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1987 | Buch

Industrie und Sozialwissenschaften

Eine Praxisgeschichte der Arbeits- und Industrieforschung in Deutschland

verfasst von: Helmuth Schuster

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

Buchreihe : Beiträge zur sozialwissenschaftlichen Forschung

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Einführung
Zusammenfassung
Als die vorliegende Arbeit 1981 begonnen wurde, hatte sich die Praxisdiskussion unter den Industriesoziologen und in der Soziologie noch nicht in dem Maße intensiviert, wie es seitdem geschehen ist. Genauer gesagt: Analysen der möglichen und wirklichen Praxis der Industriesoziologen fehlten weitgehend.
Helmuth Schuster
I. Das Praxisproblem der sozialwissenschaftlichen Arbeits- und Industrieforschung
Zusammenfassung
Einigkeit über einen Begriff ‘praxisorientierter’ Soziologie besteht unter Soziologen nicht. Umrisse einer Diagnose, worin die Defizite der gegenwärtigen soziologischen Praxis bestehen, zeichnen sich demgegenüber schon eher ab. Auf einer ganz allgemeinen Ebene lassen sich in der heutigen Diskussion folgende, mögliche Defizitbereiche benennen(1):
Erstens wird häufig das professionspolitische Element angeführt; das meint die steigenden Kapazitäten ausgebildeter und in der Ausbildung befindlicher Soziologen, die ihren Beruf jenseits von Forschung und Lehre finden müssen und auf einen „Praxisbezug“ angewiesen sind.
Helmuth Schuster
II. Sozialwissenschaften im Positionskampf der Öffentlichkeit
Zusammenfassung
Sozialwissenschaft als sozialer Prozeß hat die Entwicklung von Strukturen der Öffentlichkeit zur historischen Voraussetzung. Sie ist über ihre eigenen inneren Funktionsbedingungen einer wissenschaftlichen Öffentlichkeit hinaus selbst ein Teil der Produktion von gesellschaftlicher Öffentlichkeit. Alle besonderen gesellschaftlichen Praxissphären werden in dem Maße zu mehr oder minder segmentierten Teilen der Öffentlichkeit, wie sich in ihnen die soziale Reflexion entwickelt.
Helmuth Schuster
III. Sozialwissenschaften und die staatliche Arbeitsschutz- und Sozialpolitik
Zusammenfassung
Der Strukturwandel der Öffentlichkeit prämierte unterschiedliche Thematisierungsweisen, die wir anhand der Lage-, der Ideen- und der Tatstudien zu verdeutlichen versuchten. Diese Thematisierungen bildeten gewissermaßen historische Orientierungen.(1) Wirkungsvolle theoretische Schulen konnten entstehen. Alle thematisierten Fragen gerieten in die Perspektive der dort entworfenen Deutungen. Wissenschaftsprogramme entstanden aus diesen Prozessen jedoch nicht.
Helmuth Schuster
IV. Industriesoziologie und Industriebetrieb
Zusammenfassung
Den dritten großen Praxisbereich für Genese und Anwendungsentwicklung industriesoziologischer Wissenschaftsprogramme bildeten die Industriebetriebe. Der für die Entwicklung von Wissenschaftsprogrammen grundlegende Differenzierungsprozeß verlief in den Formen fortschreitender Arbeitsteilung, sich neu strukturierender innerbetrieblicher Herrschaft und der widerspruchsvollen Dynamik der Produktivkräfte der Arbeit, ihrer ökonomischen und technischen Verwertung und ihrer sozialen Auswirkungen.
Helmuth Schuster
V. Resümee
Zusammenfassung
Das Resümee dieser Arbeit darf mit zwei Rechtfertigungen beginnen. Manche gängigen Fragestellungen mag der Wissenschaftssoziologe vermissen, etwa die übliche Rekonstruktion von Wissenschaftlergemeinschaften über Muster von Rezeptions- und Zitationsverflechtungen oder die Analyse von Diffusionsprozessen sozialwissenschaftlichen Wissens. Diese Fragen wurden bewußt übergangen; nicht deshalb, weil sie als gänzlich wertlos betrachtet werden, sondern weil sie ohne eine breite Fundierung durch die Analyse des komplexen Struktur- und Handlungszusammenhangs von Wissenschaft und Praxis leer und vordergründig bleiben. Die Vorstellung, man erhalte über den inhaltsanalytischen Nachvollzug von Rezeptions- und Diffusions- bzw. Transferprozessen selbst schon einen empirischen Zugang zu diesem Wissenschafts-Praxis-Zusammenhang ist illusionär. Der systematische Ort solcher Rezeptions- und Diffusionsprozesse im gesellschaftlichen System ist erst durch eine Rekonstruktion ihres praxisgeschichtlichen Kontextes aufzuweisen. Das Unbehagen leitete diese Arbeit, daß viele theoretisch hochreflektierten wissenschaftlichen Ansätze in ihrer Erklärungskraft auffällig konturenlos bleiben. Oftmals führen sie die brisantesten Fragen auf hinlänglich bekannte erkenntnistheoretische Standpunkte der „alten“ Theorie- Praxisdiskussion zurück, statt sie erforschbar zu machen.
Helmuth Schuster
VI. Quellen und Literatur
Helmuth Schuster
Backmatter
Metadaten
Titel
Industrie und Sozialwissenschaften
verfasst von
Helmuth Schuster
Copyright-Jahr
1987
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-322-88530-2
Print ISBN
978-3-531-11829-1
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-88530-2