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2011 | Buch

Grundlagen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft

Frontmatter
Einleitung
Zusammenfassung
Deutschsprachige Lehrbuchautoren differenzieren das Fach Betriebswirtschaftslehre in Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und spezielle Betriebswirtschaftslehren. Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre beschäftigt sich mit wirtschaftlichen Sachverhalten, die in allen Betrieben relevant sind. Sie stellt ein Rahmenwerk zur Verfügung, das eine Einordnung der speziellen Betriebswirtschaftslehren in einen Gesamtzusammenhang gestattet, und liefert die gemeinsamen Grundlagen für Betriebswirtschaftslehren, von denen aus Spezialisierungen ermöglicht werden.
Manfred Bardmann

Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft

Frontmatter
1. Vorwissenschaftliche Stränge der Betriebswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Es lassen sich somit zwei vorwissenschaftliche Erkenntnisquellen der wissenschaftlichen Betriebswirtschaftslehre unterscheiden. Die eine Erkenntnisquelle sind Aussagen, die sich direkt auf den einzelwirtschaftlichen Lebensbereich beziehen. Die zweite Erkenntnisquelle sind Aussagen, die sich zunächst als Antworten auf Fragen in unterschiedlichsten Lebensbereichen verstehen und nachträglich als Lösungen für wirtschaftliche Probleme entdeckt wurden.
Manfred Bardmann
2. Betriebswirtschaftslehre als Einzelwissenschaft
Zusammenfassung
Es ist üblich, die Welt in unterschiedliche Lebensbereiche aufzuteilen und ausdifferenzierte Wissenschaftsdisziplinen zu fordern, die sich auf die Bearbeitung spezifischer Lebensbereiche spezialisieren. Diese Sichtweise unterstellt, dass es möglich ist, die „wirkliche" Welt in Teilprobleme aufzuspalten, und dass sich um diese Einzelfragen Einzelwissenschaften gruppieren. Versuche, die Realität ganzheitlich zu erklären, also ohne sie in disziplinspezifische Problemstellungen aufzuspalten, haben sich nicht durchgesetzt. Die Einrichtung einer Einheitswissenschaft bleibt eine Illusion. Von der Vorstellung, die Welt als „Ganzes" zu erfassen, ist die Forderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaften geblieben.
Manfred Bardmann
3. Wissenschaftskonzepte, Methoden und Modelle der Betriebswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Es wurden drei Bedeutungen von Wissenschaft herausgestellt (vgl. Abschnitt 2.1). Eine Deutung ließ sie als System von Institutionen erscheinen, in denen Wissenschaft betrieben wird. Eine andere Vorstellung bestimmt Wissenschaft als einen Prozess des Beobachtens, Beschreibens, Erklärens, Entwickelns von Gestaltungsvorschlägen und des Überprüfens von wissenschaftlichen Erkenntnissen durch deren Konfrontation mit der Realität. Eine weitere Interpretation stellte auf das Ergebnis der wissenschaftlichen Tätigkeit, die Aussagen der Wissenschaft, ab. In diesem Zusammenhang wurde bereits darauf hingewiesen, dass von wissenschaftlichen Aussagen verlangt wird, dass sie bestimmten qualitativen Standards genügen. Eine Anforderung, die an wissenschaftliche Aussagen gestellt wird, ist, dass sie unter Einsatz wissenschaftlicher Methoden gewonnen werden. Im Folgenden soll die Frage beantwortet werden, welche wissenschaftlichen Methoden die Betriebswirtschaftslehre zum Einsatz bringt, um ihr kognitives und praktisches Wissenschaftsziel zu fördern. Da wissenschaftliche Methoden in Wissenschaftskonzepte eingebettet sind und abhängig von dem jeweiligen Wissenschaftskonzept unterschiedliche Methoden zum Einsatz kommen, ist zunächst zu skizzieren, was unter einem Wissenschaftskonzept zu verstehen ist.
Manfred Bardmann

Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre

Frontmatter
4. Wirtschaften einer isolierten Einzelwirtschaft und Wirtschaften als soziale Veranstaltung
Zusammenfassung
In betriebswirtschaftlichen Lehrtexten kann nachgelesen werden, dass nur Wirtschaftseinheiten wirtschaften. Die Wirtschaftseinheit wird zunächst als einzelnes Wirtschaftssubjekt (Individuum, einzelner Mensch) verstanden. Viele Lehrbücher der Betriebswirtschaftslehre starten mit der Beschreibung des Wirtschaftens einer isolierten Wirtschaftseinheit, einer Wirtschaftseinheit, die keinerlei Kontakt zu anderen Wirtschaftseinheiten hat. Hierzu werden hochabstrakte Modelle gebildet. Mit diesen Modellen soll erklärt werden, wie ganz auf Eigenbedarfsdeckung abgestellte Wirt-schaftseinheiten wirtschaften. Derartige Modelle werden in betriebs- und volkswirtschaftlichen Lehrbücheren auch als „Robinsonaden" bezeichnet. Ihre Untersuchung wird als ein Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre betrachtet. Auch der einsame Robinson auf seiner Insel, so wird argumentiert, muss wirtschaften. Insbesondere muss er mit seiner Zeit wirtschaften. Er hat u.a. die Frage zu beantworten: Wie teile ich meine Arbeitszeit auf unterschiedliche Verwendungsrichtungen derart auf, so dass ich ein Güterbündel produziere, dessen Verbrauch mir eine (optimale) Bedürfnisbefriedigung sichert?
Manfred Bardmann
5. Konkretisierung des ökonomischen Prinzips
Zusammenfassung
Die folgenden Ausführungen unterstellen, dass sich aus einer reinen, auf Naturaltausch eingestellten Wirtschaft eine Geldwirtschaft entwickelt hat, in der die wirtschaftlichen Aktivitäten dezentraler Handlungseinheiten über den Markt motiviert und koordiniert werden. Weiter wird davon ausgegangen, dass es Unternehmen und Haushalte gibt. Wenn Wirtschaftseinheiten unter diesen Bedingungen wirtschaften, konkretisiert sich das ökonomische Prinzip in der Forderung, ein möglichst hohes Einkommen zu erwerben. Mit Einkommen wird es möglich, heute eine Versorgung mit Gütern sicherzustellen und für die Befriedung eines zukünftigen Bedarfs an Gütern Vorsorge zu treffen. Einkommenserwerb ist somit zum Überleben des Menschen notwendig.
Manfred Bardmann
6. Bedürfnisse, Güter, Haushalte, Betriebe und Unternehmen
Zusammenfassung
Neben dem ökonomischen Prinzip werden Bedürfnisse und Güter als zentrale Kategorien herangezogen, um den Wirtschaftsbegriff zu bestimmen. Die Betriebswirtschaftslehre vermittelt die Vorstellung, dass Güter eingesetzt werden, um Bedürfnisse zu befrieden. Dabei wird unterstellt, dass Güter in Unternehmen produziert werden und Haushalte sowie die in ihnen zusammengefassten Wirtschaftssubjekte sie konsumieren. Den Fragen, die mit Bedürfnissen und ihrer Befriedigung, mit Gütern und ihrer Produktion und den Möglichkeiten der Klassifikation von Wirtschaftseinheiten in Zusammenhang stehen, sind die folgenden Abschnitte gewidmet.
Manfred Bardmann

Konzepte der Betriebswirtschaftslehre

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7. Neoklassische Unternehmenstheorie und Gutenbergs faktortheoretisches Konzept
Zusammenfassung
Mit der neoklassischen Unternehmenstheorie beschäftigt sich die Mikroökonomie, die einen Theoriekomplex der Volkswirtschaftslehre darstellt. Die von Gutenberg konzipierte Betriebswirtschaftslehre baut neoklassische mikroökonomische Vorstellungen in ihr Lehr- und Forschungsgebäude ein und entwickelt sie weiter, indem u.a. die Theorie produktiver Faktoren in die betriebswirtschaftliche Theorie mit aufgenommen wird. Um den Ausgangspunkt und Leitgedanken der von Gutenberg begründeten Betriebswirtschaftslehre zu verstehen, erscheint es daher sinnvoll, die Grundzüge der neoklassischen Unternehmenstheorie zu skizzieren.
Manfred Bardmann
8. Entscheidungstheoretische Konzepte
Zusammenfassung
Betriebswirtschaftslehre, so konnte festgestellt werden, beschäftigt sich mit wirtschaftlichen Handlungen in Unternehmen und von Unternehmen. Wirtschaftliche Handlungen wurden als bewusste Handlungen qualifiziert und von im Affekt ausgeführten Handlungen abgegrenzt. Damit beruhen wirtschaftliche Handlungen auf Entscheidungen, die den wirtschaftlichen Handlungen vorgelagert sind. Mit der Entscheidung, die als Ausfluss eines Entscheidungsprozesses angesehen werden kann, wird festgelegt, wann, was, wie auszuführen ist. Damit rücken die Entscheidungen und der Ent- scheidungsprozess in den Mittelpunkt betriebswirtschaftlicher Betrachtungen. Mittlerweile haben sich zwei Hauptrichtungen entscheidungsorientierter Betriebswirtschaftslehren etabliert.
Manfred Bardmann
9. Konzepte der Neuen Institutionenökonomik
Zusammenfassung
Während entscheidungstheoretische Ansätze Entscheidungen und Entscheidungsprozesse in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellen, heben die Ansätze der „Neuen Institutionenökonomik" die besondere Bedeutung von Institutionen als Informationsund Motivationsquellen des Wirtschaftens hervor. Nicht nur die „Neue Institutionenökonomik" beschäftigt sich mit Institutionen. Bevor sie sich etablierte, gab es den sogenannten „Alten Institutionalismus", zu dem die „Deutsche Historische Schule" und der „amerikanische Institutionalismus" gezählt werden. Beide Richtungen des „Alten Institutionalismus" nutzen die Analyse von Institutionen zur Erklärung des Wirtschaftens. Sie melden allerdings Vorbehalte gegenüber den Grundannahmen und Methoden der neoklassischen Ökonomie an. Weder mit dem methodologischen Individualismus, der Annahme (begrenzt-)rationaler und eigennütziger, entsprechend der Maximierungshypothesen (Gewinn- und Nutzenmaximierung) handelnder Akteure, noch mit dem Einsatz mathematischer Methoden, wie der Marginalanalyse, können sich Vertreter des „Alten Institutionalismus" anfreunden. Insbesondere wird von ihnen beklagt, dass in der neoklassischen Modellwelt der Einfluss von Institutionen auf das wirtschaftliche Verhalten individueller Wirtschaftssubjekte nicht thematisiert wird, da Institutionen in neoklassischen Modellen als vorgegebene Daten, als externe Variablen, behandelt werden. Während die „Neue Institutionenökonomik" mit dem „Alten Institutionalismus" darin übereinstimmt, dass wirtschaftliches Handeln institutionell bestimmt ist, unterscheiden sich die Denkrichtungen in der Beantwortung der Frage, ob das neoklassische Instrumentarium bei der Analyse von Institutionen eingesetzt werden soll. Anders als der „Alte Institutionalismus" lehnt die „Neue Institutionenökonomik" grundlegende Annahmen der Neoklassik nicht ab, sondern übernimmt sie. Sie dehnt neoklassisches Denken insofern aus, als Grundprämissen der Neoklassik nicht mehr nur auf individuelles, sondern auch auf institutionelles (kollektives) Handeln angewandt werden. Es wird der Versuch unternommen, das institutionelle Defizit der neoklassischen Ökonomie zu überwinden und das Zustandekommen, den Erhalt und die Veränderung von Institutionen und ihren Einfluss auf individuelles wirtschaftliches Verhalten zu erklären. Aus den genannten Gründen darf die „Neue Institutionenökonomik" nicht mit dem „Alten Institutionalismus" verwechselt werden.
Manfred Bardmann
10. Systemtheoretische Konzepte
Zusammenfassung
Die Wirtschaftstheorie hat für die unterschiedlichen Betrachtungsebenen des Wirtschaftens ein breit gefächertes Angebot von Systemtheorien vorgelegt. Dies gilt für die Ebene der Gesamtwirtschaft, die mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wirtschaftssystemtheorien analysiert wird, wie auch für die Ebene der Betriebswirtschaften, die mit systemorientierten Betriebswirtschaftslehren wissenschaftlich bearbeitet werden, und auch für die Ebene der Unternehmensführung, auf die sich Theorien systemischer Unternehmensführung beziehen. Mit einer kaum zu überschauenden Variationsbreite ebenspezifischer Systemtheorien versucht die Wirtschaftswissenschaft, den Systemcharakter der Gesamtwirtschaft, der Einzelwirtschaft und der Unternehmensführung zu erfassen. Das vielfältige Angebot von Wirtschaftssystemtheorien macht deutlich, dass es die Wirtschaftssystemtheorie, die gesamtwirtschaftliche und einzelwirtschaftliche Erscheinungen in ihr Theoriegebäude aufnimmt und mit einem einheitlichen Begriffsrepertoire hantiert, nicht gibt. Jedenfalls ist keine Wirtschaftssystemtheorie in Sicht, die diesen Anspruch erhebt.
Manfred Bardmann

Unternehmen als produktive und/oder soziale Systeme

Frontmatter
11. Unternehmenssphären und Funktionsbereiche
Zusammenfassung
Wenn man beabsichtigt, die innere Struktur von Unternehmen zu beschreiben, bietet sich eine funktionale Betrachtung an. Eine erste, grobe innere Strukturierung von Unternehmen gelingt, indem jene wirtschaftlichen Handlungen (bzw. Entscheidungen oder Kommunikationen) zusammengefasst werden, die sich auf ähnliche Sachverhalte beziehen. Werden alle wirtschaftlichen Handlungen gebündelt, die sich auf reale Güter beziehen, erhält man die Realgütersphäre. Sie wird auch als Leistungsbereich des Unternehmens bezeichnet. In der Realgütersphäre werden primär reale physikalische Handlungen ausgeführt. Hier wird die Sachaufgabe eines Unternehmens erledigt, indem konkrete Handlungsprogramme (Produktprogramme) am Sachziel orientiert ausgeführt werden.
Manfred Bardmann
12. Gliederung der Unternehmen und Unternehmensverbindungen
Zusammenfassung
Nachdem die innere Struktur von Unternehmen, ihre Umwelten und ihre Beziehungen zur Umwelt skizziert worden sind, sollen nun die vielgestaltigen Formen von Unternehmen präsentiert werden. Dieses Vorhaben kann nicht gelingen, indem auf die Eigenarten jedes auf der Welt existierenden Unternehmens eingegangen wird. Vielmehr müssen Kriterien herangezogen werden, um Unternehmen in überschaubare Klassen einzuteilen.
Manfred Bardmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Grundlagen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre
verfasst von
Manfred Bardmann
Copyright-Jahr
2011
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-6517-2
Print ISBN
978-3-8349-2395-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6517-2

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