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1999 | Buch

Energie-Effizienz-Indikatoren

Statistische Grundlagen, theoretische Fundierung und Orientierungsbasis für die politische Praxis

verfasst von: Dr. Jochen Diekmann, Dr. Wolfgang Eichhammer, Dipl.-Physikerin Anja Neubert, Dipl.-Volkswirtin Heilwig Rieke, Dipl.-Volkswirtin Barbara Schlomann, Dr. Hans-Joachim Ziesing

Verlag: Physica-Verlag HD

Buchreihe : Umwelt und Ökonomie

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Über dieses Buch

Energie-Effizienz-Indikatoren sind Kennziffern zur Beschreibung der energiewirtschaftlichen Entwicklung. Durch die Verknüpfung energiestatistischer Daten mit ökonomischen oder physikalischen Bezugsgrößen können sie dazu beitragen, die Entwicklung des Energieverbrauchs zu erklären und international zu vergleichen. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, in welchem Maße die Verbrauchsentwicklung auf wirtschaftliches Wachstum, auf Strukturwandel und auf Verbesserungen der Energieeffizienz zurückzuführen ist. Im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ist untersucht worden, welche Rolle solche Indikatoren im Rahmen einer marktwirtschaftlich orientierten Energiepolitik grundsätzlich spielen können und wie deren Aussagefähigkeit hinsichtlich statistischer Methoden und Daten zu beurteilen ist. Anhand ausgewählter Indikatoren für einzelne Sektoren wird die Entwicklung des Energieverbrauchs in Deutschland differenziert analysiert.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Allgemeiner Überblick über die national und international verfolgten Ansätze zur Ermittlung von Energie-Effizienz-Indikatoren
Zusammenfassung
Die Bewertung der Bedeutung von Energie-Effizienz-Indikatoren (oder allgemeiner: Energieverbrauchsindikatoren) für die Energie- und allgemeine Wirtschaftspolitik hängt eng mit der unterschiedlichen Einschätzung des Faktors „Energie“ in der Vergangenheit zusammen.
Jochen Diekmann, Wolfgang Eichhammer, Anja Neubert, Heilwig Rieke, Barbara Schlomann, Hans-Joachim Ziesing
2. Definitionen und Abgrenzungen von Energie-Effizienz-Indikatoren im Kontext mit anderen Bestimmungsgrößen des Energieverbrauchs
Zusammenfassung
Mit Hilfe von Energie-Effizienz-Indikatoren wird insbesondere versucht, die Höhe und die Struktur des Energieverbrauchs unter Berücksichtigung von unterschiedlichen Einflußfaktoren aussagekräftig zu beschreiben. Dahinter steht zum einen der Gedanke, daß eine alleinige Betrachtung von Energiestatistiken nur begrenzte Rückschlüsse ermöglicht, und zum anderen die Einsicht in die Notwendigkeit, die Informationsgrundlagen überschaubar und ohne zu hohen Aufwand zeitlich und räumlich vergleichbar zu gestalten.
Jochen Diekmann, Wolfgang Eichhammer, Anja Neubert, Heilwig Rieke, Barbara Schlomann, Hans-Joachim Ziesing
3. Ziele und Aufgaben von Energieverbrauchsindikatoren
Zusammenfassung
Energieverbrauchsindikatoren sind Instrumente zur deskriptiven Analyse von Struktur und Entwicklung des Energieverbrauchs. Mit ihrer methodischen Entwicklung, konkreten Definition, empirischen Messung und problemorientierten Anwendung können verschiedene übergreifende Ziele und spezifische Aufgaben verfolgt werden. Die Diskussion von Zielen und Aufgaben ist erforderlich, um die jeweiligen, spezifischen Anforderungen, die an Energieverbrauchsindikatoren zu stellen sind, zu formulieren. Denn die Aussagefähigkeit von Indikatoren kann nur mit Bezug auf die zugrundeliegenden Fragestellungen beurteilt werden. Insbesondere hängen aber der (in Kapitel 4 zu diskutierende) energiepolitische Stellenwert von Energieverbrauchsindikatoren und deren Akzeptanz davon ab, welche Funktionen sie erfüllen sollen.
Jochen Diekmann, Wolfgang Eichhammer, Anja Neubert, Heilwig Rieke, Barbara Schlomann, Hans-Joachim Ziesing
4. Stellenwert von Energieverbrauchsindikatoren im Rahmen einer marktwirtschaftlich orientierten Energiepolitik
Zusammenfassung
Die Diskussion der konzeptionellen Grundlagen von Begriffen der Energieeffizienz sowie der möglichen Aufgaben und Ziele von Energieverbrauchsindikatoren in den Kapiteln 2 und 3 hat in vielerlei Hinsicht deutlich gemacht, daß die Entwicklung und Verwendung derartiger Indikatoren wesentliche Fragen der Energiepolitik berühren können. Die politische Rolle von Energieverbrauchsindikatoren muß deshalb in den Ordnungsrahmen der Energiepolitik eingebettet sein. Ausgehend von der Grundorientierung und den Zielen der Energiepolitik sollen in diesem Kapitel Anforderungen diskutiert werden, die insbesondere aus ordnungspolitischer Sicht an die Konstruktion und Verwendung von Indikatorensystemen zu stellen sind.
Jochen Diekmann, Wolfgang Eichhammer, Anja Neubert, Heilwig Rieke, Barbara Schlomann, Hans-Joachim Ziesing
5. Konzepte zur Beurteilung und Messung der Energieeffizienz: Möglichkeiten und Grenzen ihrer Aussagefähigkeit
Zusammenfassung
Wie bereits in Abschnitt 2.6.1 definiert, stellen Energieverbrauchsindikatoren im allgemeinen Verhältniszahlen dar, die den Zusammenhang zwischen einer Aktivität (= Nenner) und der hierfür eingesetzten Energie (= Zähler) beschreiben. Bei einer Darstellung verschiedener Ansätze zur Ermittlung von Energieverbrauchsindikatoren ist daher zunächst zu konkretisieren, wie Aktivitäts- und Energiegröße gemessen werden. Dies wiederum ist nicht unabhängig von dem jeweils gewählten Aggregationsniveau. Grundsätzlich lassen sich Energieverbrauchsindikatoren auf folgenden Ebenen ermitteln:
  • auf nationaler Ebene für das gesamte Land,
  • auf sektoraler Ebene für einzelne Verbrauchssektoren (Industrie, Kleinverbraucher, Haushalte, Verkehr und ggf. auch Umwandlungssektor),
  • auf sub-sektoraler Ebene (z.B. einzelne Industriebranchen oder Prozesse, einzelne Verkehrsmodi, einzelne Endnutzungszwecke) und
  • auf der Ebene einzelner energieverbrauchender Einheiten (z.B. Unternehmen, Haushalt).
Jochen Diekmann, Wolfgang Eichhammer, Anja Neubert, Heilwig Rieke, Barbara Schlomann, Hans-Joachim Ziesing
6. Energiestatistische Restriktionen für die Entwicklung aussagefähiger Indikatoren
Zusammenfassung
Die Datengrundlage für die Bildung von Energieverbrauchsindikatoren ist neben den Methodenfragen, welche im Kapitel 5 untersucht wurden, von größter Wichtigkeit fir die Qualität der gebildeten Indikatoren, oder wie IEA (1997) betont: „Good data lie at the heart of all good analysis“. Dahinter mag sich zwar eine gewisse Zahlengläubigkeit verbergen (es gibt viele Beispiele für gute Analysen, welche sich nicht auf quantitative Angaben stützten, sondern z.B. Strukturen untersuchten), für die hier untersuchte quantitative Analysemethode ist dies aber ohne Zweifel zutreffend.
Jochen Diekmann, Wolfgang Eichhammer, Anja Neubert, Heilwig Rieke, Barbara Schlomann, Hans-Joachim Ziesing
7. Gesamtwirtschaftliche und sektorale Energieverbrauchsindikatoren für Deutschland
Zusammenfassung
Nachdem in den vorstehenden Abschnitten vorrangig grundsätzliche Aspekte diskutiert worden sind, sollen im folgenden auf einer konkreteren Stufe mögliche Indikatoren des Energieverbrauchs in Deutschland und deren Interpretation untersucht werden. Für die praktische Anwendung von Indikatorensystemen ist dabei einerseits anzustreben, daß diese ausreichend differenziert sein sollen, um aussagefähig zu sein, andererseits sollen sie sich aber auf eine überschaubare Zahl von Kenngrößen beschränken, um den Zeit- und Kostenaufwand für ihre Ermittlung zu beschränken. Ein entsprechender Kompromiß zwischen Detaillierung und Überschaubarkeit ist insbesondere dann wichtig, wenn Indikatoren für die Diskussion in Politik und Öffentlichkeit bereitgestellt werden sollen.
Jochen Diekmann, Wolfgang Eichhammer, Anja Neubert, Heilwig Rieke, Barbara Schlomann, Hans-Joachim Ziesing
8. Schlußfolgerungen
Zusammenfassung
Unter dem Schlagwort Energie-Effizienz-Indikatoren sind in den vergangenen Jahren zahlreiche nationale und internationale Studien entstanden, in denen versucht wird, mit Hilfe von relativ einfachen Kennziffern die Entwicklung des Energieverbrauchs in Verbindung mit ökonomischen oder technischen Leitgrößen zu beschreiben. So kann der Energieverbauch in einem Land in Relation zur Bevölkerung oder zum Sozialprodukt betrachtet werden, um die energiewirtschaftliche Entwicklung im Zeitablauf oder im Vergleich zu anderen Ländern aussagekräftiger darzustellen als bei einer alleinigen Betrachtung der absoluten Höhe des Energieverbrauchs. Eine derart hoch aggregierte Betrachtung des Pro-KopfVerbrauches oder der gesamtwirtschaftlichen Energieintensität verdeckt allerdings insbesondere den Einfluß von Strukturänderungen. Wer die Entwicklung des Energieverbrauches besser verstehen will, wird deshalb zumindest eine sektoral differenzierte Analyse oder eine weitere Disaggregierung nach Verbrauchsbereichen und Anwendungszwecken anstreben und mit Hilfe entsprechender Leitgrößen oder Aktivitätsvariablen spezielle Energieintensitäten ableiten. Wer darüber hinaus an energietechnischen Bestimmungsgründen interessiert ist, wird auch danach fragen, wie hoch der Wirkungsgrad bei einzelnen Energiewandlern ist und wieviel Energie z.B. eine Maschine für einen bestimmten physikalischen Ausstoß benötigt; solche Angaben kennzeichnen die (technische) Energieeffizienz von einzelnen Prozessen, die maßgeblich (aber nicht ausschließlich) von technologischen Faktoren bestimmt wird.
Jochen Diekmann, Wolfgang Eichhammer, Anja Neubert, Heilwig Rieke, Barbara Schlomann, Hans-Joachim Ziesing
Backmatter
Metadaten
Titel
Energie-Effizienz-Indikatoren
verfasst von
Dr. Jochen Diekmann
Dr. Wolfgang Eichhammer
Dipl.-Physikerin Anja Neubert
Dipl.-Volkswirtin Heilwig Rieke
Dipl.-Volkswirtin Barbara Schlomann
Dr. Hans-Joachim Ziesing
Copyright-Jahr
1999
Verlag
Physica-Verlag HD
Electronic ISBN
978-3-662-11675-3
Print ISBN
978-3-7908-1243-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-11675-3