Skip to main content

2010 | Buch

Biographien jenseits von Erwerbsarbeit

Prozesse sozialer Exklusion und ihre Bewältigung

verfasst von: Birgit Reißig

Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Zusammenfassung
Zunehmend sieht sich auch die Mittelschicht von Prozessen sozialer Ausgrenzung bedroht und befindet sich u. U. bereits in einer Zone der Verwundbarkeit (Castel 2000a). Das hat das Gefühl eines Unbehagens hervorgebracht, welches dazu führt, dass in den letzten Jahren die Diskussion um Exklusion und Inklusion, um Überflüssige, um Entkopplung und Prekarität angefacht wurde. Erst mit der Angst, dass gesellschaftliche Strukturprozesse auch die Welt der Mittelschicht erschüttern können, scheint ein verstärktes Nachdenken über Fragen sozialer Ungleichheit, die sich jenseits horizontaler Ungleichheitsaspekte abspielen, auf die Tagesordnung gebracht zu haben. Das gilt insbesondere für Deutschland, wo der sich in anderen europäischen Ländern bereits intensiv abspielende Diskurs um soziale Exklusion und soziale Ungleichheit, lange Zeit weithin unbeachtet blieb (Kronauer 2006).
Birgit Reißig
2. Theorie der sozialen Exklusion
Zusammenfassung
Exklusion wird wesentlich auf drei Ebenen behandelt: der politischen, der theoretischen und der empirischen Ebene. Als politisch gebrauchter Begriff wird er häufig dafür verwendet, auf soziale Missstände oder zumindest Gefahren möglichst nachhaltig aufmerksam zu machen. In vielen Fällen durchmischen sich die drei Zugänge.
Birgit Reißig
3. Institutionalisierung des Lebenslaufs – biographische Verläufe
Zusammenfassung
Strukturveränderungen in der Gesellschaft haben die Anforderungen an die individuelle Gestaltung von Biographien erhöht. So wird spätestens Ende der 1970er Jahre festgestellt, dass die zunehmende Diskontinuität im Lebenslauf im Zuge gesellschaftlicher Differenzierungsprozesse auch zu einem gestiegenen Stellenwert der individuellen Biographie geführt hat (Kohli 1978). Zudem wurde zu dieser Zeit immer mehr von einer abnehmenden Bedeutung von Klassen- und Schichtgrenzen ausgegangen, was gleichfalls ein stärkeres Rekurrieren auf den Lebens(ver)lauf zur Folge hatte (Mayer, Müller 1989). Mit dem individuellen Gestaltungsspielraum haben sich zugleich die „Chancen zur Nutzung historischer Gelegenheitsstrukturen erhöht als auch die sozialen Risiken neuer individueller Benachteiligung und gesellschaftlicher Ausgrenzung“ (Behrens, Voges 1996: 16).
Birgit Reißig
4. Copingstrategien im Lebenslauf
Zusammenfassung
Es kann davon ausgegangen werden, dass insbesondere junge Frauen und Männer mit schlechten Startchancen (schulische Voraussetzungen, soziale Herkunft, personale Kompetenzen, strukturelle Bedingungen am Wohnort) an dem klassischen Muster ausgerichtete Lebensläufe bezogen auf ihre Bildungs- und Ausbildungswege anstreben (Gaupp et al. 2004; Förster et al. 2006; Lex et al. 2006). Allerdings gelingt es ihnen nur in einem geringen Umfang, tatsächlich direkt die erste Schwelle (nach der Schule unmittelbar eine Ausbildung beginnen) erfolgreich zu bewältigen (Reißig, Gaupp, Lex 2008; Reißig, Gaupp 2007). Die damit möglicherweise einhergehenden Probleme zwingen zu einer wie auch immer gearteten Auseinandersetzung mit dem Nichtgelingen angestrebter Ziele. Dieser andauernde Dissens zwischen Wunsch und Realität kann als kritisches Lebensereignis betrachtet werden.
Birgit Reißig
5. Annahmen der Untersuchung
Zusammenfassung
Im Zentrum dieser Arbeit liegen die Betrachtung von schwierigen Ausbildungsund Erwerbsverläufen junger Erwachsener und ihre Bewältigung. Wie gestalten sich Biographien von jungen Erwachsenen, die von sozialer Exklusion bedroht und betroffen sind und wie können dabei verschiedene Bewältigungsstrategien Einfluss auf Prozesse zwischen Inklusion und Exklusion nehmen? Diese sind in der bisherigen Forschung noch unterbelichtet.
Birgit Reißig
6. Untersuchungsdesign und Methoden
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit wird der Frage nachgegangen, in welcher Weise junge Erwachsene, deren Ausbildungs- und Erwerbsbiographien am Rande normaler Erwerbsarbeit verlaufen, diese Karrieren bewältigen und wie ihre Copingstrategien zugleich mögliche Prozesse sozialer Exklusion beeinflussen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Erfassung von Ausbildungs- und Erwerbsverläufen und den Prozessen zwischen Inklusion und Exklusion. Wo liegen Umschlagpunkte zwischen Merkmalen der Vulnerabilität und sozialer Exklusion? Über die Zusammenhänge von Exklusionsprozessen und Bewältigungsformen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie der biographischen Umschlagpunkte zwischen Inklusion, Vulnerabilität und Exklusion ist bisher nur wenig geforscht worden (Kieselbach et al. 2001; Callies 2004; Bude, Lantermann 2006).
Birgit Reißig
7. Untersuchungssample
Zusammenfassung
Eines der wesentlichen Ziele dieser Arbeit ist es Verlaufstypen zu generieren, die die Ausbildungs- und Erwerbswege von sozialer Exklusion Bedrohten und Betroffenen zum Gegenstand haben. Zielgruppe sind dabei junge Erwachsene an verschiedenen Standorten in den neuen Bundesländern. Im Folgenden soll zum einen die Frage nach der Auswahl des qualitativen Samples beantwortet werden, zum anderen wird das Untersuchungssample vorgestellt.
Birgit Reißig
8. Ergebnisse
Zusammenfassung
Zunächst werden im Folgenden die jungen Frauen und Männer hinsichtlich ihrer soziodemographischen Merkmale beschrieben. Betrachtet werden dabei die Geschlechter- und Altersverteilung sowie die soziale Herkunft der Befragten.
Birgit Reißig
Backmatter
Metadaten
Titel
Biographien jenseits von Erwerbsarbeit
verfasst von
Birgit Reißig
Copyright-Jahr
2010
Verlag
VS Verlag für Sozialwissenschaften
Electronic ISBN
978-3-531-92541-7
Print ISBN
978-3-531-17561-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-92541-7

Premium Partner