2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Migrantennetzwerke in der funktional differenzierten Gesellschaft
verfasst von : Michael Bommes
Erschienen in: Netzwerke in der funktional differenzierten Gesellschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Für die Analyse des Zusammenhangs von sozialen Netzwerken und funktionaler Differenzierung erscheinen Migrationsnetzwerke als ein besonders einschlägiger Fall. Verglichen mit solchen Fällen, in denen soziale Netzwerke sich – sei es als Wissenschaftler-, Künstler-, Politik- oder Unternehmensnetzwerke (siehe die entsprechenden Beiträge in diesem Band) – entlang von Strukturen einzelner Funktionssysteme herausbilden, entstehen Migrantennetzwerke auffällig ‚quer‘ zu Funktionssystemen der Gesellschaft. Dies gilt erkennbar nicht nur, weil und soweit dabei Grenzen von Staaten illegal überschritten werden, sondern auch in dem Sinne, dass soziale Netzwerke der Migration ihren Teilnehmern Zugang zu einer heterogenen Vielzahl funktionaler Leistungen vermitteln, die ihnen anderenfalls nicht zugänglich wären. Ist einerseits vor diesem Hintergrund nicht überraschend, dass es sich bei der Migrationsforschung um ein Forschungsfeld handelt, in dem das Netzwerkkonzept gut etabliert ist, so bleiben andererseits in diesen Forschungen mit Blick auf die gesellschaftlichen Voraussetzungen und Folgeprobleme sozialer Netzwerke zahlreiche Fragen offen.