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1998 | Buch

Air-Design als Erfolgsfaktor im Handel

Modellgestützte Erfolgsbeurteilung und strategische Empfehlungen

verfasst von: Anja Stöhr

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Forschungsgruppe Konsum und Verhalten

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einführung in die Thematik

I. Einführung in die Thematik
Zusammenfassung
Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über die Wirkung von Düften am Point-of-Sale auf das Erleben und Verhalten der Konsumenten. Geruchserlebnisse sind ein wesentlicher Bestandteil der Mensch-Umwelt-Beziehungen, da Gerüche und Düfte nahezu mit allen Ereignissen des Alltags verknüpft sind, allerdings werden sie mal mehr und mal weniger „bewußt“ wahrgenommen. Blumige, orientalische, frische und subtropische Düfte zaubern Phantasiewelten, tragen an ferne Orte oder versetzen in eine andere Zeit. So befindet man sich gedanklich — durch einen Duft inspiriert — auf einem märchenhaften Bazar, einer Trauminsel oder in die Zeit der Kindheit versetzt. Düfte entfiihren, animieren und stimulieren, wecken Erinnerungen und Sehnsüchte. Ganze Szenen des Lebens können sich in der Vorstellungswelt abspielen.
Anja Stöhr

Zielsetzung, Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

II. Zielsetzung, Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit
Zusammenfassung
Die Zielsetzung der Arbeit besteht darin empirisch zu prüfen, ob Düften im Rahmen einer PoS-Gestaltung generell Erfolgschancen eingeräumt werden können bzw. die Relevanz olfaktorischer Stimuli als stimmungsinduzierende und verhaltensbeeinflussende Determinanten am PoS aufzuzeigen. Derzeit liegen keine umfassenden Forschungsergebnisse über die Wirkung olfaktorischer Reize8 am PoS9 vor.
Anja Stöhr

Theoretische Grundlagen

III. Erlebnisorientierte PoS-Profilierung
Zusammenfassung
Dem Handel12 stellen sich im Zeitalter gesättigter Märkte in den westlichen Industrienationen in wachsendem Maße Profilierungsprobleme. Hierdurch gewinnt die strategische Marketingplanung zum Zwecke der Einkaufsstätten-Positionierung an Bedeutung (Theis, 1992, S. 528). Handelsunternehmungen treten in unterschiedlichen Betriebsformen auf, deren Wettbewerb zu permanenten Anpassungsformen fiihrt. Betriebsformen des Handels können als „strategische Marketingkonzeptionen bezeichnet werden, bei denen die far den Handel typischen Einsatzfaktoren — Mensch, Ware, Raum — nach Quantität und Qualität unterschiedlich kombiniert werden“ (Gabler-Wirtschafts-Lexikon, 1992, S. 463).
Anja Stöhr
IV. Olfaktorische Rezeptivität
Zusammenfassung
Maelicke (1990, S. 1) beschreibt die menschlichen Sinne als“Fenster zur Welt“, durch die wir erkennen und empfinden und damit die Grundlage fiür unsere Entscheidungen schaffen. Geruchsstoffe, die konzentrationsabhängig den Geruchssinn aktivieren und so Empfindungen auslösen können, repräsentieren, so gesehen, nicht die Reizseite, sondern die Empfindungsseite des olfaktorischen Reiz-Reaktionsgeschehens26 (Winneke, 1994, S. 1). Im folgenden wird zunächst auf die Grundlagen olfaktorischer Rezeptivität27 eingegangen.
Anja Stöhr
V. Ausgewählte Forschungsergebnisse im Überblick
Zusammenfassung
Bereits Hippokrates (460–375 v. Chr.) schrieb den alles durchdringenden Aromaten große Bedeutung zu (Pütz und Niklas, 1993, S. 17). Die Erforschung der Zusammenhänge zwischen psychologischen Reaktionen aufgrund einer olfaktorischen Stimulierung wird wissenschaftlich als „Aroma-Chology“ ; (dieser Begriff wurde bereits 1982 durch Green geprägt) bezeichnet (Jellinek, 1995, S. 5; Marshall, 1991, o. S.; o.V., 1992 b, S. 21). Genauer: Ihr Gegenstand ist die Analyse der Verhaltenswirkungen durch Düfte bzw., inwiefern bestimmte emotionale Zustände wie Entspannung, Hochstimmung, Glück und Wohlbefinden durch die Stimulierung des olfaktorischen Systems evoziert werden können. Des weiteren, so erklärt Jellinek (1995 a, S. 5 f.), bezieht die Aroma-Chology38 explizit die kognitiven Prozesse (wie beispielsweise das Auslösen von Assoziationen) durch Riechstoffanwendungen ein. Schmidt (1994, S. 573) betont, daß nicht nur die Wirkung ätherischer Duftöle Berücksichtigung findet, sondern es wird in diesem Zusammenhang die Wirkung sämtlicher Duftreize einbezogen.
Anja Stöhr
VI. Einfluß der PoS-Umwelt-Gestaltung auf das Erleben
Zusammenfassung
Der Mensch ist ständig den verschiedenen Umweltreizen ausgesetzt. Diese Reizflut erhalt über die verschiedenen Sinnesorgane Zugang zum menschlichen Organismus (Betz, 1974, S. 28). Insbesondere im Bereich der Konsumentenverhaltensforschung ist die Analyse der Mensch-Umwelt-Beziehungen bzw., welchen Einfluß die physische Umwelt mit ihrem jeweiligen Reizpotential auf den Menschen ausübt, von besonderem Interesse. Denn das Verständnis, wie und unter welchen Bedingungen die Konsumenten eine PoS-Umwelt wahrnehmen, ermöglicht erst, jene Aktionen zu setzen, die das Wohlbefinden der Konsumenten verbessern.
Anja Stöhr
VII. Wirkung von Düften am PoS
Zusammenfassung
Es soll untersucht werden, inwieweit durch eine olfaktorische Stimulation eine Kaufatmosphäre geschaffen werden kann, die bei den Kunden positive Emotionen weckt und diese somit eher positive Verhaltens- und Bewertungstendenzen zeigen. Die folgenden Hypothesen sollen abgeleitet werden:
  • Wenn am PoS Duftstimuli zum Einsatz kommen, dann
    • ist die PoS-Anmutung (Informationsrate und emotionale Qualität) und die emotionale Befindlichkeit (Erregung, Lust, Dominanz) positiver (H1)
    • zeigen die Kunden ein stärkeres Annäherungsverhalten (H2)
    • wird das Sortiment in emotionaler und kognitiver Hinsicht positiver bewertet (H3).
Anja Stöhr
VIII. Kundenorientierte Betrachtungsweise
Zusammenfassung
Es soll u.a. untersucht werden, ob aus Sicht der Kunden eine angenehme olfaktorische Stimulation am PoS allgemein wünschenswert ist.
Anja Stöhr
IX. Das Duftwirkungs-Modell
Zusammenfassung
Für die Generierung eines Modells zur Darstellung und Analyse von Düften in einer PoS-Umwelt (Abbildung auf der nächsten Seite) dienen u.a. die zuvor vorgestellten umweltpsychologischen Ansätze80:
  • Der kognitiv-orientierte Ansatz der Umweltpsychologen Lynch (1960), Ittelson et al. (1977) und Rapoport (1977),
  • der emotionspsychologische Ansatz von Mehrabian und Russell (1974) sowie
  • der Consciousness-Emotion-Value Ansatz von Babin (1991).
Anja Stöhr

Empirischer Teil

X. Experimentelle Studie im Labor
Zusammenfassung
Ziel der Untersuchung ist die Überprüfung der Frage, ob Düfte einen signifikanten Einfluß auf die PoS-Empfindung, die ausgelösten Emotionen und die Annäherungs- und Bewertungstendenzen (Hypothese (1)–(3)) haben.
Anja Stöhr
XI. Experimentelle Studien im Feld
Zusammenfassung
Ziel der Studien ist die Überprüfung der Frage, ob Düfte auch im Feld einen signifikanten Einfluß auf die PoS-Empfindung, die ausgelösten Emotionen und die Bewertungstendenzen haben. Auf Basis der Ergebnisse des Laborexperimentes von 1992 erfolgte im Sommer 1993 eine standardisierte Feldbefragung und Feldbeobachtung von Kunden in dem ein Jahr vorher durch die Dias präsentierten Sportartikelgeschäft. Des weiteren wurde der Umsatz durch die Geschäftsleitung erfaßt. Die Befragung und Beobachtung dauerte insgesamt zwei Wochen. Je eine Woche lang wurde die standardisierte Befragung und Beobachtung mit bzw. ohne einen Citrusraumduft durchgeführt.
Anja Stöhr
XII. Befragung
Zusammenfassung
Die Zielsetzung der dritten empirischen Studie diente unter anderem der Überprüfung der Frage, ob sich aufgrund unterschiedlicher Dispositionen Kundengruppen identifizieren lassen, die insbesondere auch durch Düfte am PoS emotional stimuliert werden möchten und angenehm duftende Kauforte präferieren.
Anja Stöhr
XIII. Empfehlungen zur PoS-Gestaltung mit Düften
Zusammenfassung
Düfte können den Wirkungsgrad der anderen Gestaltungsmaßnahmen erhöhen. Durch die intermodale und synästhetische Wirkung verschiedener, aufeinander abgestimmter Reize unterschiedlicher Modalität sind nach Kroeber-Riel (1992, S. 119 f.) synergetische Effekte zu erzielen. Erlebniswirkungen lassen sich durch die Ansprache mehrerer Sinne erheblich unterstützen und verstärken. Multisensuale Erlebnisse werden meist als komplexes Erlebnis einer Umwelt aufgenommen und verarbeitet.
Anja Stöhr
XIV. Zusammenfassung und kritische Würdigung
Zusammenfassung
Aufgenommene Duftmoleküle lösen neben physiologischen Prozessen auch psychische Prozesse aus. Sie lösen eine sofortige Reaktion im Gehirn aus, da sie direkt — im Gegensatz zu den Reizen anderer Sinnesmodalitäten — mit der innersten Schaltzentrale des Gehirns, dem limbischen System, in Verbindung stehen. Olfaktorische Reize beeinflussen das Aktivierungsniveau, Emotionen und Motivationen und die Steuerung vegetativer Vorgänge. Bestimmte Geruchseindrücke, wie beispielsweise der Duft einer Pfeife, können Kindheitserinnerungen an den Großvater lebendig ins Gedächtnis rufen. Düfte brauchen die Verbindung mit Ereignissen, Gegenständen oder Personen, bevor das Gehirn den Duft später (als angenehm oder unangenehm) einordnen kann. Sie wecken Erinnerungen und lösen Transformations- und Zuordnungsprozesse aus. Sie können sich somit auf das momentane Verhalten auswirken. Durch die enge Verbindung zum limbischen System wirken insbesondere Düfte als emotionaler Filter für die nachfolgenden kognitiven Verarbeitungsprozesse.
Anja Stöhr
Backmatter
Metadaten
Titel
Air-Design als Erfolgsfaktor im Handel
verfasst von
Anja Stöhr
Copyright-Jahr
1998
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-01084-5
Print ISBN
978-3-8244-6608-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-01084-5