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2011 | Buch

Macht, Neugier, Team…

Mitarbeiter individuell führen und motivieren mit dem Reiss Motivationsprofil

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Über dieses Buch

Eine Hauptherausforderung für Führungskräfte besteht in der Individualität ihrer Mitarbeiter. Was braucht wer, um leistungsfähig zu sein. Welche Werte liegen dem Handeln zugrunde? Wie führe ich jeden Einzelnen? Der amerikanische Psychologe Steven Reiss hat ein Modell von 16 Lebensmotiven entwickelt. Die Kenntnis dieser 16 Lebensmotoren erleichtert die tägliche Führungsarbeit. Uta Rohrschneider nutzt diese Theorie und vermittelt im Praxistransfer klare Handlungskompetenz für den Führungsalltag. Sie zeigt auf, wie man die Motiv- und Antriebsstruktur der Mitarbeiter erkennt und sie damit insgesamt zu mehr Leistung führen kann. Nachvollziehbare Beispiele liefern wertvolle Entscheidungshilfen für wiederkehrende Fragen in Führung und Zusammenarbeit. Das eigene Verhaltens- und Handlungsspektrum wird fundiert erweitert. Ein handlungsorientierter und schnell umsetzbarer Leitfaden für Ihren Führungsalltag.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Herausforderung Mitarbeiterführung
Zusammenfassung
Um deutlich zu machen, warum Mitarbeiterführung in meiner Wahrnehmung eine herausfordernde Aufgabe ist und sich die Auseinandersetzung mit diesem Thema immer wieder lohnt, beginne ich mit einem kurzen Rückblick auf meine eigenen ersten Führungserfahrungen. Im Jahre 1993 habe ich zum ersten Mal Führungsaufgaben übernommen. Nicht in großem Umfang – aber immerhin war ich verantwortlich für einige Trainees und andere Mitarbeiter im Bereich Personalentwicklung. Theoretisch war ich auf diese Aufgabe gut vorbereitet. Als Personalentwicklerin hatte ich das nötige fachliche Wissen über Mitarbeiterführung. Auch Mitarbeitergespräche sollten „theoretisch“ keine allzu große Herausforderung darstellen, hatte ich doch kurz zuvor im Unternehmen im Rahmen meiner Aufgaben Mitarbeitergespräche und ein Mitarbeiterbeurteilungssystem eingeführt. Dazu gehörte auch die Erstellung von Unterlagen für Führungskräfte zum „Wie“ der Gesprächsführung. So weit, so gut – das Fundament war damit gesichert, nahm ich an.
Uta Rohrschneider
2. Warum wollen Menschen etwas leisten? Warum gehen sie jeden Tag zur Arbeit?
Zusammenfassung
Zu den in der Überschrift aufgeworfenen Fragen möchte ich vorweg klarstellen, dass völlig unbestritten ist, dass wir täglich arbeiten gehen „müssen“, um Geld für unseren Lebensunterhalt zu verdienen. Wir sind in der Regel keine Selbstversorger mehr, die einen Acker hinter dem Haus und ein Schwein im Stall haben. Wir kaufen unsere Lebensmittel im Supermarkt und alles andere, was wir zum Leben brauchen, ebenfalls. Hierfür brauchen wir Geld und um dieses zu bekommen, gehen wir arbeiten. Ich bin mir sicher, dass, wenn ich Ihnen als Leser heute Ihr Gehalt streichen würde (und mir geht es da nicht viel anders), Sie morgen nicht mehr mit dem gleichen Engagement zur Arbeit gehen würden – vielleicht auch gar nicht mehr – weil Ihnen viele andere, tolle Dinge einfallen würden, die Sie mit Ihrer Zeit anfangen könnten und die an der einen oder anderen Stelle vielleicht auch mehr Spaß machen würden. Geld ist in diesem Sinne also kein Motivator, sondern vielmehr Mittel zum Zweck, das eigene Leben gut zu gestalten.
Uta Rohrschneider
3. Führungskräfte sind auch nur Menschen – oder: Der Einfluss unserer Motive auf unser Führungsverhalten
Zusammenfassung
Jeder, der einmal in der Mitarbeiterposition war, weiß, welch großen Einfluss das Verhalten und der Führungsstil der eigenen Führungskraft auf die Mitarbeiterleistungsbereitschaft, ‐zufriedenheit und das Wohlbefinden in einem Team, einer Abteilung und in einem Unternehmen haben. Viele Mitarbeiter kündigen ihren Arbeitsplatz nicht aufgrund der Arbeitsbedingungen oder der Aufgaben, sondern weil es Schwierigkeiten mit der Führungskraft gibt. Studien belegen nachweislich, dass die Führung z. B. auch einen wichtigen Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter hat. In Untersuchungen zum Auftreten von Rückenerkrankungen bei älteren Arbeitnehmern fand Leidig (2007), dass zwar ein gewisser Zusammenhang mit schwerer körperlicher Belastung zu finden ist „die zuverlässigeren Vorhersagefaktoren für das Auftreten von Rückenschmerzen sind [aber] subjektive, psychologische Faktoren. Alleine Arbeitsunzufriedenheit erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Rückenerkrankung um den Faktor 7. Weitere zentrale Ursachen bestehen in dem subjektiven Erleben der Stärke der Belastung am Arbeitsplatz und betriebsklimatischen Faktoren, wie z. B. fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte“. Als Führungskraft haben Sie also einen hohen Einfluss auf und eine hohe Verantwortung für das Wohlbefinden oder eben auch Nicht‐Wohlbefinden der Ihnen anvertrauten Mitarbeiter. Vor diesem Hintergrund halte ich es für unumgänglich, dass eine Führungskraft sich auch intensiv mit sich selbst auseinandersetzt und sich fragt:
  • Was kennzeichnet eigentlich meine Persönlichkeit?
  • Was ist mir wichtig?
  • Wie ticke ich?
  • Wo sind meine Ecken und Kanten?
  • Wo sind Punkte, an denen es anderen Menschen sehr leichtfällt, mit mir zusammenzuarbeiten, mit mir zu kommunizieren, wo gibt es aber auch Punkte, an denen sich andere Menschen an mir reiben?
  • Welche Auswirkungen hat das wiederum auf mein Führungsverhalten?
Uta Rohrschneider
4. Kennen Sie Ihre Mitarbeiter – was motiviert sie wirklich?
Zusammenfassung
Motive bezeichnen wir auch als Leistungsgrundlage. Leistungsgrundlage bedeutet, dass das „gute Gefühl“, welches eine Person bei der Befriedigung eines ihrer Motive erlebt, als der „Lohn“ für die erbrachte Leistung oder Anstrengung erlebt wird. Leistungsgrundlage in diesem Sinne meint nicht nur Leistung im beruflichen Kontext, sondern auch z. B. sportliche Leistung, die man in seiner Freizeit erbringt. Wenn Sie noch einmal an das in Kapitel 2 dargestellte Aufwands‐Ertrags‐Modell denken, wird klar, dass Menschen Anstrengung erbringen, um einen Ertrag zu bekommen. Dieser Ertrag ist immateriell. Er besteht in der Befriedigung der inneren Bedürfnisse und Motive. Das Wohlbefinden, die Zufriedenheit oder auch das Glücksgefühl, welches wir erleben, wenn wir eine gewisse Leistung erbringen, spornt uns an, diese oder eine vergleichbare Leistung erneut zu erbringen – wir sind intrinsisch motiviert.
Uta Rohrschneider
5. Von der Kommunikation bis zur Motivation – die richtigen Maßnahmen finden
Zusammenfassung
Ziel allen Führungshandelns ist, gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Ihre Führungsarbeit soll letztendlich dazu beitragen, dass sich Ihr Team von dem heutigen Punkt A über das Erbringen von Leistung zu einem Punkt B bewegt. Hierfür muss es Ihnen als Führungskraft gelingen, Ihre Mitarbeiter dazu zu motivieren, die notwendige und gewünschte Leistung und Arbeit zu erbringen. Um zu erreichen, dass Ihre Mitarbeiter in diesem Sinne handeln, beschreiben Krumbach‐Mollenhauer und Lehment (2007) drei grundsätzliche Wege der Führung (vgl. Abbildung 5.1).
Uta Rohrschneider
6. Unterschiedliche Mitarbeiter individuell und gezielt führen
Zusammenfassung
Im vorherigen Kapitel wurde deutlich, dass Ihnen vielfältige Wege zur Verfügung stehen, um Ihre Mitarbeiter entsprechend ihrer Motivausprägungen zu führen. Manchmal ist es ganz einfach („Überstunden‐Frei“ am Tag des Kindergeburtstags, grünes Familienmotiv), manchmal stellt es höhere Anforderungen an Sie als Führungskraft (Motivation eines, aufgrund der internen Reorganisation, sehr verunsicherten Mitarbeiters, grüne Motivation Emotionale Ruhe). Die Vielfalt im Führungshandeln, die sich aus den 16 Motiven ergibt, macht deutlich, dass Ihr Ziel darin besteht, für jeden Mitarbeiter das individuell passende Führungshandeln zu finden. Den „einen“, für alle richtigen, Führungsstil gibt es, wie gesagt, nicht. Hätte jeder Mitarbeiter nur ein stark ausgeprägtes Motiv (rot oder grün), würde Ihnen diese Aufgabe relativ leicht von der Hand gehen. Sie werden aber auch Mitarbeiter mit einer vielseitig ausgeprägten Persönlichkeit in Ihrem Team haben und das heißt, diese Mitarbeiter haben mehrere stark rot oder grün ausgeprägte Motive. Daraus ergibt sich eine größere Herausforderung für Ihr Führungshandeln. Nachfolgend stelle ich Ihnen verschiedene Mitarbeiterprofile vor und führe an, was es im Rahmen der Führung dieser Mitarbeiter zu beachten gilt.
Uta Rohrschneider
7. Besondere Führungssituationen gestalten
Zusammenfassung
In Kapitel 5 und 6 haben Sie viele Hinweise erhalten, wie Sie die Rahmenbedingungen und Führungssituation für Ihre Mitarbeiter entsprechend deren Motivausprägungen oder Motivkonstellationen so gestalten können, dass diese ihre intrinsische Motivation einbringen können. Durch die Ausprägung der individuellen Profile ist das vielleicht nicht immer ganz leicht. Vielleicht werden Sie feststellen, dass Ihnen die Führung von Mitarbeitern, die ähnliche Motivausprägungen haben wie Sie selbst, eher leichtfällt. Häufig müssen Sie bei ihnen gar nicht lange nachdenken und treffen fast immer automatisch die richtigen Entscheidungen, den richtigen Ton und finden die richtigen Maßnahmen für diese Mitarbeiter. Das, was für Sie richtig und wichtig ist, ist auch für Ihre Mitarbeiter mit vergleichbaren Motivausprägungen richtig. Anders gestaltet sich die Situation, wenn ein Mitarbeiter im Vergleich zu Ihnen deutlich unterschiedliche oder entgegengesetzte Motivausprägungen hat. Für diese Mitarbeiter fällt es Ihnen schwer, sich vorzustellen, wie Sie den Mitarbeiter optimal ansprechen und führen können, um seine Motive und Bedürfnisse zu befriedigen. Bei Ausprägungen, die wir selber nicht haben, fehlt uns das Gespür dafür, was diese Mitarbeiter gut und was sie nicht gut finden. Wir können es selbst ja nicht erleben. Für diese Mitarbeiter können wir das richtige Führungshandeln nur aus unserem Wissen ableiten. Dabei helfen Ihnen die Ausführungen in den vorherigen Kapiteln.
Uta Rohrschneider
Backmatter
Metadaten
Titel
Macht, Neugier, Team…
verfasst von
Uta Rohrschneider
Copyright-Jahr
2011
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-6738-1
Print ISBN
978-3-8349-2459-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-6738-1

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