Synergieorientierte Unternehmensintegration

In der Wirtschaftspraxis wird die Verbindung von Unternehmen häufig mit der Existenz von sogenannten „Synergiepotentialen“ begründet. Erinnert sei beispielsweise an die Akquisition der AEG durch die Daimler-Benz AG, in deren Zusammenhang immer wieder von der Möglichkeit der Realisierung von Synergieeffekten gesprochen wurde . Im Anschluß an die Akquisition der Nixdorf AG durch die Siemens AG wurde, um ein weiteres Beispiel für die Aktualität des Themas „Synergie“ zu nennen, in einer breit angelegten Werbekampagne unter dem Leitmotiv “Synergy at work” für den Zusammenschluß geworben . Mit „Synergie“ wird jedoch nicht nur im Zusammenhang mit Unternehmensakquisitionen argumentiert. Vielmehr fällt der Begriff in der Wirtschaftspresse auch in Verbindung mit anderen Formen von Unternehmensverbindungen, wie z.B. beim Erwerb von Minderheitsbeteiligungen, bei Gründung von Joint Ventures und insbesondere in jüngster Zeit immer häufiger bei der Bildung sogenannter „Strategischer Allianzen“ bzw. „Strategischer Partnerschaften“.

Die begriffliche Situation in der konzeptionellen Synergiediskussion ist durch eine recht verwirrende Sprachpraxis gekennzeichnet. Die Auseinandersetzung mit dem Thema „Synergie“ wird vor allem dadurch nicht unerheblich behindert, daß der Begriff „Synergie“ in der Synergiediskussion nicht einheitlich und konsequent verwendet wird.

Das Ziel der Auseinandersetzung mit dem gegenwärtig in der einschlägigen Fachliteratur erreichten Stand der konzeptionellen Erfassung der Synergieproblematik besteht darin, die Notwendigkeit für die Entwicklung eines analytischen Synergiekonzepts in Kapitel III der vorliegenden Arbeit nachzuweisen. Die Erreichung dieser Zielsetzung vollzieht sich im Prinzip in zwei Schritten:

Nachdem in Kapitel I zunächst die theoretischen Grundlagen des Synergiephänomens gelegt worden sind und ein Katalog von Anforderungen formuliert worden ist, den ein Konzept zur analytischen Erfassung der Synergieproblematik zu erfüllen hat, konnte in Kapitel II der Nachweis erbracht werden, daß in der einschlägigen betriebswirtschaftlichen Fachliteratur gegenwärtig kein entsprechendes Konzept existiert. Im Rahmen des vorliegenden Kapitels soll daher der Versuch unternommen werden, einen Beitrag zur Schließung dieser Lücke zu leisten und auf der Grundlage von Kapitel I/ 2. ein theoriegeleitetes Konzept zur systematischen, Ursache/ Wirkungs-orientierten Erfassung der Synergieproblematik zu entwickeln. Um diese Aufgabe zu erfüllen, ist es auch aus didaktischen Gründen sinnvoll, ein zweistufiges Vorgehen zu wählen.

Zum Abschluß seien die wichtigsten Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung noch einmal schlaglichtartig festgehalten.