2012 | OriginalPaper | Buchkapitel
Vertrauensinfrastruktur und Privatheit als Ökonomische Fragestellung
verfasst von : Günter Müller, Christian Flender, Martin Peters
Erschienen in: Internet Privacy
Verlag: Springer Berlin Heidelberg
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Nicht nur die gesetzliche Regulierung, sondern auch die Individualisierung durch das Internet weist der Privatheit sowohl eine einzel- als auch gesamtwirtschaftliche Rolle zu. Dabei wird Privatheit aus Anbietersicht oft als Kostenfaktor gesehen, dem wenige Erträge gegenüberstehen. Aus Nachfragesicht lässt die geringe Akzeptanz von Privacy Enhancing Technology (PET) daraufschließen, dass Privatheit zu einem Auslaufmodell werden könnte. Der Beitrag zeigt, dass durch die Nutzung von persönlichen Daten wirtschaftliche Werte geschaffen werden, deren Grundlage am wirkungsvollsten durch die Kontrolle der Verwendung und nicht durch das Verbot zur Sammlung geschützt werden kann. Die Analyse von empirischen Szenarien des E-Commerce und sozialer Netzwerke zeigt, dass Privatheit sowohl die Einzelentscheidungen des Nutzers als auch des Anbieters verändern kann, und so für alle datenzentrischen Dienste zu einem kritischen Faktor für die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells werden könnte. Das Privacy Paradox und die Datenverwertung führen zu vier Thesen. Diese veranschaulichen die Anforderungen an PET in Bezug auf das Verhindern von Informationsdefiziten aus wirtschaftlicher Sicht und empfehlen, diese durch Mechanismen zur Erhöhung der Transparenz zu ergänzen.