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2019 | OriginalPaper | Buchkapitel

5. Feld III: Akteur/soziale Logik

verfasst von : Simon Weingärtner

Erschienen in: Soziologische Arbeitsmarkttheorien

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

In Theoriefeld III lassen sich arbeitsmarkttheoretische Ansätze verorten, die im Sinne der individualistischen Handlungstheorie vom Akteur ausgehen und den Einfluss außerökonomischer Faktoren auf wirtschaftliche Handlungs- und Entscheidungssituationen hervorheben. Ökonomisches Handeln wird hier als genuin soziales Handeln begriffen, das in unterschiedlichem Maße durch ökonomische und außerökonomische Ziele motiviert sein kann und sich insofern nicht auf eine Präferenz für den geldwerten Vorteil und individuelle Nutzenmaximierung reduzieren lässt. Als Beispiel aus dieser „Theoriefamilie“ dient erstens die neoinstitutionalistische Studie von Hinze, welche die Bedeutung von Vor- oder Leitbildern, kulturellen Mustern oder gesellschaftlich dominanten Narrativen für die betriebliche Beschäftigungspolitik hervorhebt. Zum besseren Verständnis werden Hinzes Ansatz ein paar grundlegende Anmerkungen zur akteurstheoretischen Variante des soziologischen Neoinstitutionalismus vorangestellt. Der zweite diskutierte Beitrag ist der tauschtheoretische Ansatz von Brose, Goedicke und Diewald, der sich auf einen Rational-Choice-theoretischen Modellrahmen stützt und Beschäftigungsverhältnisse als doppelte Tauschbeziehung konzeptualisiert, die Beschäftigte einerseits mit dem Betrieb und andererseits mit ihrem sozialen Umfeld (Haushalt) eingehen.

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Fußnoten
1
Die gleichzeitige Bezugnahme auf unterschiedliche und in sich widersprüchliche Umweltanforderungen kann durchaus zu Inkonsistenzen in der Organisationsgestaltung führen (Kieser und Walgenbach 2007, S. 48 f.).
 
2
Zum Verhältnis von Fligsteins Ansatz zum soziologischen Neoinstitutionalismus siehe Sparsam (2015).
 
3
Im Rahmen kapitalistischer Ökonomien „besteht diese Intention auf Seiten der Unternehmer in der Verwertung ihres Kapitals und auf Seiten der Arbeitskräfte in der Verwertung ihrer Arbeitskraft“ (Hinze 2006, S. 244).
 
4
Deutschmanns auf Überlegungen von Honneth (1992, 1996) aufbauender Ansatz basiert – stark verkürzt – auf der Annahme, dass Theorien zweckrational-nutzenmaximierenden Handelns zwar die Transaktionen von Akteuren innerhalb einer gegebenen Sozialordnung erklären können, aber nicht die Konstitution dieser Ordnung selbst (Deutschmann 2002, S. 139 f.). Rationales Handeln setze eine gefestigte soziale Identität der Interaktionsteilnehmer voraus, die nur auf Grundlage eines elementaren Niveaus an gegenseitiger Respektierung der Würde und Identität der Beteiligten erwachsen könne.
 
5
Der Fokus der EC auf konkrete wirtschaftliche Handlungssituationen und handlungskompetente Akteure bezeichnet Diaz-Bone (2015a, S. 321 ff.) als „methodologischen Situationalismus“. Dieser setzt das empirisch ausgerichtete Forschungsprogramm inhaltlich sowohl von der Rationalitätsannahme des HOE-Modells, als auch dem von Teilen der NISOZ implizit zugrunde gelegten Normenbefolger „Homo Sociologicus“ ab (vgl. Gerlach 2014, S. 53).
 
6
Hierbei ist es wichtig zu betonen, dass Haushalte und Betriebe – je nach Untersuchungsebene – einmal als kollektive bzw. korporative Akteure in Erscheinung treten, aber in ihrer Eigenschaft als weitgehend eigenlogische Tauschsphären gleichsam auch als Situationsbedingungen für die individuellen Akteure fungieren.
 
Metadaten
Titel
Feld III: Akteur/soziale Logik
verfasst von
Simon Weingärtner
Copyright-Jahr
2019
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-23743-1_5

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