalternativen genauer abzuschätzen und/oder
  • das Wahrscheinlichkeitsurteil über die maßgeblichen Umweltzustände zu verbessern.
Die Beschaffung von Informationen ist jedoch im allgemeinen nicht kostenlos. Kosten entstehen in Form von Ausgaben und/oder durch Einsatz von Arbeit und Zeit (Opportu-nitätskosten); u.U. können bestimmte Aktionen gar nicht mehr realisiert werden, wenn erst umfangreiche Informationen über deren Konsequenzen eingeholt werden. Die Entscheidung darüber, ob bestimmte Informationen beschafft werden sollen oder nicht, erfordert daher ein Abwägen der Kosten und des Wertes dieser Informationen.
Helmut Laux

Grundprobleme der Erfolgssteuerung bei Delegation von Entscheidungen

IV. Anreiz und (Fremd-)Kontrolle als Instrumente der Entscheidungssteuerung
Zusammenfassung
In den Kapiteln II und III wurde gezeigt, wie in unterschiedlichen Entscheidungssituationen “rationale” Entscheidungen getroffen werden können. Dabei blieb offen, ob der “Entscheider” die Entscheidungen für sich selbst trifft oder im Auftrag einer Instanz, die an ihn (zum Beispiel als dem Leiter eines Unternehmens oder einer Abteilung) Entscheidungskompetenzen delegiert hat. Bei Delegation von Entscheidungen an einen “Ent-scheidungsträger” besteht aus Sicht der delegierenden Instanz die Gefahr von Fehlentscheidungen. Zum einen besteht die Gefahr, daß der Entscheidungsträger zwar “rationale” Entscheidungen trifft, sich jedoch nicht an den Zielen der Instanz, sondern an abweichenden persönlichen Zielen orientiert. Zum anderen mag sich der Entscheidungsträger zwar an den Zielen der Instanz orientieren, jedoch nicht hinreichend qualifiziert sein, im Sinne der Instanz gute Entscheidungen zu treffen. Zudem kann die Gefahr bestehen, daß der Entscheidungsträger weder motiviert noch qualifiziert ist, solche Ent-scheidungen zu treffen.
Helmut Laux
V. (Grenzen der) Ermittlung eines optimalen Belohnungssystems und Bedingung der Anreizkompatibilität
Zusammenfassung
Bei der Ermittlung eines Belohnungssystems ist zu antizipieren, wie sich die darin vereinbarten Belohnungen auf die Aktivitäten des Entscheidungsträgers auswirken werden und welche Konsequenzen mit diesen Aktivitäten ihrerseits verbunden sind. Die Entscheidungstheorie liefert ein theoretisches Instrumentarium, um dieses Problem zu strukturieren und einer Lösung näherzubringen. Entscheidungstheoretische Analysen des Problems der Gestaltung von Belohnungssystemen sind Gegenstand zahlreicher wissen-schaftlicher Arbeiten16); sie sind der ökonomischen Agency-Theorie (oder Principal-Agent-Theorie) zuzuordnen. Kernpunkt dieser Theorie ist die Ermittlung eines aus Sicht einer Instanz (eines “Principals”) optimalen finanziellen Belohnungssystems für einen Entscheidungsträger (für einen “Agent”), dem die Instanz eine Aufgabe übertragen hat. Es wird für unterschiedliche Situationen untersucht, wie jeweils eine optimale Beloh-nungsfunktion ermittelt werden kann und welche Gestalt sie aufweist. Dabei gibt eine Belohnungsfunktion an, von welcher bzw. von welchen Bemessungsgrundlagen die Belohnung abhängt und welcher funktionale Zusammenhang zwischen Bemessungsgrundlage und Belohnung besteht.
Helmut Laux
VI. Ermittlung und Gestalt anreizkompatibler Belohnungsfunktionen im Einperioden-Fall
Zusammenfassung
Für eine Instanz, die — wie im folgenden angenommen wird — die Aktionsmöglichkeiten des Entscheidungsträgers sowie die entsprechenden Wahrscheinlichkeitsverteilungen über den Erfolg nicht kennt, ist es sehr schwierig, die möglichen Folgen alternativer Belohnungsfunktionen explizit abzuschätzen. Um der Gefahr zu begegnen, daß eine Belohnungsfunktion vereinbart wird, die einen Anreiz schafft, aus ihrer Sicht nachteilige Entscheidungen zu treffen, stellt die Instanz an die Belohnungsfunktion jedoch zumindest die Bedingung der Anreizkompatibilität: Der Entscheidungsträger soll aus dem Belohnungssystem nur dann einen finanziellen Vorteil erzielen, wenn er so agiert, daß auch die Instanz einen finanziellen Vorteil erzielt.
Helmut Laux

Integration von Planung und Erfolgsrechnung im Mehrperioden-Fall

VII. Planungskonzepte für den Mehrperioden-Fall
Zusammenfassung
Die Darstellungen in den Kapiteln V und VI beruhen auf der Annahme, der Planungszeitraum bestehe nur aus einer Periode. Diese Annahme ermöglicht es, Grundprobleme der Anreizgewährung durch Erfolgsbeteiligung in relativ anschaulicher Weise darzustellen und zu analysieren. Jedoch hat für ökonomische Entscheidungsprobleme der Realität der Mehrperioden-Fall eine wesentlich größere Bedeutung als der Einperioden-Fall. Der Mehrperioden-Fall steht auch im Vordergrund der vorliegenden Arbeit. Dabei wird insbesondere untersucht, wie durch Erfolgsbeteiligung und Erfolgskontrolle die langfristigen Entscheidungen der Entscheidungsträger in einer für den Eigentümer oder die Gesellschafter des Unternehmens (kurz die „Instanz“) vorteilhaften Weise gesteuert werden können.
Helmut Laux
VIII. Grundkonzepte der Messung des Periodenerfolges: Darstellung und Vergleich
Zusammenfassung
In Kapitel VII wurde gezeigt, wie aus Sicht der Instanz (des Eigentümers oder der Gesellschafter des Unternehmens) optimale Entscheidungen getroffen werden können. Da jedoch nicht die Gewähr besteht, daß sich der (bzw. die) Entscheidungsträger tatsächlich an den betreffenden Kriterien orientieren, stellt sich das Problem, deren Entscheidungen durch Anreiz und Kontrolle im Sinne dieser Kriterien zu steuern. Anreiz und Kontrolle können zwar explizit an den finanziellen überschüssen des Unternehmens oder einzelner Entscheidungsbereiche ansetzen. Wie jedoch in nachfolgenden Kapiteln gezeigt wird, kann es gute Gründe geben, statt dessen Periodenerfolge zugrunde zu legen. Da es immer darum geht, die Entscheidungen im Sinne der in Kapitel VII dargestellten Kriterien der Investitionsrechnung zu steuern, müssen die zugrundeliegenden Erfolgskonzepte mit diesen Kriterien im Einklang stehen, auch wenn die Konzepte im Detail sehr unterschiedlich ausgestaltet werden können.
Helmut Laux
IX. Betriebserfolgsrechnung
Zusammenfassung
In Kapitel VIII wurde untersucht, inwieweit verschiedene Konzepte der Erfolgsermittlung im Einklang stehen mit dem Prinzip der Barwertidentität, dem Prinzip der Entscheidungsverbundenheit, dem Prinzip der Manipulationsfreiheit und dem der pareto-effizienten Risikoteilung. Dabei blieb noch weitgehend offen, welche Konsequenzen sich ergeben können, wenn die Erfolgsrechnung gegen mindestens eines der Prinzipien verstößt.
Helmut Laux

Erfolgsrechnung und Erfolgsbeteiligung bei Sicheren Erwartungen über die Einzahlungsüberschüsse der Entdeckten (Investitions-) Projekte

X. Prämiensysteme bei identischen Zeitpräferenzen: Grundlagen
Zusammenfassung
Im folgenden wird angenommen, daß der Entscheidungsträger motiviert werden soll, aus Sicht der Instanz „gute“ (Investitions-)Entscheidungen zu treffen, indem ihm zusätzlich zu einem festen Gehalt eine „erfolgsabhängige“ Prämie gewährt wird. Es wird untersucht, bei welchen Bemessungsgrundlagen für die Prämie der Entscheidungsträger bei gegebenem Fixum genau dann finanzielle Vorteile erzielt, wenn er Entscheidungen trifft, die auch aus Sicht der Instanz vorteilhaft sind. Es wird gezeigt, daß nur bei einem Teil der diskutierten Bemessungsgrundlagen ein Anreiz besteht, die Interessen der Instanz wahrzunehmen. Bei den anderen Bemessungsgrundlagen — und dazu zählen auch solche, die in der Praxis weit verbreitet sind — ist das Prinzip der Barwertidentität (Kapitel VIII, Abschnitt 3.1) verletzt; der Entscheidungsträger erzielt einen finanziellen Vorteil, wenn er aus Sicht der Instanz Fehlentscheidungen trifft.
Helmut Laux
XI. Prämiensysteme bei identischen Zeitpräferenzen: Erweiterung und Vertiefung
Zusammenfassung
In Kapitel X wurde davon ausgegangen, der Entscheidungsträger trete bereits bei der Gründung (Zeitpunkt 0) in das Unternehmen ein und scheide erst nach Liquidation (Zeitpunkt T) wieder aus. Ist diese Bedingung nicht erfüllt, so entstehen “externe” Effekte: Der Entscheidungsträger erzielt überschüsse aufgrund von Maßnahmen und Entscheidungen seines Vorgängers und/oder beginnt mit Projekten, deren überschüsse zum Teil seinem Nachfolger zufließen. Die sich hieraus ergebenden Probleme der Anreizgestaltung sollen im vorliegenden Kapitel untersucht werden.
Helmut Laux
XII. Prämiensysteme bei unterschiedlichen Zeitpräferenzen
Zusammenfassung
In Kapitel X wurde gezeigt, daß eine Beteiligung des Entscheidungsträgers an Periodenerfolgen gegenüber einer Überschußbeteiligung keine Vorteile bieten kann, sofern der Entscheidungsträger und die Instanz sichere Einkünfte mit demselben Zinssatz r diskontieren.96) Werden die Periodengewinne “falsch” bemessen, so besteht aus Sicht der Instanz ein Anreiz zu Fehlentscheidungen. Werden sie anreizkompatibel ermittelt, so ergibt sich bei gegebenem Prämiensatz dieselbe Anreizwirkung wie bei einer Beteiligung an den Ausschüttungen des Unternehmens, den Überschüssen des Leistungsbereichs oder dem Endwert dieser Überschüsse. Der Übergang von einer Überschußbeteiligung auf eine Erfolgsbeteiligung kann auch dann keine Vorteile mit sich bringen, wenn dabei Prämien zeitlich vorverlagert werden.
Helmut Laux

Erfolgsrechnung und Erfolgsbeteiligung bei Unsicheren Erwartungen über die Einzahlungsüberschüsse der Entdeckten (Investitions-) Projekte

XIII. Prämiensysteme bei speziellen Risikoklassen hinsichtlich der Überschüsse
Zusammenfassung
Die Kapitel X bis XII beruhen auf der Annahme, daß “nur” das zukünftige Erfolgspotential ungewiß ist; es ist nicht bekannt, welche Investitionsprojekte im Zeitablauf entdeckt werden. Jedoch hat der Entscheidungsträger bei jedem entdeckten Projekt sichere Erwartungen über die jeweiligen Überschüsse.
Helmut Laux
XIV. Anreizkompatible Belohnungsfunktionen bei beliebigen Wahrscheinlichkeitsverteilungen der Überschüsse des Leistungsbereichs
Zusammenfassung
Im folgenden wird untersucht, wie bei beliebigen Wahrscheinlichkeitsverteilungen hinsichtlich der überschüsse des Leistungsbereichs anreizkompatible Belohnungsfunktionen für den Mehrperioden-Fall ermittelt werden können. Die Projekte können nunmehr beliebige Nutzungsdauern aufweisen und ihre Einzahlungsüberschüsse können in beliebiger Weise voneinander stochastisch abhängen.
Helmut Laux
XV. Asymmetrische Erfolgsbeteiligung
Zusammenfassung
In der Realität wird die Bedingung der Anreizkompatibilität häufig dadurch verletzt, daß Entscheidungsträger “asymmetrisch” am Erfolg beteiligt werden. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn eine explizite “Verlustbeteiligung” ausgeschlossen wird: Bei positivem (Perioden-) Erfolg erhält der Entscheidungsträger eine positive Prämie, bei negativem Erfolg ist die Prämie gleich null. Dieses Vorgehen kann insbesondere damit begründet werden, daß bei Verlustbeteiligung eine (zu) hohe Risikoprämie gewährt werden müßte. Zudem kann es zweifelhaft sein, ob bei negativer Prämie der Anspruch auf die betreffende Zahlung von der Instanz überhaupt durchgesetzt werden kann.
Helmut Laux
XVI. Erfolgsrechnung im Spannungsfeld von Grundprinzipien der Erfolgsrechnung
Zusammenfassung
Für die Erfolgsermittlung haben die Prinzipien der Barwertidentität, der Entscheidungsverbundenheit, der Manipulationsfreiheit und der pareto-effizienten Risikoteilung grundlegende Bedeutung (Kapitel VIII, Abschnitt 3). Wie jedoch in den Kapiteln VIII bis XV bereits deutlich wurde, besteht zwischen ihnen grundsätzlich ein Konflikt; die Erfolgsermittlung steht im „Spannungsfeld“ dieser Prinzipien.
Helmut Laux

Erfolgsrechnung und Kontrolle bei Delegation von Entscheidungen

XVII. Planungskontrolle
Zusammenfassung
Wie in Kapitel I, Abschnitt 4.2., sowie in Kapitel IV, Abschnitt 5, erläutert wurde, garantieren auch anreizkompatible Belohnungssysteme nicht, daß der Entscheidungsträger im Sinne der Instanz hinreichend gute Entscheidungen trifft. Belohnungssysteme mit hoher Motivationswirkung können aus Sicht der Instanz zu teuer sein. Andererseits mag auch ein hochmotivierter Entscheidungsträger Fehlentscheidungen treffen, etwa weil er nicht genügend qualifiziert ist, um gute Entscheidungen zu treffen. Für die Instanz ist es daher sinnvoll, Kontrollen vorzunehmen, um bei bereits getroffenen oder erwarteten zukünftigen Fehlentscheidungen korrigierend eingreifen zu können.
Helmut Laux
XVIII. Grundprobleme der Beurteilung der Qualität von Entscheidungen aufgrund des erzielten Erfolges (Einperioden-Fall)
Zusammenfassung
Da die unmittelbare Planungskontrolle einen erheblichen Aufwand verursachen kann, liegt es nahe, zunächst nur den erzielten Gesamterfolg der realisierten Maßnahmen bzw. die Erfolgsbeiträge der einzelnen Maßnahmen zu analysieren. Eine solche Erfolgskontrolle steht in enger Verbindung zur Planungskontrolle, da selten allein aufgrund von Erfolgen der Schluß gezogen werden kann, daß „gute“ oder „schlechte“ Entscheidungen getroffen wurden. Die Bedeutung der Kontrolle des Erfolges und seiner Komponenten besteht vor allem darin, eine anschließende Planungskontrolle in sinnvolle Bahnen zu lenken.
Helmut Laux
XIX. Erfolgsrechnung und Erfolgskontrolle im Mehrperioden-Fall: Theoretische Grundlagen
Zusammenfassung
Mit den Aktionen, die im Verlauf einer Periode realisiert werden, sind in der Regel Konsequenzen verbunden, die erst in zukünftigen Perioden eintreten werden. Diese Konsequenzen sind nicht allein von der Umweltentwicklung abhängig, sondern auch von den Aktionen in den zukünftigen Perioden. Die Aktionen einer Periode können daher nicht isoliert von den zukünftigen (Folge-) Maßnahmen optimal bestimmt werden. Demnach kann auch der Erfolg, der den Aktionen einer Periode entspricht, nur in Verbindung mit den zukünftigen (Folge-) Maßnahmen ermittelt werden. Diese Maßnahmen kann aber die (Kontroll-) Instanz nicht unmittelbar beobachten; sie sind zunächst nur durch mehr oder weniger globale (Eventual-) Pläne charakterisiert.
Helmut Laux
XX. Erfolgsrechnung und Erfolgskontrolle im Mehrperioden-Fall: Praxisrelevante Konzepte
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der in Kapitel XIX dargestellten Zusammenhänge soll im folgenden die Eignung praxisrelevanter Konzepte der Erfolgsermittlung als Grundlage einer Kontrolle untersucht werden. Dabei rücken bei Problemstellungen, die bereits in Kapitel IX für den Fall der Eigenkontrolle diskutiert wurden, jene Aspekte in den Vordergrund, die für die Fremdkontrolle bei Delegation von Entscheidungen besondere Bedeutung haben.
Helmut Laux

Erfolgszurechnung, Erfolgsbeteiligung und Erfolgskontrolle in Komplexeren Hierarchischen Entscheidungssystemen

XXI. Koordination und Erfolgszurechnung: Konzepte und Grenzen integrativer Anreizsysteme
Zusammenfassung
Im Rahmen eines hierarchischen Entscheidungssystems stellt sich das Problem, den verschiedenen Entscheidungsträgern den erzielten Gesamterfolg anreizkompatibel zuzurechnen. Zum einen ist die Erfolgszurechnung von grundlegender Bedeutung für die Erfolgskontrolle; die Qualität der Entscheidungen eines Entscheidungsträgers kann aufgrund seines „Erfolgsbeitrages“ besser beurteilt werden als auf der Basis des (nicht zuge-rechneten) Gesamterfolges. Zum anderen hat die Erfolgszurechnung auch Bedeutung für die Erfolgsbeteiligung: Ist die Varianz des Gesamterfolges größer als die des Erfolgsbeitrages eines einzelnen Entscheidungsträgers (und dies dürfte die Regel sein), so sinkt bei Risiko aversion des Entscheidungsträgers die von ihm geforderte Risikoprämie, sofern bei gegebenem Prämiensatz (allgemein: bei gegebener Gestalt der Prämienfunktion) seine Prämie nicht an den Gesamterfolg, sondern an seinen Erfolgsbeitrag gebunden wird.
Helmut Laux
XXII. Erfolgszurechnung und pretiale Lenkung
Zusammenfassung
Wie in Kapitel XXI gezeigt wurde, sind einer anreizkompatiblen Zurechnung des Gesamterfolges auf die verschiedenen Teilbereiche eines Unternehmens enge Grenzen gesetzt, sofern zwischen ihnen Interdependenzen bestehen. Die Interdependenzen können insbesondere daraus resultieren, daß Zwischenprodukte von einem oder von mehreren Bereichen innerhalb des Unternehmens an andere Bereiche geliefert und/oder Leistungen von mehreren Bereichen empfangen werden. Es liegt nahe, die Steuerung eines innerbe-trieblichen Güter- und Leistungsaustausches nach dem marktwirtschaftlichen Prinzip der Koordination durch Preise vorzunehmen (pretiale Lenkung).
Helmut Laux

Belohnungssysteme für eine Wahrheitsgemäße Berichterstattung

XXIII. Objektentscheidungen, Kommunikationsentscheidungen und Kostenzurechnung
Zusammenfassung
Die bisherigen Darstellungen zur Gestaltung von Belohnungssystemen befaßten sich primär mit der Steuerung von Objektentscheidungen. Ein anreizkompatibles Belohnungssystem für Objektentscheidungen motiviert einen Entscheidungsträger zugleich auch dazu, Informationen zu beschaffen, um selbst bessere Objektentscheidungen treffen zu können.
Helmut Laux
XXIV. Belohnungssysteme für eine wahrheitsgemäße Berichterstattung über den Erwartungswert einer stochastischen Größe
Zusammenfassung
Im folgenden wird davon ausgegangen, daß im Rahmen eines beliebigen Entscheidungsproblems der Instanz ein einzelner Informant über den Erwartungswert einer stochastischen Größe informieren soll. Der Informant sei gut informiert und qualifiziert, sich ein Urteil über den betreffenden Erwartungswert zu bilden. Jedoch hat er möglicherweise ein Interesse daran, seine Angabe zu manipulieren, um die Entscheidung der Instanz in seinem Sinne zu beeinflussen. Für die Instanz stellt sich somit das Problem, ein Beloh-nungssystem für eine wahrheitsgemäße Berichterstattung zu etablieren, bei dem für den Entscheidungsträger ein Anreiz besteht, denjenigen Erwartungswert zu melden, den er der Wahrscheinlichkeitsverteilung über die stochastische Größe tatsächlich beimißt.
Helmut Laux
Backmatter
Metadaten
Titel
Erfolgssteuerung und Organisation 1
verfasst von
Prof. Dr. Helmut Laux
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-07080-2
Print ISBN
978-3-540-60106-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-07080-2