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2012 | Buch

Elektromobilität

Hype oder Revolution?

verfasst von: Markus Lienkamp

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

Buchreihe : VDI-Buch

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Über dieses Buch

Das wachsende Bedürfnis nach Mobilität in der Bevölkerung lässt sich auf Dauer nur durch den Einsatz elektrischer Klein- und Lieferfahrzeuge für Kurzstrecken befriedigen. Mobilitätsanbieter und Kunden müssen dabei gut vernetzt sein. Die allmähliche Marktdurchdringung der Elektromobilität ist eine große Herausforderung für die Automobilindustrie. Gewinner sind einige gut aufgestellte Automobilhersteller und ein Überraschungssieger.

Da die Ölreserven der Erde endlich sind und der Ölpreis in Zukunft steigen dürfte, soll Strom als alternativer Kraftstoff eine Lösung des Problems liefern. Der Autor skizziert aus der Sicht eines Insiders, weshalb ein Wandel unabdingbar ist und beschreibt die notwendigen Schritte.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Die Endlichkeit von Ölvorräten und der Klimawandel
Zusammenfassung
Zunächst möchte ich klar zwischen zwei generellen Treibern bei der Diskussion um Mobilität unterscheiden: dem CO2-Ausstoß, der den Klimawandel mit hervorruft und der Verfügbarkeit von Öl, die die direkten Kosten der Mobilität bestimmt. Diese beiden Faktoren werden leider sehr häufig nicht sauber auseinandergehalten. Sie können aber von den Konsequenzen her durchaus in unterschiedliche Richtungen gehen.
Markus Lienkamp
2. Wie eine Zukunft der Mobilität aussehen könnte
Zusammenfassung
Hier soll im Wesentlichen gezeigt werden, wie sich die Mobilität in Deutschland entwickeln wird. Weltweit sieht das z. T. völlig anders aus. Ich werde als (Gegen-)Beispiel nur die Megacities betrachten, die immer zahlreicher werden und weiter wachsen.
Markus Lienkamp
3. Faktor 2: Autos mit Verbrennungsmotoren halbieren den Kraftstoffverbrauch
Zusammenfassung
Wenn wir den heutigen Fahrzeugbestand betrachten, gehe ich davon aus, dass schon jetzt technisch eine Halbierung des Verbrauches bei Fahrzeugen mit konventionellem Verbrennungsmotor möglich ist. Gleichzeitig muss man aber vor der Physik und Betriebswirtschaft kapitulieren, die es nicht erlauben, Langstreckenmobilität darzustellen, ohne Energiespeicher mit einer sehr hohen Energiedichte zu verwenden. In Abb. 3.1 ist die technische und wirtschaftliche Sinnhaftigkeit verschiedener Antriebsarten aufgetragen. Man sieht, dass für kleine Fahrzeuge mit geringer Reichweite und wenigen zu transportierenden Personen der Elektroantrieb in Frage kommt, für große schwere Fahrzeuge der Dieselmotor und im mittleren Bereich die Benzin- und Erdgasantriebe ihre Stärken haben. Die heute recht stark propagierten Hybridfahrzeuge (besonders der Plug-In-Hybrid – also ein Fahrzeug, das 25 bis 50 km elektrische Reichweite hat und dann mit dem Verbrennungsmotor weiterfährt) haben nur dann Vorteile, wenn ein Fahrer häufig wechselnd Kurz- und Langstrecke fährt und nur ein Auto zur Verfügung hat. Letztlich ist ein Hybrid durch zwei Antriebe schwerer und damit bei der Kurzstrecke schlechter als ein reines Elektrofahrzeug sowie bei der Langstrecke schlechter als ein reines Verbrennungsfahrzeug.
Markus Lienkamp
4. Faktor 4: Elektromobilität für Kurzstrecken
Zusammenfassung
Etwa die Hälfte der gefahrenen Kilometer ist im Kurzstreckenbereich angesiedelt. Gelingt es, die Strecken durch eine rohölfreie Alternative abzudecken, lässt sich die Hälfte des Kraftstoffes sparen. Wenn wir also die Hälfte des Rohölbedarfs über den Faktor 2 einsparen (s. Kap. 3), dann könnten wir über die Elektromobilität für Kurzstrecken den Faktor 4 sparen.
Markus Lienkamp
5. Faktor 8: Von der Individualmobilität zur kollektiven individuellen Mobilität
Zusammenfassung
Nachdem wir die Kurzstrecke zum Großteil über Elektromobilität abdecken können, bleibt die Frage, wie wir auf der Mittelstrecke und Langstrecke eine erhebliche Reduzierung des Ölverbrauchs erreichen können. Auf technischem Wege ist der Verbrauch bei Verbrennungsmotoren realistisch nur um den Faktor 2 reduzierbar. Deshalb muss die Diskussion von dem Grundprinzip geleitet sein, mehr Personen gemeinsam in diesen optimierten Fahrzeugen zu transportieren. Heutzutage sieht man auch auf der Autobahn etliche Fahrzeuge, die nur mit einer Person besetzt sind. Machen Sie selbst einmal den Versuch und zählen die Autos, die mit mehr als einer Person besetzt sind – da muss man schon suchen…
Markus Lienkamp
6. Ausblick
Zusammenfassung
Mein Traum – auch aus Kundensicht – für das Jahr 2030 ist folgender: Ich sage nur noch meinem iPhone, wohin ich fahren möchte, mit wie vielen Personen und mit welchem Gepäck. Dann bekomme ich kurzfristig genau die Mobilität angeboten, die ich benötige und weiß genau, wann ich ankomme. Das wäre in Google Maps, das viele für ihre Routenplanung nutzen, nur noch ein kleiner Button „Buchen“. Heute schon werden – zumindest in den USA – die Fahrzeiten für verschiedene Verkehrsträger (Fahrrad, zu Fuß, Auto, ÖPNV) berechnet.
Markus Lienkamp
7. Fazit
Zusammenfassung
Ich hoffe, ich konnte Sie davon überzeugen, dass der Rückgang der Ölförderung und die gleichzeitig steigende Nachfrage nach Öl zu einem massiven Problem für die Mobilität und die Automobilindustrie führen werden. Sie konnten einen Einblick gewinnen, wie die Automobilindustrie wirklich tickt. Wir brauchen keine überraschenden neuen Technologien, um die anstehenden Probleme zu lösen, sondern eine geschickte Kombination heutiger Technologien führt zum Ziel. Ich sehe die Rahmenbedingungen in der Zukunft für die Autos recht düster, aus Sicht des Kunden die Möglichkeiten zeitsparende, bequeme und kostengünstige Mobilität zu erleben aber sehr optimistisch. Dazu müssen verfügbare Lösungen konsequent umgesetzt und die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden. Die Automobilhersteller, die frühzeitig diesen Weg als Mobilitätsanbieter mitgehen, werden die Gewinner sein, diejenigen, die weiter auf das konventionelle Auto und steigende Stückzahlen setzen, werden untergehen.
Markus Lienkamp
Backmatter
Metadaten
Titel
Elektromobilität
verfasst von
Markus Lienkamp
Copyright-Jahr
2012
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-642-28549-3
Print ISBN
978-3-642-28548-6
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-642-28549-3

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