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2002 | Buch

Betriebliches Gesundheitsmanagement

Produktivität fördern, Mitarbeiter binden, Kosten senken

verfasst von: Jürgen M. Jancik

Verlag: Gabler Verlag

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Gesundheitsgeschehen, Krankheitsgeschehen, Gesundheitsmanagement
Zusammenfassung
Erwerbsarbeit ist berufliche Tätigkeit, die zur Absicherung von Lebensunterhalt sowie Lebensstandard notwendig ist und mehr oder weniger verausgabt. Am Arbeitsmarkt und in Betrieben wird einerseits Arbeitslohn gegen Arbeitsleistung und Arbeitzeit sowie andererseits Sicherheit und Perspektive gegen Loyalität gehandelt. Nicht immer entspricht in diesem Markt, wie auf anderen Märkten auch, der Wert dem Gegenwert und das Angebot der Nachfrage; Gesundheit und Leistungsfähigkeit oder Krankheit und Behinderung ermöglichen oder stören in diesem Markt das ausgewogene Gleichgewicht von Wert und Gegenwert sowie von Angebot und Nachfrage.
Jürgen M. Jancik
1. Gesundheitsmanagement: Wer, warum und mit welchem Ziel?
Zusammenfassung
Unternehmen und Organisationen werden von Führungspersonen geleitet. Führungspersonen übernehmen und tragen die unternehmerische Verantwortung sowohl für das aktuelle wirtschaftliche Ergebnis als auch für den dauerhaften Erfolg und dauerhafter Erfolg ist nur bei regelmäßiger Steigerung der Wirtschaftlichkeit möglich. Die Steigerung der Wirtschaftlichkeit in einem Betrieb ist immer ein Optimierungsprozess, sowohl zum Senken der Kosten als auch zur Verminderung der persönliche Verausgabungen, die bei Mitarbeitern und Führungspersonen zum Erreichen der Untemehmensziele notwendig sind. Gesundheitsmanagement ist ein Teil dieses ständigen Optimierungsprozesses zur Maximierung der beruflichen Leistung bei einer Minimierung der individuellen Verausgabung.
Jürgen M. Jancik
2. Gesundheit Krankheit
Zusammenfassung
Verständliche, eindeutige und allgemein gültige Definitionen für Gesundheit und Krankheit sind oft versucht und genauso oft mit Kritik bedacht worden. In der allgemein bekannten Definition der Weltgesundheitsorganisation wird Gesundheit als ein Zustand mit vollständigem physischem, mentalem und sozialem Wohlbefinden beschrieben; gelegentlich wird Gesundheit auch als ein Zustand ohne Behinderung definiert. Gesundheit kann auch als Fähigkeit beschrieben werden, ein positives Selbstwertgefühl, positives seelisches und körperliches Befinden und ein Netzwerk unterstützender sozialer Bezüge zu unterhalten oder herzustellen. In der Gesundheitsökonomie werden daneben verschiedene Systeme zur zahlenmäßigen Beschreibung von unterschiedlichen Zuständen von Gesundheit angeboten. Bisher ist es nicht gelungen, die Brücke von einer allgemein gültigen und akzeptierten Definition hin zu dem individuell unterschiedlichen Empfinden von Gesundheit zu schlagen.
Jürgen M. Jancik
3. Krankheit und der Weg aus der Krankheit
Zusammenfassung
Krankheit ist ein nicht normaler, regelwidriger körperlicher, geistiger oder seelischer Zustand. Krankheit kann ein nicht normaler Zustand sein, der ohne Beeinträchtigung der normalen Lebensvorgänge einhergeht, der keine Leistungseinschränkungen und auch kein Leiden hervorruft; dies sind z. B. kompensierte Fehlstellungen der Wirbelsäule und korrigierbare Fehlsichtigkeiten. Diese können aber bei bestimmten Belastungen zu Beeinträchtigungen der normalen Lebensvorgänge, zu Behinderungen und zu behandlungsbedürftigen Erkrankungen führen.
Jürgen M. Jancik
4. Das Gesundheitssystem und die betrieblichen Kosten
Zusammenfassung
Der staatliche Ordnungsrahmen für die soziale Sicherung wirkt über die Regelungen zur Sozialversicherung in die Betriebe hinein und beeinflusst den Umgang mit Krankheit und die betrieblichen Kosten, die durch Krankheit entstehen. Die Regelungen in den verschiedenen Sozialgesetzbüchern für die unterschiedlichen Zweige der Sozialversicherungen und in weiteren Gesetzen, Vorschriften und Regelungen (u. a. Arbeitsschutzgesetz) sind teilweise klar und stringent und teilweise unklar und kaum verständlich; in der Rechtsanwendung ist das ehemals strikte Legalitätsprinzip zu einer Informalisierung der Rechtsanwendung geworden. Betriebliches Gesundheitsmanagement kann in diesem eher informellen Umfeld entsprechend den betrieblichen Erfordernissen die Ressourcen der Sozialversicherungen nutzen und weitgehend losgelöst von den Vorgaben im staatlichen Ordnungsrahmen erfolgen. Positiv betrachtet bietet diese Entwicklung die Möglichkeit, ein an die betrieblichen Notwendigkeiten angepasstes Gesundheitsmanagement zu betreiben.
Jürgen M. Jancik
5. Gesundheitsförderung, Gesundheitsgefährdung
Zusammenfassung
In Untemehmen und Organisationen ist Arbeit ein Kostenfaktor, der auch über die Gesundheit, die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter beeinflussbar ist; Gesundheitsfördemng soll die Kosten für Arbeit senken, wogegen eine Gesundheitsgefährdung die Kosten für Arbeit erhöht.
Jürgen M. Jancik
6. Prävention
Zusammenfassung
Prävention ist die Gesamtheit aller Prozesse und Strukturen, die notwendig sind, um definierte Krankheiten oder Gesundheitsschäden zu verhindern, weniger wahrscheinlich werden zu lassen, im Entstehen hinauszuzögern oder früh zu erkennen; Unfälle sollen so weit wie möglich verhindert werden.
Jürgen M. Jancik
7. Gestaltung der Erwerbsbiografie
Zusammenfassung
Die beschleunigte Entwicklung hin zu einer wissensintensiven Dienstleistungsgesellschaft, die Herausbildung neuer Untemehmensstrukturen, der erkennbare demografische Wandel und die gestiegene Wandelbarkeit der Lebensverhältnisse führen zu einer weiten Variationsbreite bei den Rahmenbedingungen für Erwerbstätigkeiten und deren rechdicher Ausgestaltung. Den ständigen Neugründungen von Untemehmen und dem Entstehen neuer Möglichkeiten für Erwerbstädgkeiten steht ein kondnuierlicher Prozess gegenüber, in dem Arbeitsplätze verschwinden und Untemehmen aus dem Markt ausscheiden. Die längerfrisdge ausschließliche Bindung von Erwerbspersonen an einen Arbeitgeber wird in weiten Bereichen zugunsten schnell wechselnder, unterschiedlichster Arbeits-, Dienst- oder Lieferantenverhältnisse weiterhin abnehmen. Dies erfordert einerseits Möglichkeiten zu einer entsprechend angepassten Arbeits- und Laufbahn- oder Karrieregestaltung und andererseits eine ständige Bereitschaft des Einzelnen, Neues zu lernen und auch in neuen Stmkturen auszuprobieren.
Jürgen M. Jancik
8. Systematisches Gesundheitsmanagement
Zusammenfassung
Ein systematisches Gesundheitsmanagement soll den betriebswirtschafdich notwendigen ständigen Optimiemngsprozess zum Senken der Kosten bei einer Verbessemng der Kundenorientiemng unterstützen; eine Steigerung der bemflichen Leistung bei einer Minimiemng der persönlichen Verausgabungen soll möglich werden. Dies erfolgt in zwei hauptsächlichen ZiDerichtungen:
  • Im Gesundheitsgeschehen soll Produktivität, Kompetenz, Kundenorientierung, Kreativität, Innovation und die Bindung der Mitarbeiter gesteigert und erhalten werden; die Unternehmenswerte sollen erhalten und vermehrt werden.
  • Im Krankheitsgeschehen soll Krankheit, Arbeitsunfähigkeit, Kompetenzverlust und Produktivitätsverlust zurückgedrängt werden. Krankheitskosten sollen gesenkt werden.
Jürgen M. Jancik
9. Sensoren für das Gesundheitsmanagement
Zusammenfassung
In den Betrieben und Organisationen bestehen vielfältige Datenansammlungen für die verschiedenen Strukturen, Prozesse und Geschäftsvorgänge. Die Daten für die finanztechnischen Vorgänge, für die Produktion und für die Logistik sowie die Betriebsdaten werden gesammelt, ausgewertet und bewertet. Die Bewertungen von Anlagevermögen, von Beteiligungen, von Lagerbeständen und von Auftragseingängen erfolgen regelmäßig und ebenso regelmäßig wird über Umsatz und Ergebnis berichtet; der Wert des Humankapitals und dessen Entwicklung wird dagegen nur selten ermittelt und beobachtet. Die Informationen und das Wissen um die Kompetenzen, die Leistungsfähigkeit und die Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter ist zumeist unvollständig und ungleich verteilt.
Jürgen M. Jancik
10. Die Akteure im Gesundheitsmanagement
Zusammenfassung
Die Akteure im Gesundheitsmanagement finden sich innerhalb und außerhalb der Betriebe in verschiedenen Positionen und mit unterschiedlichen Aufgaben. Unterschiedliche persönliche Ziele, berufliche Aufgaben sowie Stimmungen und Grundhaltungen bestimmen das Verhalten dieser Akteure. Erst die Kenntnis dieser Einflussgrößen ermöglicht ein rationales Agieren im Gesundheitsmanagement.
Jürgen M. Jancik
11. Gesundheitsmanagement: Traum oder machbare Wirklichkeit?
Zusammenfassung
Die wirtschaftlichen Vorgaben von Inhabern, Anteilseignem oder Investoren binden Führungspersonen. Die wirtschaftlichen Vorgaben können eher an den kurzfristigen wirtschafdichen Ergebnissen und der kurzfristigen Verwertung des eingesetzten Kapitals oder mehr an der Zukunfts- oder Bestandssicherung von Unternehmen ausgerichtet sein. Führungspersonen werden korrespondierend zu diesen Vorgaben mehr oder weniger ihren Blick und ihre Bemühungen auf die Sicherung und Entwicklung des jeweiligen betrieblichen Humankapitals lenken. Gemäß dieser Vorgaben werden Sie entweder eher eine Minus- oder eher eine Plus-Variante von Gesundheitsmanagement ansteuem; dies wird dem nachgeordneten Bereich jeweils durch die Verteilung der Ressourcen vorgelebt und vorgegeben.
Jürgen M. Jancik
Backmatter
Metadaten
Titel
Betriebliches Gesundheitsmanagement
verfasst von
Jürgen M. Jancik
Copyright-Jahr
2002
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-82413-4
Print ISBN
978-3-409-12018-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-82413-4