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1999 | Buch

Krisenmanagement und Komplexität

Betriebswirtschaftliche Krisentheorie im Kontext multioptionalen Konsumentenverhaltens

verfasst von: Marc Cezanne

Verlag: Deutscher Universitätsverlag

Buchreihe : Forschungsberichte aus der Grazer Management Werkstatt

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
In fast allen Bereichen des täglichen Lebens begegnet man dem Begriff der Krise.1 Es hat den Anschein, daß „eine wahre Inflation von Krisenerscheinungen zu verzeichnen ist“2:
„An allen Ecken und Enden der Gesellschaft werden Phänomene konstatiert, die als „krisenhaft“ bezeichnet werden. Dies deutet auf eine Grundstimmung hin, die in einer Epoche, in der man einen raschen ökonomischen Wandel, tiefgreifende kulturelle Umbrüche, neuartige politische Phänomene und eine Neuordnung der internationalen Ordnung diagnostiziert, nicht verwundern muß.“3
Marc Cezanne
2. Klassische Krisentheorien
Zusammenfassung
Die Annäherung an den klassischen Krisenbegriff beginnt mit einer Darstellung der verschiedensten Kontexte, in denen der Begriff der Krise gebraucht wird (Kap. 2.1.). Danach wird die Untersuchung auf den Kontext der Betriebswirtschaftslehre eingegrenzt (Kap. 2.2.). Nachdem Arten, Ursachen und Verlauf von Unternehmenskrisen näher betrachtet wurden, geht es um das Krisenmanagement als betriebswirtschaftliche Aufgabe (Kap. 2.3.). Die Beschreibung der Gegenstände eines Krisenmanagements sowie die Ausführung der Möglichkeiten der Krisenvermeidung und -bewältigung ermöglichen abschließend, die klassischen Krisenmodelle allgemein zu charakterisieren und die Grenzen ihrer Brauchbarkeit aufzuzeigen (Kap. 2.4.)
Marc Cezanne
3. Konsumentenverhalten, Komplexität und Krise
Zusammenfassung
Die Brauchbarkeit von Krisenmodellen kann nur in Beziehung zu den wahrgenommenen Phänomenen beurteilt werden.1 Nachdem die vorhandenen Krisenmodelle beschrieben wurden, geht es deshalb nun um die wahrnehmbaren Phänomene. Ein solches Phänomen ist der Trend zu multioptionalem Konsumentenverhalten, auf den ich zu Beginn dieses Kapitels näher eingehen werde.
Marc Cezanne
4. Höherentwicklung von Organisationen
Zusammenfassung
Nachdem in Kapitel 2 die Inhalte klassischer Krisentheorien vorgestellt und die Grenzen deren Brauchbarkeit in engem Zusammenhang mit einer Steigerung von Komplexität gesehen wurden, beschäftigte sich Kapitel 3 mit dem Konsumentenverhalten. Auch die Entwicklung des Konsumentenverhaltens steht in enger Verbindung mit dem Komplexitätsphänomen. Die Beschreibung der Entwicklung komplexer Systeme ermöglichte es, Krisen als soziale Konstruktion von Komplexität zu kennzeichnen. Diese Kennzeichnung beschreibt Krisen im Kontext von Beobachtersystemen. Im Rahmen dieses vierten Kapitels wird deshalb zunächst die Rolle des Beobachters vertieft und im Kontext der Evolution der Begriff des Bezugsrahmens eingeführt (Kap. 4.1.). Soziale Systeme sind aber immer auch Handlungssysteme. Aus diesem Grund erfolgt anschließend eine Einführung in die Theorie kommunikativen Handelns von Jürgen Habermas, die die Handlungskoordination in sozialen Systemen zum Inhalt hat (Kap. 4.2.). Das Konzept der Fortschrittsfähigen Organisation von Werner Kirsch, das auf der Theorie Habermas′ basiert, ermöglicht dann den Wechsel in den betriebswirtschaftlichen Kontext (Kap. 4.3.). Kirschs Bezugsrahmen erlaubt es in der Folge, die Erkenntnisse des dritten Kapitels mit denen des vierten Kapitels zusammenzuführen und zu einem Modell der Höherentwicklung von Organisationen zu vereinen (Kap. 4.4.).
Marc Cezanne
5. Höherentwicklung und Krise
Zusammenfassung
Im vorangegangenen vierten Kapitel wurde die Entwicklung des Konsumentenverhaltens in einen direkten Zusammenhang mit der Entwicklung von Unternehmungen gebracht. Auf Basis der Erkenntnisse zur Komplexität wurden Unternehmungen als Beobachtersysteme gekennzeichnet. Gleichzeitig sind Unternehmungen immer auch Handlungssysteme. Die Handlungen in solchen Systemen können nach Habermas über die beiden Mechanismen der Handlungsorientierung und der Handlungsfolgen koordiniert werden. Diese Differenzierung entspringt der von Habermas rekonstruierten Entkoppelung von System und Lebenswelt. Die folgenden Ausführungen konzentrierten sich auf den lebensweltlichen Koordinationsmechanismus der Handlungsorientierung. In diesem Kontext wurden Sinnmodelle als synergetische Ordner identifiziert, die die Handlungen der Mitglieder von Unternehmen koordinieren und ihnen somit Orientierung geben. Das synergetische Modell der Höherentwicklung von Organisationen ermöglicht die komplementäre Sichtweise von Unternehmungen als Beobachter- und Handlungssysteme. Gleichzeitig erlaubt diese Darstellung, die Entwicklungen in den originären Lebenswelten — hier: die Entwicklung des Konsumentenverhaltens — und die Entwicklungen von Unternehmungen in derivativen Lebenswelten in einen engen Zusammenhang zu bringen. Auf der Basis dieser Ausführungen ist es nun möglich, Krisen im Kontext der Entwicklung von Unternehmungen darzustellen. Dies sind lebensweltliche Krisen der Handlungsorientierung. Parallel sind systemische Krisen im Kontext des Koordinationsmechanismus der Handlungsfolgen zu betrachten. Die Parallelität von systemischen und lebensweltlichen Krisenphänomenen resultiert aus der Entkoppelung von System und Lebenswelt. Habermas bezeichnet erstere als Steuerungskrisen und letztere als Identitätskrisen.1 Er weist auch darauf hin, daß diese Krisenphänomene unterschiedliche Erscheinungsformen haben, gleichzeitig aber komplementär zu betrachten sind. Handlungskoordination findet sowohl über den Mechanismus der Handlungsfolgen als auch über den Mechanismus der Handlungsorientierung statt. Somit wird sich dieses Kapitel auch mit den systemischen Krisenphänomenen befassen.
Marc Cezanne
6. Zusammenfassung und Ausblick
Zusammenfassung
Die Aufgabe der vorliegenden Arbeit bestand in der Entwicklung von Impulsen, die die Krisenforschung aus deren Krise führen können. Hierzu wurde zunächst ein Überblick der Inhalte klassischer Krisentheorien verschafft. Auf dieser Basis konnten spezifische Charakteristika klassischer Krisenmodelle benannt werden. So werden vornehmlich die negativen Krisenauswirkungen thematisiert und somit der ambivalente Charakter des ursprünglichen Krisenbegriffes vernachlässigt. Generell geht man davon aus, daß Krisen einer Früherkennung zugänglich und somit vorhersagbar sind. Dementsprechend können sie lediglich aufgrund exogener Einflüsse, die den Charakter schicksalhafter Ereignisse haben, oder endogen durch Fehler verursacht werden. Die Identifikation von Krisen ist mit Hilfe objektiver Kriterien möglich, auf deren Grundlage Maßnahmen zentral geplant, realisiert und kontrolliert werden. Mit Hilfe eines Krisenmanagements im Sinne von Maßnahmen der Krisenvermeidung und -bewältigung können Krisen überwunden werden. Die Charakteristika klassischer Krisentheorien zeigen gleichzeitig die Grenzen deren Brauchbarkeit auf. Diese werden dann überschritten, wenn Unternehmungen mit zunehmender Dynamik und wachsender Komplexität konfrontiert sind.
Marc Cezanne
Backmatter
Metadaten
Titel
Krisenmanagement und Komplexität
verfasst von
Marc Cezanne
Copyright-Jahr
1999
Verlag
Deutscher Universitätsverlag
Electronic ISBN
978-3-663-08671-0
Print ISBN
978-3-8244-7001-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-08671-0