Grundlagen der Unternehmungsplanung

Planung als zukunftsbezogene Form und als Mittel der Daseinsbewältigung gewinnt heute in allen Gesellschaftsbereichen zunehmend an Bedeutung und Interesse. Planung ist zu einem der Schlüsselbegriffe unseres Lebens geworden (Kaiser, 11). Die Zeiten, in denen Planung namentlich im wirt-schafts- und gesellschaftspolitischen Bereich verketzert und mit Dirigismus gleichgesetzt wurde, sind vorüber. Eine nüchternere Einstellung und die Einsicht in die Notwendigkeit auch politischer Planung greifen mehr und mehr Platz. Umstritten ist eher das «Wie» der Planung, also die Frage, wie Planung aufgebaut und organisiert sein sollte, mit welchen Methoden und Systemen sie arbeiten könnte, wie die Öffentlichkeit oder die Betroffenen zu beteiligen sind und dergleichen mehr.

Planung wurde eingangs als Führungsinstrument bezeichnet. Planung ist zugleich aber auch ein wichtiger Teilprozeß des Führungsprozesses. Die folgenden Betrachtungen stellen die prozessuale Sicht in den Vordergrund. Sie wollen klaren, welche Operationen im Zuge der Planung erforderlich sind und welche Verknüpfungen sie zueinander und zu anderen Teilprozessen der Führung aufweisen. Dieser Zusammenhang von Planung und Führung ist besonders deshalb von Interesse, weil er wichtige Hinweise auf die Gestaltungsbedingungen der Planung und von Planungssystemen vermittelt.

Planung wurde bereits eingangs als komplexer Informationsprozeß definiert, in dem verschiedenartige Informationen gewonnen, aufgenommen, gespeichert, verarbeitet und übertragen werden. Diese Feststellung gilt für alle in Teil II behandelten Fragen des Planungsprozesses. Im Zuge der verschiedenen Prozesse der von Informationen treten zahlreiche Einzelopcrationenauf. Hervorzuheben sind vor allem die Operationen der

Die folgenden Ausführungen sollen einen knappen Überblick über die im Zuge der Planung verwendbaren Methoden geben. Dabei können die einzelnen Methoden nur erwähnt, nicht aber im Detail behandelt oder etwa an Beispielen demonstriert werden. Dafür sprechen namentlich zwei Gründe: Einmal ist die Zahl der in Frage kommenden Methoden derart groß, daß der hier verfügbare Raum für eine eingehende Darstellung nicht ausreichen würde, und zweitens gibt es letztlich keine spezifischen Planungsmethoden in dem Sinne, daß die angeführten Methoden etwa nur für Planungszwecke verwendet werden könnten. Die folgende Darstellung beschränkt sich daher auf die Nennung und Ordnung der Methoden.

Während bisher von einzelnen Plänen die Rede war, wenden sich die Betrachtungen nunmehr dem Zusammenhang der Pläne und ihrer Integration in ein Planungssystem zu. Ziel der folgenden Überlegungen ist es, formale Merkmale sowie elementare Gestaltungs- und Funktionsprinzipien von Planungssystemen zu klären, um damit wichtige Voraussetzungen für die konkrete Behandlung der Teilsysteme der Unternehmungsplanung im geplanten zweiten Band zu schaffen. Auf die Darstellung von Einzelheiten und Detailfragen wird daher hier bewußt verzichtet.