Erlebnisorientiertes Internetmarketing

Die Bedeutung des Internets für den Handel wächst. Mehr als 60 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 69 Jahren haben bereits einen Zugang zum Internet. Insgesamt sind knapp 14 Millionen Deutsche Electronic Commerce-Nutzer. Der elektronische Handel in Deutschland (mit Dienstleistungen) setzt derzeit pro Jahr ca. 230 Milliarden DM (ca. 118 Milliarden Euro) um (vgl. G+J Electronic Media Service GmbH, 2001, S. 10ff., 64; 2000a, S. 22). Bis zum Jahr 2004 wird nach einer Prognose von Forrester Research mit einem Anstieg auf über 400 Milliarden Euro gerechnet¹, das bedeutet mehr als eine Verdreifachung der aktuellen Umsätze.

Im Folgenden werden zunächst für die vorliegende Arbeit relevante Begriffe definiert.

Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit stehen dreidimensionale virtuelle Läden im Internet. Dreidimensionale virtuelle Läden weisen viele Parallelen zu realen Läden im stationären Handel auf. Die reale Ladengestaltung ist ein Forschungsgebiet der Verhaltenswissenschaften, das wissenschaftlich gut untersucht ist (vgl. z.B. Gröppel, 1991; Bost, 1987; Diller/Kusterer, 1986; Donovan/Rossiter, 1982; Donovan et al., 1994; Stöhr, 1998 oder Gröppel-Klein, 1998)⁹⁹.

Im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung steht die Konzeption erlebnisorientierter Internetshops. Ein Schwerpunkt der Untersuchung liegt in der Überprüfung der Übertragbarkeit der Erkenntnisse der realen Ladengestaltung auf die virtuelle Ladengestaltung. Wie bereits erläutert, ist zu vermuten, dass dreidimensionale Läden besser zu einer Erlebnisvermittlung geeignet sind als zweidimensionale Läden. Aus diesem Grund wurde als Darstellungsform für den virtuellen Laden ein dreidimensionaler Laden gewählt. Im vorliegenden Fall wurde ein virtuelles Einrichtungshaus untersucht. Bisher existieren im Internet nur rudimentäre Ansätze dreidimensionaler Läden. Die vorliegende Arbeit bietet damit den Vorteil, Erkenntnisse über eine zukunftsträchtige neuartige Darstellungsform zu generieren.

Im Folgenden wird zunächst ein kurzer Überblick über die durchgeführten empirischen Studien gegeben und es werden Vorbemerkungen zur Datenaufbereitung und Güte der Daten gemacht.

Im Folgenden werden aus den theoretischen und empirischen Ausführungen Handlungsempfehlungen für die Gestaltung verhaltenswirksamer virtueller Läden abgeleitet. Die Handlungsempfehlungen werden in strategische und operative Empfehlungen unterteilt.