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2020 | Buch

Positive Psychologie, Kompetenzförderung und Mentale Stärke

Gesundheit, Motivation und Leistung fördern

herausgegeben von: Prof. Dr. Ottmar L. Braun

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Über dieses Buch

Dieses Buch veranschaulicht Personalentwicklungsmaßnahmen zur Förderung von Selbstkompetenzen, Sozialkompetenzen, Methodenkompetenzen und mentaler Stärke im Rahmen der Positiven Psychologie.

Im Mittelpunkt steht das Modell des Positiven Selbstmanagements mit folgenden drei großen Komponenten:

Methoden und Techniken der Positiven Psychologie und Kompetenzen wie finanzielle Selbstmanagementkompetenz, Entscheidungskompetenz, Resilienztechniken, Vitalität, Kompetenzen in Smalltalk und Networking, Präsentationskompetenz, die Reduzierung dysfunktionaler Kognitionen, Problemlösekompetenz und Zielklarheit führen zur mentalen Stärke.Mentale Stärke: Diese setzt sich aus Selbstwirksamkeitserwartungen, Optimismus, Hoffnung, Resilienz, Selbstvertrauen und der Fähigkeit zur Emotionsregulation zusammen. Die mentale Stärke hat langfristig positive Folgen, u.a. gehören dazu Arbeitszufriedenheit, Lebenszufriedenheit, psychische Gesundheit, ein geringeres Stresserleben und eine geringere Tendenz zum Burnout.

Basierend auf zahlreichen empirischen Studien , die das Modell belegen und die Wirksamkeit von Trainingsveranstaltungen bestätigen, erhält jeder Leser wertvolle Hinweise für das Arbeitsleben – auch bezüglich der Anwendung des Quizbrettspiels "CareerGames - spielend trainieren", das in den Trainings zur Transfersicherung zum Einsatz kam.

Zielgruppen: Personalverantwortliche, Trainer, Anwender und Studierende bzw. alle diejenigen, die Selbstmanagementkompetenzen, Sozial- und Methodenkompetenzen und Mentale Stärke in Organisationen erfolgreich trainieren wollen.

Zum Herausgeber:

Prof. Dr. Ottmar L. Braun, Studium der Psychologie und Promotion zum Dr. phil. an der Universität Bielefeld. Derzeit Professor im Arbeitsbereich Sozial-, Umwelt und Wirtschaftspsychologie an der Universität Koblenz-Landau.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Das Modell des positiven Selbstmanagements und seine bisherige empirische Bestätigung
Zusammenfassung
Kompetenzmodelle sind ein wichtiger Bestandteil von Unternehmenskulturen. Darin wird beschrieben, welche Kompetenzen Mitarbeitende auf verschiedenen Ebenen haben sollten.
Ottmar L. Braun, Kira Gail, Annika Greinert
2. Positive Psychologie und Finanzielles Selbstmanagement
Bernd träumt seit Jahren von einem eigenen Haus mit Garten, in dem er seinen Kindern beim Spielen zusehen kann. Aktuell bereiten ihm jedoch unvorhergesehene Ausgaben wie die Reparatur seines Autos und die bald anstehende neue Waschmaschine große Sorgen. Er schafft es einfach nicht entsprechende Reserven zu bilden und zum Monatsende wird das Geld regelmäßig knapp und er weiß nicht wie sich seine Situation jemals verbessern sollte. Die ständige Unsicherheit, ob er die nächste Rechnung bezahlen kann, belastet ihn so sehr, dass er auch bei der Arbeit oft nicht konzentriert ist. Wenn er doch nur im Lotto gewänne oder sein Chef ihn endlich befördern würde, dann wäre er seine Sorgen los und könnte in seinem Eigenheim glücklich werden. Hat er recht? Beim Einkaufen begegnet er seinem alten Freund Max. Sie kommen ins Gespräch und es stellt sich heraus, dass Max sich eben diesen Traum erfüllt hat, wobei dieser genauso viel verdient wie Bernd. Wie schafft er das? Max berichtet, dass es ihm vor ein paar Jahren auch so ging wie Bernd. Er hat sich nie Gedanken drüber gemacht wofür er wie viel Geld ausgibt und musste sich mehr als einmal etwas von seinem Bruder leihen. Durch Zufall erfuhr er von einem Tagesseminar zu Finanziellem Selbstmanagement und meldete sich aus reiner Neugier an. Dort wurde ihm aufgezeigt, dass nicht die Höhe des Einkommens entscheidend sein muss, sondern vielmehr der Umgang mit dem vorhandenen. Er habe gelernt wie wichtig es ist sich über die eigene Einnahmen- und Ausgabensituation bewusst zu sein, um etwas verändern zu können, welche finanziellen Fehlentscheidungen er in der Vergangenheit getroffen hat, warum es zu diesen kommen konnte und wie sie sich künftig vermeiden lassen. Auch hat er in diesem Training erfahren wie er seine Ziele formulieren sollte, damit die Wahrscheinlichkeit sie erfüllen zu können möglichst hoch ist.
Sarah Haas, David Krischewski, Ottmar L. Braun
3. Positive Psychologie und Entscheidungskompetenz
Julia und Sonja arbeiten in dem gleichen Unternehmen. Im Zuge von Globalisierung und Digitalisierung werden die Mitarbeitenden täglich vor neue Herausforderungen gestellt. Dazu gehören beispielsweise stark beschleunigte Prozessabläufe und der Umgang mit neuen EDV-Systemen. Die Unternehmensführung setzt stark auf die Autonomie ihrer Mitarbeitenden. Sonja ist schon seit vielen Jahre im Unternehmen tätig. Sie trifft die meisten Entscheidungen intuitiv aus dem Bauch heraus und liegt mit dieser Vorgehensweise in den meisten Fällen richtig. Ihre jahrelange Erfahrung ist ihr dabei eine wichtige Entscheidungsquelle.
Sylvia Hohwiller, Kira Gail, Ottmar L. Braun
4. Positive Psychologie und Resilienztechniken
Julius ist Mitte 30 und seit rund zwei Jahren in der Finanzdienstleitungsbranche tätig. Sein starkes Engagement hat ihm zu schnellem Aufstieg verholfen, sodass er schließlich von einem konkurrierenden Unternehmen abgeworben wurde. Ziel war es hierbei, sein umfangreiches Wissen lukrativ für das neue Unternehmen zum Einsatz zu bringen. Um schnell auf Anerkennung zu stoßen, hat er sich bemüht, seine Innovationen bestmöglich in das Team zu implementieren. Die anfängliche Ablehnungshaltung seiner neuen Kollegen mutierte schnell zu Spott und führte schließlich dazu, dass über die Hälfte seiner Mitarbeiter begann, ihn zu boykottieren.
Laura Helmin, Michelle Jakat, Ottmar L. Braun
5. Positive Psychologie und Vitalität
Maria ist Ende 20 und hat vor einem Jahr ihr Studium der Betriebswirtschaftslehre mit einem Master of Arts erfolgreich absolviert. Nachdem sie nach nur zwei Monaten auf Jobsuche eine Arbeitsstelle gefunden hatte, arbeitet Maria nun seit zwei Jahren sehr erfolgreich in einer international agierenden Unternehmensberatung. Sie ist im Bereich der Digitalen Transformation tätig und berät Kunden darin, wie sie ihr Unternehmen digitaler und zukunftsorientierter aufstellen können. Marias Leistungen waren im ersten Jahr sehr vielversprechend, sodass sie jetzt auch außerhalb von Deutschland tätig ist. Dadurch ist Maria viel unterwegs und kaum mehr als zwei oder drei Tage am Stück an einem Ort. Auch zuhause in ihren eigenen vier Wänden ist sie nur noch selten, wodurch sie ihre Familie und Freude kaum sieht. Ihre sozialen Kontakte spielen sich dadurch vermehrt in ihrem Arbeitsleben ab, sodass selbst nach getaner Arbeit, ein vollständiges Abschalten von Arbeitsthemen kaum möglich ist. Zunehmend fühlt sich Maria allein und vermisst ihre Familie sowie Freunde.
Michelle Jakat, Hannah Morawietz, Ottmar L. Braun
6. Positive Psychologie, Small Talk und Networking
Jonas H. arbeitet nun seit einem halben Jahr in einem mittelständischen Personalvermittlungsbüro. Nach seinem erfolgreich absolvierten Studium im Bereich des Human Ressource Managements, bewarb er sich auf diese Stelle. Jonas fand sich sofort gut zurecht und verbrachte fortan viel Zeit in seinem Büro, um sich möglichst schnell einzuarbeiten. Mit seinen abwechslungsreichen Aufgaben ist er wirklich sehr zufrieden und geht seiner Arbeit gewissenhaft und zielstrebig nach. Nach kurzer Zeit fällt ihm allerdings auf, dass Kunden gezielt ihre Anfragen an ihnen bereits bekannte Kollegen richten, weshalb er die Anfragen auf Wunsch der Kunden weiterleitet. Zunehmend zweifelt er an seinen Fähigkeiten und fragt sich, ob die Arbeitsstelle überhaupt zu ihm passt. Nachdem er immer häufiger mit dieser Situation konfrontiert wird, versucht er herauszufinden, woran es liegen kann. Er stellt fest, dass bestimmte Kunden immer um denselben Kollegen bitten und erkennt, dass diese Kollegen sich ihr eigenes Kundennetzwerk aufgebaut haben. Darüber hinaus erfährt er immer häufiger, dass seine Kollegen gezielt Orte und Veranstaltungen aufsuchen, bei denen sie unverbindlich und direkt mit potenziellen Neukunden in Kontakt treten oder bestehende Kontakte vertiefen können. Jonas H. weiß nun endlich, dass es nicht an ihm persönlich liegt, dass die Kunden nicht mit ihm zusammenarbeiten, sondern an seinem verbesserungswürdigen Kontakt-Netzwerk. Nun steht er vor der großen Frage: „Wie kann ich mein Netzwerk verbessern und somit meinen beruflichen Erfolg steigern?“.
Amelie S. Papp, Marina Busch, Ottmar L. Braun
7. Positive Psychologie und Präsentationskompetenz
Hannes arbeitet seit zwei Jahren als Teamleiter im Bereich Materialwirtschaft, Logistik und Service in einem internationalen Unternehmen in der Maschinenbau-Branche. Zu seinen Aufgaben gehören unter anderem wöchentliche Teammeetings und projektbezogene Meetings, bei denen immer unterschiedliche Kunden sowie internationale Mitarbeitende und Vorgesetzte anwesend sind. Anders als mit den wöchentlichen Teammeetings, in denen er bereits Routine entwickeln konnte und die Teilnehmenden gut kennt, geht es ihm mit den projektbezogenen Meetings. Hier fühlt er sich unsicher und hat Sorge Fehler zu machen oder gar inkompetent zu wirken. Aufgrund dessen fühlt er sich in diesen Präsentationssituationen unruhig, schwitzt stark, verliert den roten Faden, hat Schwierigkeiten den Augenkontakt zu halten und bleibt wie angewurzelt stehen. Vor diesen Situationen hat er wenig Selbstvertrauen und glaubt nicht daran, dass der Vortrag erfolgreich sein wird. Deshalb ist er schon Tage zuvor sehr gestresst und wirkt angespannt und niedergeschlagen. Seine Vorgesetzte Helena beobachtet ihn schon seit einiger Zeit während seiner Präsentationen und nimmt dabei wahr, dass er, im Vergleich zu seinem üblichen Verhalten, sehr nervös und angespannt ist. Deshalb sucht sie das persönliche Gespräch mit Hannes, um die Hintergründe zu erfahren. Als Helena erfährt, wie es Hannes in diesen Präsentationssituationen ergeht, schlägt sie ihm vor, an einem Training zur Anwendung von Techniken der Positiven Psychologie und zur Präsentationskompetenz teilzunehmen. Hannes fühlt sich erleichtert und nimmt diesen Vorschlag dankend an.
Kira Gail, Annika Greinert, Ottmar L. Braun
8. Positive Psychologie und die Reduzierung Dysfunktionaler Kognitionen
Janine arbeitet seit drei Jahren in einem Institut für pädagogische Forschung. Sie ist in Teilzeit angestellt und schreibt dort ihre Doktorarbeit. Mit dem Großteil ihrer Kolleginnen und Kollegen kommt sie gut aus, sie helfen sich gegenseitig, wenn möglich. Es werden hier und da auch privat Kontakte gepflegt.
Jasmin Kamp, Ottmar L. Braun, Kira Gail
9. Positive Psychologie und Problemlösekompetenz
Susanne arbeitet in einer Verwaltung. Angekommen im digitalen Zeitalter, sollen auch hier die Arbeitsprozesse nach und nach digitalisiert werden. „Nur zu“, denkt sich Susanne erwartungsvoll, doch dann ist es ausgerechnet sie, die von ihrer Vorgesetzten den Auftrag erhält, sich um die Planung und Umsetzung der Digitalisierungsmaßnahmen in ihrer Abteilung zu kümmern. Susanne ist von nun an gar die ‚Digitalisierungsbeauftragte‘. Große Hilfe erhält sie dabei nicht, vielmehr ist es ein simples „Machen Sie mal …“, das sie von ihrer Vorgesetzten mit auf den Weg bekommt. „Gar nicht so einfach“, denkt sich Susanne und macht sich verunsichert an ihr neues Projekt. Zusätzlich zu ihren gewohnten Aufgaben kommen von nun an täglich neue Herausforderungen auf Susanne zu. Alte Papierablagen sollen überführt, neue Technologien geplant werden – und dies stets unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit sowie der Bedürfnisse ihrer Kolleginnen und Kollegen. Zu anfänglichen Erfolgen gesellen sich nach kurzer Zeit vermehrt Misserfolge und Probleme. Zu breit und unbekannt ist der Aufgabenbereich für Susanne, die sich mit erprobten Arbeitsschritten nicht mehr zu helfen weiß. „Machen Sie mal …“, bleiben ihr die Worte ihrer Vorgesetzten im Kopf hängen. Susanne verzweifelt zunehmend und empfindet ihre sonst so geliebte Arbeit nur noch als nervenzehrende Qual.
Aurelia K. Willmann, Lisa-Kristin Fuchs, Ottmar L. Braun
10. Positive Psychologie und Zielklarheit
Sandra H. befindet sich am Ende ihres Bachelor-Studiums im Fach Psychologie an einer deutschen Universität. Nach ihrem Abitur war sie sich sicher, dass sie gerne Psychologie studieren möchte. Zu Beginn ihres Studiums war sie überzeugt als psychologische Psychotherapeutin arbeiten zu wollen. Doch im Verlauf des Studiums sind ihr einige Zweifel gekommen, ob sie später nicht doch in einem anderen psychologischen Bereich arbeiten möchte. Das Ende ihres Bachelorstudiums rückt immer näher. Sie muss sich in den nächsten Wochen für ihre Abschlussarbeit anmelden. Neben der Frist stellen sich nicht nur ihre Kommilitonen die Frage, in welchem Schwerpunkt sie später arbeiten möchten, sondern auch ihre Eltern fragen sie immer häufiger, wie sie ihre berufliche Zukunft plant. Zu Sandras Problematik kommt hinzu, dass sie sich auch für ein Masterstudium bewerben muss, hierfür wäre es zusätzlich relevant, sich für einen Schwerpunkt zu entscheiden. Während sie planlos im Internet surft, blinkt eine E-Mail in ihrem Postfach auf, die mit folgendem Slogan wirbt: Stick to your Studies – Studium, und dann? Du weißt noch nicht wohin es beruflich gehen soll, welche Möglichkeiten dir dein Studium bietet und was am besten zu Dir passt? Dann nimm an unserem kostenlosen Online-Training teil. Als Anhang lässt sich ein Video anklicken, in dem kurz erklärt wird, worum es geht und wie es funktioniert. Sandra ist zwar begeistert, weiß aber nicht so recht, wie sie neben ihren Prüfungen und ihrem Teilzeitjob auch noch Zeit dafür finden soll. Dennoch meldet sie sich an, da es sich um ein Online-Training handelt, dass sie wohl bequem von der Couch machen kann. Am nächsten Tag testet sie das Online-Training und ist positiv überrascht. Sie hat die Möglichkeit die Arbeitsblöcke individuell einzuteilen, die Videos anzuschauen wann sie Zeit hat und auch die Quizze zu bearbeiten, wenn sie sich bereit fühlt. Das Online-Training bietet ihr nicht nur die Option die einzelnen Arbeitsbereiche näher kennenzulernen, sondern auch zu prüfen, ob diese mit ihren persönlichen Ressourcen passgenau sind. Zusätzlich erhält Sandra Übungen, die ihr dabei helfen, die eigene Mentale Stärke auszubauen und die Ansätze der Positiven Psychologie kennenzulernen, zu denen sie bis zum derzeitigen Zeitpunkt noch keinen Bezug hatte. Rückblickend ist sie sehr froh, an dem Online-Training teilgenommen zu haben, da sie sich nun für einen psychologischen Schwerpunkt und für ein Bachelorarbeitsthema entscheiden konnte. Endlich kann sie ihre Bachelorarbeit anmelden und somit der beruflichen Zukunft positiv entgegenblicken.
Kathrin Jakobs, Johanna Eisele, Ottmar L. Braun
11. Positive Psychologie, Kompetenzförderung und Mentale Stärke: Implikationen für die berufliche Anwendung
Zusammenfassung
Selbstmanagementkompetenzen sind ein zentraler Teil unseres Lebens, wir benötigen sie im privaten und auch im beruflichen Kontext. Sie helfen uns dabei Lebens- und Arbeitsaufgaben zu bewältigen, uns weiterzuentwickeln und haben einen Einfluss auf unsere sozialen Interaktionen und auf unser Umfeld. Dabei geht es nicht nur darum durch hohe Selbstmanagementkompetenzen die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern, sondern auch darum die eigene Leistungsbereitschaft und das persönliche Wohlbefinden zu stärken.
Annika Greinert
Metadaten
Titel
Positive Psychologie, Kompetenzförderung und Mentale Stärke
herausgegeben von
Prof. Dr. Ottmar L. Braun
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Electronic ISBN
978-3-662-59665-4
Print ISBN
978-3-662-59664-7
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-59665-4

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