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1995 | Buch

Werkzeugmaschinen

Grundlagen

verfasst von: Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans Kurt Tönshoff

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : Springer-Lehrbuch

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung
Zusammenfassung
Im Wort „Werkzeugmaschine“ sind die Begriffe Werkzeug und Maschine enthalten. Statt unmittelbarer manueller Anwendung eines Werkzeugs wird also hier das Werkzeug in einer Maschine geführt und angetrieben, um ein Werkstück geometrisch bestimmter Gestalt zu fertigen. Die begriffliche Nähe zum „Fertigen“ wird deutlich: „Fertigen ist das Herstellen von Werkstücken geometrisch bestimmter Gestalt“ (O. Kienzle, später DIN 8580) /TON81/. Gemeinsame kennzeichnende Merkmale für Werkzeugmaschinen sind:
1.
Werkzeugmaschinen wird Energie zugeführt, da die Fertigungsvorgänge, die in ihnen stattfinden, unter Energieaufwand ablaufen. Meist werden Werkzeugmaschinen mit elektrischer Energie betrieben; sie verwenden auch hydraulische oder pneumatische Energie.
 
2.
Werkzeugmaschinen dienen der Herstellung von Werkstücken. Sie wenden damit Fertigungsverfahren wie das Urformen, Umformen, Trennen, Fügen, Beschichten und Stoffeigenschaftändern an. Allerdings ist eine Fertigungsanlage dann nicht eine Werkzeugmaschine, wenn andere hier genannte Merkmale fehlen.
 
3.
Werkzeugmaschinen verwenden Werkzeuge zur Herstellung von Werkstücken. Dies können Werkzeuge aus festem Stoff sein, es können auch andere Wirkmedien wie Wasserstrahlen, Laserstrahlen oder die Flamme eines Brenners angewandt werden.
 
4.
Werkzeug und Werkstück müssen gegenseitig geführt werden. Diese Führung des Werkzeuges gegenüber dem Werkstück bestimmt den Fertigungsvorgang und die Gestalt des Werkstückes, soweit die Form nicht im Werkzeug gespeichert ist.
 
Hans Kurt Tönshoff
2. Gestelle
Zusammenfassung
Das Gestell und seine Teile werden je nach Lage und Form mit Bett, Ständer, Portal, Rahmen o.ä. bezeichnet (Abb. 2.1). Es ist das tragende Element einer Werkzeugmaschine
Hans Kurt Tönshoff
3. Dynamisches Verhalten von Werkzeugmaschinen
Zusammenfassung
Werkzeugmaschinen sind schwingungsfähige Systeme. Ihre Güte wird nicht nur nach ihrem Verhalten unter statischer Belastung, sondern auch nach ihrem dynamischen Verhalten beurteilt. Schwingungen in Werkzeugmaschinen haben Auswirkungen auf die Qualität des herzustellenden Produktes, auf die Mengenleistung und damit auf die Wirtschaftlichkeit und auf den Bedienenden /TÖN80/. Schwingungen beeinträchtigen
  • die Maß- und Formgenauigkeit sowie die Oberflächengüte eines Werkstückes.
  • die Lebensdauer bei hochbeanspruchten Elementen einer Maschine über deren Dauerfestigkeit.
  • die Mengenleistung, da bei Überschreiten einer kritischen Grenzauslastung Schwingungen mit unzulässig großen Amplituden auftreten (Ratterschwingungen).
  • die Werkzeugstandzeit und damit wiederum die Mengenleistung; denn gerade in neuerer Zeit für hohe Leistungen entwickelte Werkzeuge und Schneidstoffe sind häufig empfindlich gegen schwingende Beanspruchung.
  • physisch und psychisch den Bedienenden. Niederfrequente Schwingungen und der von einer Maschine emittierte Schall im höheren Frequenzbereich können eine Belastung des Bedienenden bedeuten.
Hans Kurt Tönshoff
4. Geradführungen
Zusammenfassung
Führungen haben die Aufgabe, die nach Lage und Richtung vorgegebene Bewegung eines Maschinenteils störungsfrei zu ermöglichen und dabei Bewegungen in anderen Freiheitsgraden zu unterbinden. Nach dem zulässigen Freiheitsgrad lassen sich unterscheiden
  • Geradführungen und
  • Drehführungen.
Hans Kurt Tönshoff
5. Vorschubantriebe
Zusammenfassung
An Werkzeugmaschinen treten drei Arten von Bewegungen auf:
  • Hauptbewegungen,
  • Vorschubbewegungen und
  • Stellbewegungen.
Hans Kurt Tönshoff
6. Zahnradstufengetriebe
Zusammenfassung
Wie in Abschnitt 5.1 bereits erläutert, lassen sich die in Werkzeugmaschinen auftretenden Bewegungen gliedern in Hauptbewegungen, Vorschubbewegungen und Stellbewegungen.
Hans Kurt Tönshoff
7. Elektrische Steuerungen
Zusammenfassung
Steuerungen sind infornationsverarbeitende Teilsysteme einer Werkzeugmaschine. Sie verknüpfen Eingangsvariablen und wandeln sie zu Ausgangsgrößen. Eingangsvariablen sind einmal von außen eingegebene Informationen wie Schaltimpulse über Tastschalter oder Koordinatendaten über Lochstreifen oder zum anderen Rückmeldungen aus der Maschine wie binäre Signale von Grenztastern oder Lagerückmeldungen von Wegmeßsystemen. Ausgangsgrößen dienen der Betätigung, von Antriebs- oder Stellgliedern bzw. der Informationsausgabe über Anzeigeelemente wie Leuchtdioden oder Bildschirme.
Hans Kurt Tönshoff
8. Numerische Steuerungen
Zusammenfassung
Numerische Steuerung bedeutet, daß die zum Betreiben von Werkzeugmaschinen notwendigen Informationen (Arbeitsinfonnationen) in Ziffern und Zeichen kodiert sind. So ist evident, daß die Entwicklung der NC-Technik (NC: numerical control) eng mit der der elektronischen Rechenanlage verbunden ist. Das gilt für die anfängliche Entwicklung und in starkem Maße auch für den gegenwärtigen Stand.
Hans Kurt Tönshoff
9. Hydraulische Antriebe und Steuerungen
Zusammenfassung
In hydraulischen Antrieben werden Energien durch Druckflüssigkeiten übertragen. Zur Energieübertragung durch strömende Medien lassen sich Geschwindigkeiten und Drücke nutzen. Für stationäre, d. h. zeitlich nicht veränderliche Strömungen reibungsfreier Flüssigkeiten läßt sich die von Daniel Bernoulli (Hydrodynamica, Straßburg 1738) aufgestellte Druckgleichung anschreiben (Abb. 9.1).
Hans Kurt Tönshoff
10. Nachformsteuerungen
Zusammenfassung
Nachformsteuerungen, auch Kopiersteuerungen genannt, führen ein Werkzeug nach einem Bezugsfonnsttick — das ist z.B. ein Modell, eine Schablone oder eine Meisterwelle -, in dem die Form des Werkstücks, das gefertigt werden soll, gespeichert ist. Das Bezugsformstück ist ein abtastbarer Körper, der als Geometriespeicher dient, oder eine optisch abzutastende Zeichnung. Man spricht von einer „analogen Speicherung“ der Geometrieinfonnationen im Gegensatz zu „digitaler Speicherung“ in numerischen Steuerungen. Mit Nachformsteuerungen können — im Rahmen technologischer und kinematischer Restriktionen des Fertigungsvorgangs und der Steuerung — beliebige Formen am Werkstück erzeugt werden. Sie werden in Drehmaschinen, Schleifmaschinen (zum Abrichten), Holzbearbeitungsmaschinen, Brennschneid- und Laserschneidmaschinen, Drahterodiennaschinen, Nibbelmaschinen und in Fräsmaschinen für Bewegungen zur Erzeugung ebener Konturen und auch räumlicher Umrisse /VOG58/ eingesetzt. Eine Automatisierung des gesamten Arbeitsablaufes ist mit Hilfe einer zusätzlichen Programmsteuerung möglich; eine gebräuchliche Version ist die Nockensteuerung, die Zusatzaggregate schaltet, Eilvorund Rückläufe auslöst etc.. Neue Nachfonnmaschinen werden z.T. für den Anschluß von numerischen Bahnsteuerungen vorbereitet, wobei insbesondere bei Fräsmaschinen auch die Kombination von Nachformsteuerung und numerischer Steuerung möglich ist.
Hans Kurt Tönshoff
Backmatter
Metadaten
Titel
Werkzeugmaschinen
verfasst von
Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Hans Kurt Tönshoff
Copyright-Jahr
1995
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-10914-4
Print ISBN
978-3-540-58674-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-10914-4