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2020 | OriginalPaper | Buchkapitel

Das Menschenrecht auf Wasser im Völkerrecht: ein dem ICESCR immanentes, universelles Recht

verfasst von : Adele Kirschner

Erschienen in: Grenzüberschreitende Implikationen eines Menschenrechts auf Wasser?

Verlag: Springer Berlin Heidelberg

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Zusammenfassung

Ein Menschenrecht auf Wasser findet in internationalen Menschenrechtspakten keine ausdrückliche Erwähnung. Weder die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte [Universal Declartion of Human Rights (UDHR)] noch die zwei großen Menschenrechtspakte von 1966 [ICESCR und International Covenant on Civil and Political Rights (ICCPR)] nehmen Bezug auf ein solches Recht. Wesentlich beeinflusst wurde seine Anerkennung durch den vom CESCR im Jahr 2002 verabschiedeten General Comment No. 15, in dem sich dieser zum ersten Mal mit den rechtlichen Grundlagen und Inhalten des Rechts ausführlich auseinandersetzt. Wie in diesem Kapitel aufgezeigt werden wird, findet das Recht danach seine normative Verankerung vor allem im ICESCR und wird konkret aus dem Recht auf einen angemessenen Lebensstandard (Art. 11 (1) ICESCR) und dem Recht auf Gesundheit (Art. 12 ICESCR) abgeleitet.

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Fußnoten
1
Universal Declaration of Human Rights (vom 10.12.1948), A/RES 217 (III).
 
2
International Covenant on Civil and Political Rights (vom 16.12.1966, in Kraft getreten am 23.03.1976), UNTS Vol. 999, 171.
 
3
Vereinzelt lassen sich zwar in einigen speziellen internationalen Menschenrechtsabkommen Verpflichtungen in Bezug auf die Gewährleistung von Zugang zu Wasser finden. Diese bestehen aber nur gegenüber den in den Verträgen ausdrücklich genannten Gruppen und gelten damit nicht für jedermann: Nach Art. 14 II (h) UN Konvention zur Beseitigung jeglicher Diskriminierung von Frauen (CEDAW) obliegt den Vertragsstaaten die Pflicht dafür zu sorgen, dass Frauen „adequate living conditions, particularly in relation to […] sanitation […] and water supply […]“ gewährleistet werden. Auch das Übereinkommen über die Rechte des Kindes (CRC) beinhaltet eine Verpflichtung der Vertragsstaaten Maßnahmen zu treffen, dass Kindern ausreichend Zugang zu sauberem Trinkwasser gewährleistet wird. Dieser Anspruch steht im Regelungszusammenhang mit dem Recht auf Erreichung des Höchstmaßes an Gesundheit (Art. 2 (c)). Ebenso ruft die 2008 in Kraft getretene UN Behindertenrechtskonvention (CRPD) in Zusammenhang mit dem Recht auf einen angemessenen Lebensstandard und sozialen Schutz die Vertragsstaaten dazu auf, dafür Sorge zu tragen, dass Menschen mit Behinderung ein gleichberechtigter Zugang zur Versorgung mit sauberem Wasser gewährt wird (Art. 28 (2)). Ferner werden Staaten in einigen Übereinkommen des humanitären Völkerrechts verpflichtet sicherzustellen, dass den sich in ihrer Obhut befindlichen Kriegsgefangenen ausreichend Zugang zu Wasser gewährt wird [siehe: Art. 85, 89, 127 Geneva Convention Relative to the Protection of Civilian Persons in Time of War (1949); Art. 20, 29, 46 Geneva Convention Relative to the Treatment of Prisoners of War (1949); Art. 5, 14 Geneva Conventions AP I (1977); Art. 54, 55 Geneva Conventions AP II (1977)].
 
4
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 3.
 
5
Siehe u. a. etwa: Thielbörger, Re-Conceptualizing the Human Right to Water, HRLR 15 (2015), 225 (228); Bulto, Extraterritorial Application (2014), 42 ff.; Winkler, The Human Right to Water (2012), 41 ff., 64 f.; Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 161 ff.; Lohse, Recht auf Wasser (2005), 51–74; Riedel, Right to Water, in: Dicke et al. (Hrsg.), Weltinnenrecht – Liber amicorum Jost Delbrück (2005), 585 (585 ff.); Salman/McInerney-Lankford, The Human Right to Water Legal and Policy Dimensions (2004), 45 ff.
 
6
Tully, A Human Right to Access Water?, NQHR 23 (2005), 35 (37). Ferner Kritisch im Hinblick auf die Auslegungspraxis des CESCR allgemein: Dennis/Stewart, Justiciability of Economic, Social, and Cultural Rights, AJIL 98 (2004), 462 (436 ff.); Mechlem, Treaty Bodies and the Interpretation of Human Rights, Vanderbilt Journal of Transnational Law 35 (2008), 905 (930 ff.).
 
7
Auch wenn die General Comments nicht rechtlich bindend sind, werden sie doch als autoritative Interpretation zur Konkretisierung des ICESCRs anerkannt [Craven, International Covenant (1995), 91].
 
8
Langford, Expectation of Plenty, NQHR 24 (2006), 473 (475); Bulto, The emergence of the human right to water, Melbourne Journal of International Law 2 (2011), 290 (306); Thielbörger, Re-Conceptualizing the Human Right to Water, HRLR 15 (2015), 225 (230); McCaffrey, The Human Right to Water, in: Brown Weiss et al. (Hrsg.), Fresh Water and International Economic Law (2005), 93 (94). Siehe dazu ferner: Kap. 2 A.II.2.b. infra.
 
9
Auch wenn dieser Frage schon vielfach nachgegangen worden ist, lässt sie sich angesichts der fehlenden ausdrücklichen Regelung in einem menschenrechtlichen Vertrag in einer Arbeit zum Recht auf Wasser auch nicht gänzlich überspringen. Für eine ausführliche Untersuchung siehe etwa: Lohse, Recht auf Wasser (2005), 51 ff.
 
10
Dieser Abschnitt basiert zum Teil auf einem frühren Beitrag der Verfasserin: Kirschner, The Human Right to Water and Sanitation, Max Planck Yearbook of United Nations Law 15 (2011), 449 ff.
 
11
Biswas, From Mar del Plata to Kyoto, Global Environmental Change 18 (2004), 81 (82 f.).
 
12
Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 6 ff.
 
13
Salman/McInerney-Lankford, The Human Right to Water Legal and Policy Dimensions (2004), 7.
 
14
Ebenda; Hardberger, Whose Job is it Anway?, Texas International Law Journal 41 (2006), 533 (346); Lohse, Recht auf Wasser (2005), 26 f. Zur Bedeutung der Konferenz für den Wassersektor allgemein siehe: Biswas, From Mar del Plata to Kyoto, Global Environmental Change 18 (2004), 81 (82 f.).
 
15
Resolution II, a) Mar del Plata Action Plan (1977).
 
16
Der Begriff der „basic needs“ [notwendige bzw. grundlegende (menschliche) Bedürfnisse] taucht in zahlreichen internationalen Erklärungen und Verträgen im internationalen Wasserrecht auf. Auch wenn der Begriff vorliegend zur Konkretisierung eines Rechts verwendet wird, reflektiert die Formulierung als Bedürfnis – im Unterschied zu der Formulierung als Recht – den Menschen nicht als Inhaber eines Rechts und damit eines Anspruchs gegen den Staat, sondern nur als passiven Empfänger einer Leistung [vgl. Salman/McInerney-Lankford, The Human Right to Water Legal and Policy Dimensions (2004), 16].
 
17
Winkler, The Human Right to Water (2012), 82. Ähnlich auch Bothe, Wasser, in: Breitenmoser (Hrsg.), Menschenrechte, Demokratie und Rechtstaat, Liber Amicorum Luzius Wildhaber (2007), 103 (112).
 
18
§ 67 Mar del Plata Action Plan (1977).
 
19
GA Res. 35/18 (vom 10.11.1980), Präambel. Erklärtes Ziel der Dekade es bis zum Jahr 1990 die weltweite Situation der Trinkwasser- und Sanitärversorgung wesentlich zu verbessern (§ 1). Mittlerweile wurde im Jahr 2016 eine neue Dekade (International Decade for Action) durch die UN-Generalversammlung ausgerufen: die Jahre 2018–2028 widmen sich dem Thema „Water for Sustainable Development“. Erklärtes Ziel der Dekade ist wiederum die Bemühungen zur Bewältigung wasserbezogener Herausforderungen zu beschleunigen, dabei wird aber – anders als in der vorangegangen Dekade – ein weitergehender Ansatz im Sinne nachhaltiger Entwicklung verfolgt, der neben Zugang zu Trinkwasser auch den zunehmenden Druck auf Wasserressourcen und Ökosysteme allgemein ins Auge fasst [GA Res. 71/222 (vom 21.12.2016), Präambel].
 
20
Vgl. Biswas, From Mar del Plata to Kyoto, Global Environmental Change 18 (2004), 81 (82); Lohse, Recht auf Wasser (2005), 28. Vgl. auch: Report of the Secretary General (A/45/327), 13 ff.
 
21
International Conference on Water and the Environment: Development Issues for the 21st Century, 26-31.01.1992, Dublin, Irland.
 
22
The Dublin Statement on Water and Sustainable Development, Principle No. 4.
 
23
Aufgrund seiner ökonomischen Ausrichtung hat das Dublin Statement verstärkt Kritik von NGOs erfahren [Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (17)]. Einige Autoren halten diese Kritik für ungerechtfertigt, der ökonomische Ansatz der Dublin Prinzipien sei nicht in einem marktwirtschaftlichen Sinne, sondern vielmehr aus einem ressourcenschützenden Blickwinkel zu verstehen und sollte einen Bewusstseinswandel einleiten, um dem verschwenderischen Umgang mit Wasser entgegenzuwirken und einen möglichst effizienten und nachhaltigen Umgang mit der Ressource zu propagieren [Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 67 f.]. Deutlich wird dies durch die Zusatzerklärung zu Prinzip 4: „Past failure to recognize the economic value of water has led to wasteful and environmentally damaging uses of the resource.“ Ebenso bereits: Lohse, Recht auf Wasser (2005), 94.
 
24
Nutzungskonflikte sowie verschwenderischer Umgang mit Wasser werden in den Prinzipien als die wesentliche Ursachen für Wasserknappheit und die Wasserkrise angesehen [Gawel/Bretschneider, Gehalt und Grenzen eines Rechts auf Wasser, AöR 137 (2012), 321 (331 f.)].
 
25
Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 67. Der nachhaltige Ansatz kommt bereits im Titel des Prinzip 1 der Dublin Prinzipien: „Freshwater is a finite and vulnerable resource, essential to sustain life, development and the environment“, als auch in seinem Prinzip 4 speziell zum Audruck: „Managing water as an economic good is an important way of achieving efficient and equitable use, and of encouraging conservation and protection of water resources“.
 
26
UN Conference on Environment and Development (UNCED), Rio de Janeiro, 3-14.06.1992.
 
27
Agenda 21 (1992).
 
28
Ebenda 9. Für eine weitergehende Analyse des Kapitel 18 und seiner Bedeutung für Wasserressourcenmanagement, siehe etwa: Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 71.
 
29
Agenda 21 (1992), § 8: „In developing and using water resources, priority has to be given to the satisfaction of basic needs and the safeguarding of ecosystems.“ Die Formulierung als Bedürfnis – im Unterschied zu der Formulierung als Recht – reflektiert wie erwähnt den Menschen nicht als Inhaber eines Anspruchs gegen den Staat, sondern nur als passiven Empfänger einer Leistung [vgl. Salman/McInerney-Lankford, The Human Right to Water Legal and Policy Dimensions (2004), 16].
 
30
Kapitel II, Prinzip 2, Report Conference on Population and Development (Cairo 1994) (Hervorhebung durch die Verfasserin).
 
31
Eine Ausnahme stellt der bereits erwähnte Art. 14 II (h) CEDAW dar. Der den Anwendungsbereich der Vorschrift allerdings auf Frauen in ländlichen Gebieten beschränkt.
 
32
Habitat II Agenda (1996).
 
33
Everyone has the right to an adequate standard of living for themselves and their families, including adequate food, clothing, housing, water and sanitation, and to the continuous improvement of living conditions.“, ebenda: § 11.
 
34
GA Res. 54/175 (vom 15.02.2000), § 12 a. Da die Resoultion größtenteils mit Stimmen von Entwicklungsländern und unter der Enthaltung oder gar gegen die Stimmen vieler Industriestaaten verabschiedet wurde, wird ihr allgemein nur geringe Aussagekraft beigemessen [Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (17); Siehe ferner: GA Official Records 54th Session, UN Doc. A/54/PV/83, 24].
 
35
Das Weltwasserforum ähnelt dem regelmäßig abgehaltenten Weltwirtschaftsforum in Davos. Es wird seit 1997 alle drei Jahre an unterschiedlichen Orten abgehalten. Dazu ausführlich: Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 80 ff.
 
36
Nach überwiegender Meinung der Teilnehmer handele es sich bei Zugang zu Wasser um ein Grundbedürfnis und nicht um ein Recht (ebenda: 83).
 
37
World Summit on Sustainable Development, 26.08 – 24.11.2002, Johannesburg (Report of the World Summit on Sustainable Development, UN Doc. A/CONF199/20).
 
38
International Conference on Fresh Water, 3.-7.09. 2001, Bonn.
 
39
Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 84.
 
40
Allerdings wurden auf den Gipfel die MDGs verabschiedet, nach deren Zielvorgabe 7c, die Zahl der Menschen ohne Zugang zu Wasser bis 2015 halbiert werden soll [UN MDG-Roadmap (2000), 57 (Goal 7)]. Zum Verhältnis MDGs und Menschenrechten siehe ferner insbesondere: Alston, Ships Passing in the Night, Human Rights Quarterly 27 (2005), 755 (759 ff.).
 
41
CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 1, 2–9. Vgl. auch Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 146.
 
42
McCaffrey, The Human Right to Water, in: Brown Weiss et al. (Hrsg.), Fresh Water and International Economic Law (2005), 93 (94). Der zugleich aber auch darauf hinweist, dass ein solcher direkter Widerspruch eher ungewöhnlich wäre. Einen Rückschluss auf die stillschweigende Akzeptanz der Auslegung, als Ausdruck einer sich abzeichnenden Rechtsüberzeugung der Paktstaaten (vgl. Art. 38 I (b) IGH-Statut), schließt sich aber nach Ansicht der Verfasserin gleichfalls nicht aus, siehe dazu ferner: Kap. 2 A.II.2.b. infra.
 
43
Die Sub-Commission fungierte von 1999 bis 2006 als beratendes Expertengremium zu der im Jahr 2006 vom Menschenrechtsrat [Human Rights Council (HRC)] abgelösten UN-Menschenrechtskommission. Sein Nachfolger ist das sogenannten Advisory Committee des HRC [HRC Res. 5/1 (vom 18.06.2007), §§ 65–84].
 
44
Präambel der Guidelines on the Right to Drinking Water and Sanitation (E/CN.4/Sub.2/2005/25). Die Richtlinien basieren auf einem Bericht des Sonderberichterstatters El-Hadj Guissé aus dem Jahr 2004 [Final Report of the Special Rapporteur on the Right to Drinking Water (E/CN.4/Sub.2/2004/20)]. Siehe dazu ausführlich: Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 208 ff.
 
45
OHCHR Report on the Right to Water (A/HRC/6/3).
 
46
HRC Decision 2/104 (vom 27.11.2006).
 
47
OHCHR Report on the Right to Water (A/HRC/6/3), §§ 66, 67.
 
48
HRC Res. 7/22 (vom 28.03.2008).
 
49
Ebenda § 2.
 
50
Siehe: Report of the HRC of its 9th Session (A/HRC/9/28), Annex IV.
 
51
GA Res. 64/292 (vom 28.07.2010).
 
52
HRC Res. 15/9 (vom 6.10.2010). Die Resolution verweist insbesondere auf das Menschenrecht auf einen angemessen Lebensstandard als Rechtsgrundlage (siehe dazu Kap. 2 A.II.1.a. infra).
 
53
HRC Res. 16/2 (vom 24.03.2011) (Hervorhebung durch die Verfasserin). Die Umbennenung trägt der Annerkennung als Menschenrecht Rechnung [Winkler, The Human Right to Water (2012), 88]. Ihr Nachfolger ist seit 2014 Léo Heller [Report of the HRC on its 27th session (A/HRC/27/2)]. Sein Mandat wurde 2016 um weitere 3 Jahre verlängert [HRC Res. 33/10 (vom 05.10.2016), § 11].
 
54
HRC Res. 16/2 (vom 24.03.2011); HRC Res. 18/1 (vom 12.09.2011); HRC Res. 21/2 (vom 27.09.2012); HRC, Res. 24/18 (vom 27.09.2013); HRC Res. 27/7 (vom 25.09.2014); HRC Res. 33/10 (vom 29.09.2016); GA Res. 68/157 (vom 18.12.2013); GA Res. 70/169 (vom 17.12.2015). Letztere Resolution unterscheidet zum ersten Mal zwischen einem Recht auf Wasser und einem Recht auf Sanitärversorgung, damit folgt die UN-Generalversammlung ebenfalls ausdrücklich dem Rechtsverständnisses des CESCR als zwei selbstständige Rechte, vgl. Präambel der Resolution [HRC Res. 33/10 (vom 29.09.2016)].
 
55
GA Res. 66/288 (vom 27.97.2012), Annex § 121.
 
56
Ebenda § 121 (Hervorhebung durch die Verfasserin). Zur Bedeutung des Dokuments für den Umgang mit Wasserressourcen allgemein siehe: Sindico, Water Governance in the Aftermath of Rio+20, International Community Law Review 16 (2014), 236 (246 ff.).
 
57
GA Res. 68/157 (vom 18.12.2013), 3.
 
58
Die UN-Generalversammlung hat diese Auslegung wiederum in der Resolution 70/169 [GA Res. 70/169 (vom 17.12.2015)] bestätigt.
 
59
HRC Res. 27/7 (vom 25.09.2014), 3 […] the human right to safe drinking water and sanitation entitles everyone, without discrimination, to have access to sufficient, safe, acceptable, physically accessible and affordable water for personal and domestic use“. Allein die USA distanzierten sich hingegen von der Definition [Gonzales et al., Recognition by UN Member States (2015), 22]. Die USA sind aber auch nicht Vertragspartei des ICESCR, weshalb die Auslegung durch den CESCR sie nicht direkt belangt.
 
60
HRC Res. 27/7 (vom 25.09.2014), Titel (Hervorhebung durch die Verfasserin).
 
61
GA Res. 70/1 (vom 25.09.2015).
 
62
GA Res. 70/169 (vom 17.12.2015), § 3.
 
63
UN Millennium Declaration (A/RES/55/2); UN MDG-Roadmap (2000).
 
64
GA Res. 70/169 (vom 17.12.2015), § 3.
 
65
HRC Res. 33/10 (vom 29.09.2016), §§ 7, 11, 12. Vgl. Auch: GA Res. 71/222 (vom 21.12.2016).
 
66
Der Begriff „Erfindung“ wird hier in Anlehnung an Bulto verwendet: Bulto, The emergence of the human right to water, Melbourne Journal of International Law 2 (2011), 290 (290 ff.).
 
67
Convention on the Elimination of all Forms of Discrimination against Women (vom 18.12.1979, in Kraft getreten am 02.09.1981), UNTS Vol. 1249, 13, Art. 14 (2) (h).
 
68
Convention on the Rights of the Child (vom 20.11.1989, in Kraft getreten am 02.09.1981), UNTS Vol. 1577, 3, Art. 14 (2) (c).
 
69
Siehe dazu Kap. 2 A.II.2.b. infra.
 
70
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 3.
 
71
Ebenso: Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 147.
 
72
Vgl. Engbruch, Menschenrecht auf einen angemessenen Lebensstandard (2008), 149.
 
73
Winkler, The Human Right to Water (2012), 43. Siehe dazu insbesondere die Untersuchung von: Engbruch, Menschenrecht auf einen angemessenen Lebensstandard (2008), 149 ff.
 
74
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 3; Bereits 1991 hatte der Ausschuss in seinem Kommentar zum Recht auf angemessen Unterbringung Zugang zu Trinkwasser als Element eines entsprechendes Rechts bezeichnet [CESCR, General Comment No. 4 (1991), § 8 (b)].
 
75
Tully, A Human Right to Access Water?, NQHR 23 (2005), 35 (37 f.).
 
76
Craven, International Covenant (1995), 25.
 
77
Peter, Standard of Living, Promotion of, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 4, 6.
 
78
Craven, International Covenant (1995), 305. Eine ähnliche Äußerung findet sich bereits im CESCR, General Comment No. 6 (1995), §§ 5, 32.
 
79
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 3; Engbruch, Menschenrecht auf einen angemessenen Lebensstandard (2008), 149.
 
80
So die ganz überwiegende Ansicht vgl.: Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (24); Winkler, The Human Right to Water (2012), 44; Langford, Expectation of Plenty, NQHR 24 (2006), 473 (474).
 
81
Mit weiteren Beispielen: Winkler, The Human Right to Water (2012), 44 f.
 
82
Winkler, The Human Right to Water (2012), 42; Cahill, The Human Right to Water, IJHR 9 (2005), 389 (390); Craven, International Covenant (1995), 40.
 
83
At the beginning of 2000 one-sixth (1.1 billion people) of the world’s population was without access to improved water supply […] and two-fifths (2.4 billion people) lacked access to improved sanitation“ [WHO/UNICEF, The Global Water Supply and Sanitation Assessment (2000), 1].
 
84
Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (24).
 
85
Winkler, The Human Right to Water (2012), 43 f.
 
86
CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 3, 8. Ein solcher Zusammenhang wurde in Anlehnung an die Auslegung des CESCR auch von anderen UN-Organen zumindest im Hinblick auf Trinkwasser bestätigt: UN Commission on Human Rights Res. 2004/27 (vom 16.04.2004), UN Doc. E/CN.4/2004/127, 97, § 12; Report of the Special Rapporteur on the Right to Health (E/CN.4/2003/58), § 25. CESCR, General Comment No. 14 (2000), §§ 4, 11.
 
87
Kiefer/Brolmann, Beyond State Sovereignty, Non-State Actors and International Law 5 (2005), 183 (196); Langford, Ambtion that overleaps itself?, NQHR 24 (2006), 433 (437).
 
88
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 8.
 
89
Ebenda; CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 15.
 
90
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 8; CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 15.
 
91
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 2; CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 12; Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (25).
 
92
Cahill, The Human Right to Water, IJHR 9 (2005), 389 (396); Lohse, Recht auf Wasser (2005), 69, 90.
 
93
Winkler, The Human Right to Water (2012), 48 f.
 
94
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 3.
 
95
Aus dem englischen „liquid nourishment“, so: Report of the Special Rapporteur on the Right to Food I (E/CN.4/2001/53), § 32.
 
96
So insbesondere: Tully, A Human Right to Access Water?, NQHR 23 (2005), 35 (41).
 
97
Winkler, The Human Right to Water (2012), 46; Bourquain, Freshwater Access (2008), 119.
 
98
Winkler, The Human Right to Water (2012), 46.
 
99
Zum Inhalt des Rechts siehe dieses Kap. 2 B.III. infra.
 
100
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 7.
 
101
Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (24 f.).
 
102
Auch der CESCR scheint diesen Konflikt erkannt zu haben, wenn er formuliert: „Water is required for a range of different purposes, besides personal and domestic uses, to realize many of the Covenant rights. For instance, water is necessary to produce food […] [n]evertheless, priority in the allocation of water must be given to the right to water for personal and domestic uses. Priority should also be given to the water resources required to prevent starvation and disease, aswell as water required to meet the core obligations of each of the Covenant rights“ [CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 6].
 
103
Winkler, The Human Right to Water (2012), 47.
 
104
Ebenda.
 
105
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 3.
 
106
Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (25, 33). Siehe ferner auch den 2. und 3. Erwägungsgrund der Präambel zum ICESCR: „Considering that […] recognition of the inherent dignity […] of all members of the human family is the foundation of freedom, justice and peace in the world“ und „Recognizing that these rights derive from the inherent dignity of the human person“. Diesselbe Formulierung findet auch in der Präambel des ICCPR.
 
107
Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (15); Thielbörger, Re-Conceptualizing the Human Right to Water, HRLR 15 (2015), 225 (245).
 
108
Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (33).
 
109
Ebenso: Ebenda, 36. Siehe insbesondere auch den Überblick bei: Thielbörger, Right(s) to Water (2014), 9–55.
 
110
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 3.
 
111
Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (32).
 
112
McCaffrey, A Human Right to Water, Georgetown International Environmental Law Review 5 (1992), 1 (9 f.). Dabei wird vor allem auf die Auslegung des für die Überwachung des ICCPR zuständigen Menschenrechtsausschusses [Human Rights Committee (CCPR)] abgestellt, der die oftmals zu enge Auslegung des Rechts auf Leben kritisiert und weiter feststellt hat, dass „[…] the protection of this right requires that States adopt positive measures. In this connection, the Committee considers that it would be desirable for States parties to take all possible measures to reduce infant mortality and to increase life expectancy, especially in adopting measures to eliminate malnutrition and epidemics.“ [CCPR, General Comment No. 6 (1982), 5]. Allerdings drückt sich der CCPR hier sprachlich sehr zurückhaltend aus und spricht lediglich von „desirable“. Dazu allgemein ferner auch: Petersen, Life, Right to, International Protection, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 30–32; Riedel, UN Human Rights Covenants at Fifty, AVR 54 (2016), 132 (141).
 
113
Vgl. Dinnstein, The Right to Life, Physical Integrity, and Liberty, in: Henkin (Hrsg.), The Internatioanl Bill of Rights: the Convenant on Civil and Political Rights (1981), 114 (115). Auch wenn alle Menschenrechte spätestens seit der Wiener Konferenz von 1992 größtenteils als gleichwertig und untrennbar erachtet werden [Vienna Declaration and Programme of Action (1993)], werden mit der Kategoriseirung doch unterschiedliche Pflichtendimensionen verknüpft, ferner streiten einige Staaten den ICESCR-Rechten immer noch vehement Rechtscharakter ab (Riedel, UN Human Rights Covenants at Fifty, AVR 54 (2016), 132 (136)).
 
114
Scanlon et al., Water as a Human Right (2004), 4; Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (32).
 
115
Art. 38 I (b) IGH-Statut; vgl. auch: ICJ, North Sea Continental Shelf Cases (Federal Republic of Germany vs. Denmark; Federal Republic of Germany vs. Netherlands) Judgement of 20.02.1969, §§ 74, 77. Siehe ferner: Dörr, Völkergewohnheitsrecht, in: Ipsen et al. et al. (Hrsg.), Völkerrecht: ein Studienbuch (2018), 536 (539–545).
 
116
Vgl. Abschn. A.I. supra. Beim Nachweis von opinio juris wird sich in der Regel an entsprechenden staatlichen Äußerungen, internationalen Erklärungen aber auch an Verträgen und insbesondere auch UN-Resolutionen orientiert [vgl. ICJ, Legality of the Threat or Use of Nucelar Weapons, Advisory Opinion of 08.07.1996, 32 f. § 70; Dörr, Völkergewohnheitsrecht, in: Ipsen et al. et al. (Hrsg.), Völkerrecht: ein Studienbuch (2018), 536 (544 f., 552–554 m.w.N.)].
 
117
Für die UN-Generalversammlung siehe: GA Res. 64/292 (vom 28.07.2010); GA Res. 68/157 (vom 18.12.2013); GA Res. 70/169 (vom 17.12.2015). Für den HRC siehe: HRC Res. 15/9 (vom 06.10.2010); HRC Res. 16/2 (vom 24.03.2011); HRC Res. 21/2 (vom 27.09.2012); HRC, Res. 24/18 (vom 27.09.2013); HRC Res. 27/7 (vom 25.09.2014); HRC Res. 33/10 (vom 29.09.2016). Da einige der Resolutionen der UN-Generalversammlung außerhalb des üblichen Konsensusverfahrens verabschiedet wurden, wird ihre Tauglichkeit zur Nachweis einer Rechtsüberzeugung teilweise kritisch angemerkt und in Frage gestellt [McCaffrey, International Water Cooperation in the 21st Century, RECIEL 23 (2014), 4 (9); Thielbörger, Right(s) to Water (2014), 81. Der in diesem Zusammenhang sogar von „quasi negative votes“ spricht]. So wurde im Vergleich die erste Resolution des HRC aus 2010 [HRC Res. 15/9 (vom 06.10.2010)] mit einer Mehrheit von 122 Staaten und ohne Gegenstimmen verabschiedet, während GA Res. 64/292 (vom 28.07.2010) zwar auch ohne Gegenstimmen, dafür mit 41 Enthaltungen (darunter Staaten wie etwa Canada, Großbritannien, Japan, die Türkei und die USA) angenommen wurde. Die Bewertung dieser Umstände hängt wiederrum eng von der Frage ab, ob es für den Nachweis von opinio iuris überhaupt auf das Abstimmungsverhältnis der Staaten ankommt und, ob es nicht vielmehr entscheidend ist, dass sich aus der Resolution – trotz einiger Gegenstimmen – die eindeutige Überzeugung einer großen Mehrheit von Staaten ergibt (vgl. dazu allgemein bereits: Bernhardt, Ungeschriebenes Völkerrecht, ZaöRV 36 (1976), 50 (62); dazu ferner insbesondere auch: Seibert-Fohr, Unity and Diversity, in: Zimmermann et al. (Hrsg.), International Symposium of the Kiel Walther Schücking Institute (04.-07.11.2004) (2006), 257. Jedenfalls traten 17 dieser Staaten bereits im September als Ko-Sponsoren der HRC Res. 15/9 (vom 06.10.2010), auf, und auch die übrigen 24 erkannten das Recht in den späteren Resolutionen der UN-Generalversammlung ebenfalls an [vgl. GA Res. 68/157 (vom 18.12.2013), GA Res. 70/169 (vom 17.12.2015)]. Im Übrigen ist die staatliche Zurückhaltung bei der Abstimmung zu späteren Resolutionen auch nicht mehr zu Tage getreten. Für eine ausführliche Auswertung des jeweiligen Abstimmungsverhaltens siehe: Gonzales et al., Recognition by UN Member States (2015), 11 f.
 
118
Vgl. Report of the Special Rapporteur on the Human Right to Safe Drinking Water and Sanitation: Common Violations (A/HRC/27/55).
 
119
Vgl. ICJ, Case Concerning Military and Paramilitary Activities in and against Nicaragua (Nicaragua vs. United States of Ameria), Judgement of 27.06.1986, § 186.
 
120
Ebenda.
 
121
Zum Nachweis einer staatlichen Übung kommen grundsätzlich sämtliche einem Staat zurechenbare und nach außen getretene Verhaltensweisen mit internationalem Bezug in Betracht [Dörr, Völkergewohnheitsrecht, in: Ipsen et al. et al. (Hrsg.), Völkerrecht: ein Studienbuch (2018), 536 (539 ff.)], was im Einzelnen dazu gehört ist umstritten bzw. nicht immer klar [vgl. Art. 38 I (b) IGH-Statut; vgl. auch: ICJ, North Sea Continental Shelf Cases (Federal Republic of Germany vs. Denmark; Federal Republic of Germany vs. Netherlands) Judgement of 20.02.1969, §§ 74, 77. Siehe ferner: Dörr, Völkergewohnheitsrecht, in: Ipsen et al. et al. (Hrsg.), Völkerrecht: ein Studienbuch (2018), 536 (541)], teilweise werden völkerrechtliche Verträge und sogar innerstaatliches Recht und nationale Rechtsprechung dazugerechnet [vgl. ebenda: 541, 552 ff. m.w.N.; Wolfrum, Sources of International Law, in: MPEPIL, Onlineausgabe, Rn. 26]. Zur Problematik des Nachweises von Staatenpraxis im Menschenrechtsvölkerrecht allgemein siehe: Richter, Aspekte der universellen Geltung der Menschenrechte und der Herausbildung von Völkergewohnheitsrecht (2007), 110 m.w.N.; Simma/Alston, The Sources of Human Rights Law, Australian Year Book of International Law 12 (1988–1989), 82 (99).
 
122
Thielbörger, Right(s) to Water (2014), 76. Siehe dazu z. B.: Ebenda, 9–55; Dubreuil, The Right to Water: from concept to implementation (2006),17 ff. mit zahlreichen Beispielen.
 
123
Vgl.: ebenda; Swedish Water House Policy Brief (2010), 7 ff. Insbesondere stelle die Verankerung des Menschenrechts in nationalen Rechtsordnungen sich über den Globus verteilt nicht einheitlich dar und es gebe viele Länder und Regionen in denen das Recht im Gesetzes- und Rechtsprechungskanon auch noch überhaupt keine Rolle spiele [ebenda]. Siehe dazu ferner auch: WaterLex, The Human Rights to Water and Sanitation: An Annotated Selection of Law and Mechanisms (2017).
 
124
So zuletzt zutreffend: Thielbörger, Re-Conceptualizing the Human Right to Water, HRLR 15 (2015), 225 (236 m.w.N.). Zurückhaltend ist Craven, der das Recht als „emergent“ bezeichntet [Craven, Emergent Right to Water, in: Riedel/Rothen (Hrsg.), The Human Right to Water (2006), 37]. Ebenso: Winkler, The Human Right to Water (2012), 97; Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (35).
 
125
Vertreter dieses Ansatzes legen den Schwerpunkt dabei vor allem auf den Nachweis einer Rechtsüberzeugung bzw. sehen die beiden das Völkergewohnheitsrecht konstituierenden Elemente als in einem flexiblen Verhältnis zu einander stehend an [vgl. Petersen, Customary Law Without Custom?, American University International Law Review 23 (2007), 276 (278–284) m.w.N.]. Siehe dazu ferner auch: Seibert-Fohr, Unity and Diversity, in: Zimmermann et al. (Hrsg.), International Symposium of the Kiel Walther Schücking Institute (04.-07.11.2004) (2006), 257.
 
126
Nach Thielbörger und de Vido ist bereits eine starke Rechtsüberzeugung auszumachen. Während de Vido dem Kerninhalt des Rechts völkergewohnheitsrechtliche Geltung zuspricht [de Vido, The Right to Water as an International Custom, Carbon & Climate Law Review 6 (2012), 221 (224 f.)], lässt Thielbörger dies weitestgehend offen und verweist darauf, dass die Antwort davon abhänge welche Elemente des Völkergewohnheitsrechts man bei der Beurteilung stärker gewichtet [Thielbörger, Re-Conceptualizing the Human Right to Water, HRLR 15 (2015), 225 (247 f.)].
 
127
Thielbörger, Re-Conceptualizing the Human Right to Water, HRLR 15 (2015), 225 (227). In Frage käme die Herleitung eines gewohnheitsrechtlichen Status noch aus der Ableitung aus anderen gewohnheitsrechtlich anerkannten Rechten. So zum Beispiel aus den Rechten auf Gesundheit und einen angemessenen Lebensstandard wie sie in Art. 25 der UDHR festgeschrieben sind. Allerdings weist in diesem Zusammenhang Rudolf zutreffenderweise daraufhin, dass der UDHR nicht in ihrer Gesamtheit völkergewohnheitsrechtliche Geltung zugesprochen werde, dies sei gerade bei den „sozialen Rechten“ umstritten [Rudolf, Menschenrecht Wasser, in: dies. (Hrsg.), Menschenrecht Wasser? (2007), 15 (34)]. Siehe ferner auch: Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 221, die eine völkergewohnheitsrechtliche Geltung aus der engen Verknüpfung zum Recht auf Leben ableitet.
 
128
Die Herleitung aus Art. 11 und Art. 12 ICESCR qualifiziert es als soziales Recht. Daneben enthält der Pakt noch wirtschaftliche (z. B. das Recht auf Arbeit, Art. 8 ICESCR) und kulturelle (z. B. das Recht auf Bildung, Art. 13 ICESCR) Rechte, die aber alle demselben Pflichtenregime unterfallen. Zum Begriff der „Justiziabilität“ sowie für eine umfassende Untersuchung der Justiziabiltität wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Rechte im innerstaatlichen Recht siehe: Trilsch, Justiziabilität (2012), 47 ff.
 
129
Optional Protocol to the International Covenant on Economic, Social and Cultural Rights (vom 10.12.2008, in Kraft getreten am 05.05.2013), UN Doc. A/RES/63/117.
 
130
Riedel, UN Human Rights Covenants at Fifty, AVR 54 (2016), 132 (136).
 
131
Vgl. Kälin/Künzli, Menschenrechtsschutz (2013), 125 Rn. 323 f. So heißt es häufig: „die Vertragsstaaten erkennen das Recht […] an “ (so etwa Art. 6–13 ICESCR) oder „verpflichten sich, folgende Rechte zu gewährleisten […]“ [Art. 8 (1) ICESCR]. Im Unterschied dazu werden die Rechte im ICCPR häufig viel direkter formuliert: „Jeder Mensch hat ein angeborenes Recht auf Leben “ (Art. 6 ICCPR). Diese Direktheit wird allerdings auch im ICCPR nicht durchgehend für alle Rechte eingehalten, weshalb das Argument mit der schwachen Formulierung weitestgehend leerläuft [Kanalan, Recht auf Nahrung (2015), 87 m.w.N.; Riedel, UN Human Rights Covenants at Fifty, AVR 54 (2016), 132 (137)].
 
132
Die Debatte betrifft im Wesentlichen zwei Fragen: Zum einen geht es darum, ob es aus Perspektive der Gewaltenteilung legitim ist der Judikative die Möglichkeit einzuräumen über Fragen wie z. B. den Einsatz von Ressourcen oder sozialpolitische Programme zu urteilen und zum anderen, ob sie dafür überhaupt die dafür nötige Kompetenz besitzt. Dazu ausführlich: Trilsch, Justiziabilität (2012), 64 ff.
 
133
So zutreffend: Kanalan, Recht auf Nahrung (2015), 87.
 
134
Siehe etwa Art. 21 ICCPR: „The right of peaceful assembly shall be recognized. […]“ oder Art. 3 ICCPR: „The States Parties to the present Covenant undertake to ensure […]“. Dazu ferner: Kanalan, Recht auf Nahrung (2015), 86.
 
135
Ebenda: 87. Ebenso: Lohse, Recht auf Wasser (2005), 98.
 
136
Riedel, UN Human Rights Covenants at Fifty, AVR 54 (2016), 132 (137).
 
137
Das OP-ICESCR führt zur Überprüfung staatlicher Maßnahmen den sogenannten „reasonableness“-Maßstab ein [Art. 8 (4) OP-ICESCR], der seinen Ursprung insbesondere im süd-afrikanischen Verfassungsrecht findet und vor allem vom dortigen Verfassungsgericht entwickelt wurde (siehe dazu insbesondere: Brand/Heyns, Socio-Economic Rights (2005), 43–53). Der Begriff der „reasonableness“ weist zwar Ähnlichkeiten zu dem, aus dem deutschen Verfassungsrecht bekannten, Überprüfungsmaßstab der „Angemessenheit“ i.R.d. Verhältnismäßigkeitsprüfung auf, er geht jedoch über die reine Abwägung hinaus und fragt danach, ob eine Maßnahme verfassungrechtlich vertretbar ist. Er wird daher als Prüfungsmaßstab eigener Art angesehen [vgl. dazu: Trilsch, Justiziabilität (2012), 389 f.].
 
138
Vgl. Trilsch, Justiziabilität (2012), 436.
 
139
Ebenso: Lohse, Recht auf Wasser (2005), 69.
 
140
Thielbörger qualifiziert das Recht daher als ein Hybrid, dass sich aus Elementen des Völkervertragsrechts und dem Gewohnheitsrecht zusammensetze [Thielbörger, Re-Conceptualizing the Human Right to Water, HRLR 15 (2015), 225 ff.].
 
141
Ebenso: McGraw, Defining and Defending the Right to Water, Loyola University Chicago International Law Review 8 (2011), 127 (133 f.). Im Übrigen lässt sich anführen, dass auch andere positive verankerte Rechte wie etwa das Recht auf Bekleidung oder Unterkunft, abgesehen von ihrer ausdrücklichen Erwähnung, postiv-rechtlich auch nicht weiter ausgestaltet werden und ihre weitere inhaltliche Konkretisierung im Wesentlichen durch Auslegung des CESCR in General Comments erfolgte [Lohse, Recht auf Wasser (2005), 77 f.].
 
142
Abgesehen von den erwähnten speziellen Normen des Art. 14 II (h) CEDAW und des Art. 2 (c) CRC. Siehe ferner Kap. 2 A. supra.
 
143
Winkler, The Human Right to Water (2012), 125.
 
144
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 11 (Hervorhebung durch die Verfasserin).
 
145
Der englische Begriff „adequate“ wird in deutschen Übersetzungen des Kommentars z. T. ungenau mit den zwei Begriffen der „Angemessenheit“ und „Zulänglichkeit“ übersetzt. Um Einheitlichkeit der Terminologie zu wahren soll auf Deutsch der Begriff der Angemessenheit verwendet werden.
 
146
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 2.
 
147
Ebenda. Der über einen Mindestbedarf an Trinkwasser hinausgehende Anspruch ergibt sich insbesondere vor dem Hintergrund der Herleitung aus Art. 11 (1) ICESCR, der ein Recht auf einen „angemessenen“ Lebensstandard und nicht etwa nur ein Recht auf Subsitenz gewährt [Rüegger, Zugang zu Wasser als Verteilungsfrage (2013), 158].
 
148
Dies umfasst Wasser zum Putzen, Waschen von Kleidung und die Nutzung von sanitären Einrichtungen (CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 12; Riedel, The Human Right to Water in General Comment No. 15 of the Committee on Economic, Social and Cultural Rights, in: ders./Rothen (Hrsg.), The Human Right to Water (2006), 19 (26).
 
149
Der CESCR erkennt zwar an, dass Wasser für eine Vielzahl von Zwecken und auch zur Verwirklichung anderer im ICESCR Rechte benötigt wird, dennoch betont er ausdrücklich: „priority in the allocation of water must be given to the right to water for personal and domestic uses“ [CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 6].
 
150
Lohse, Recht auf Wasser (2005), 89 f.
 
151
Begriff von Lohse: Ebenda, 92.
 
152
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 11.
 
153
Ebenda: §§ 1, 11. Zum Begriff der Nachhaltigkeit siehe: Declaration on Environment and Development (1992), Prinzipien: 1, 8, 9, 10, 12 und 15. Vgl. auch: Agenda 21 (1992), Prinzipien: 18.3, 18.8, 18.35, 18.40, 18.48, 18.50, 18.59, 18.68. Während sich diese Nachhaltigkeitsforderung nicht direkt aus dem ICESCR ableiten lässt, lässt sie sich doch an das aus dem Grundsatz der progressiven Verwirklichung der Paktrechte folgende Verbot rückschrittlicher Maßnahmen (vgl. CESCR, Statement on „maximum available resources“ (E/C.12/2007/1), §§ 9 f.) anknüpfen; sobald ein gewisser Rechtsstandard erreicht ist, sind danach Rückschritte auch für zukünftige Generationen zu vermeiden [de Albuquerque, Realizing the Human Rights to Water and Sanitation: A Handbook – Book 1 (2014), 32; Winkler, The Human Right to Water, in: McCaffrey et al. (Hrsg.), Research Handbook on International Water Law (2019), 242 (251)].
 
154
Vgl. Lohse, Recht auf Wasser (2005), 92 f.
 
155
Ebenda: 93 f., der aber darauf verweist, dass dies auf einem falschen Verständnis des Dublin Statement aufgrund seiner ökonomischen Ausrichtung beruht (Siehe bereits Kap. 2 A.I.1 supra).
 
156
Vgl. CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 12 (b) (ii), 27.
 
157
Lohse, Recht auf Wasser (2005), 93 f., 159 f. Der richtigerweise darauf hinweist, dass sich dasselbe auch bereits aus dem Art. 2 (2) ICESCR enthaltenen Diskriminierungsverbot ableitet.
 
158
Ebenda: 159.
 
159
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 10.
 
160
Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 169. Vgl. auch: CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 10.
 
161
Laskowski, Menschenrecht auf Wasser (2010), 169.
 
162
Lohse, Recht auf Wasser (2005), 91 f., 98 ff.
 
163
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 12. Dies ergibt sich aus der Herleitung aus dem Recht auf einen angemessenen Lebensstandard, Art. 11 (1) ICESCR.
 
164
Ebenda: § 12.
 
165
Lohse, Recht auf Wasser (2005), 78 ff., 96.
 
166
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 12. Für eine ausführliche Analyse der einzelnen Inhalte siehe: Winkler, The Human Right to Water (2012), 125 ff.
 
167
McGraw, Defining and Defending the Right to Water, Loyola University Chicago International Law Review 8 (2011), 127 (150).
 
168
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 12 (a).
 
169
Bartram/Howard, WHO Richtlinien Wasser (2003), 23.
 
170
Ebenda. Die Autoren weisen allerdings daraufhin, dass der Grundbedarf mit 20 Litern kaum ausreichend gedeckt werden kann. Während man bei dieser Menge grundsätzlich davon ausgehen können wird, dass das Wassser zum Trinken, Händewaschen und die Nahrungsmittelhygiene ausreicht, wird diese Menge darüber hinaus kaum noch für etwas anderes, insbesondere für die persönliche und häusliche Hygiene, ausreichen.
 
171
Ein kranker Mensch wird beispielsweise einen wesentlich höheren Wasserbedarf als ein gesunder haben [ebenda: 5].
 
172
Ebenda: 84.
 
173
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 12 (b); WHO, Drinking-water Quality Guidelines (2011).
 
174
OHCHR, Fact Sheet No. 35 (2010), 9.
 
175
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 12 (c).
 
176
Ebenda: § 12 (c) (i).
 
177
Ebenda: § 12 (c) (i).
 
178
Ebenda: § 16 (a), (b); Riedel, The Human Right to Water in General Comment No. 15 of the Committee on Economic, Social and Cultural Rights, in: ders./Rothen (Hrsg.), The Human Right to Water (2006), 19 (29).
 
179
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 12 (c) (ii). Häufig sind es Frauen und Kinder die für die Wasserversorgung ihrer Familien verantwortlich sind, sie dürfen dabei keine Überfälle fürchten.
 
180
Winkler verweist auf die Möglichkeiten der Einführung eines gestaffelten Tarifsystems und der Subventionierung ärmer Bevölkerungsgruppen hin. Ein Beispiel diesem Zusammenhang stellt die süd-afrikanische sog. Free Basic Water Policy basierend auf Section 9 und 10 des Water Services Act (1997) dar, nach der jedem Haushalt mindestens 25 Liter Wasser pro Tag kostenfrei garantiert werden [Winkler, The Human Right to Water (2012), 138].
 
181
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 12 (c) (ii). Siehe auch: Abschn. C.I.2.a. infra.
 
182
Ebenda: §§ 12 (c) (iii), 13, 15, 16.
 
183
Ebenda: §§ 12 (c) (iv), 48. Ferner weist der CESCR auf die Beachtung von Beteilungsrechten in Entscheidnungsprozessesn mit Relevanz für das Recht auf Wasser hin [ebenda].
 
184
Dieser Abschnitt basiert zum Teil auf einem Abschnitt aus einem früheren Beitrag der Verfasserin, führt diesen jedoch noch weiter aus: Kirschner, Menschenrecht auf Wasser, JILPAC 27 (2014), 26 (32 f.).
 
185
Den Begriff der „nationalen Staatenpflichten“ ebenso verwendet: Lohse, Recht auf Wasser (2005), 115.
 
186
In Art. 2 (1) ICESCR heißt es: „[e]ach State Party to the present Covenant undertakes to take steps, individually and through international assistance and co-operation, especially economic and technical, to the maximum of its available resources, with a view to achieving progressively the full realization of the rights recognized in the present Covenant by all appropriate means, including particularly the adoption of legislative measures.“ Siehe ferner: CESCR, General Comment No. 3 (1990); CESCR, Statement on „maximum available resources“ (E/C.12/2007/1).
 
187
CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 2. Siehe dazu ausführlich: Klee, Progressive Verwirklichung (2000), 113 ff.
 
188
Riedel, UN Human Rights Covenants at Fifty, AVR 54 (2016), 132 (138). Siehe auch: Kap. 2 A.II.3. supra.
 
189
CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 2 (Hervorhebung durch die Verfasserin).
 
190
Riedel, UN Human Rights Covenants at Fifty, AVR 54 (2016), 132 (138). Dies gilt grundsätzlich auch wenn ein Staat, etwa aufgrund einer Notlage, gar nicht im Stande ist Maßnahmen zur Verwirklichung der Rechte zu unternehmen. In diesen Fällen ist er nach Ansicht des CESCR zumindest dazu verpflichtet internationale Hilfe anzufordern und bei Maßnahmen der internationalen Hilfe und Kooperation mitzuwirken (CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 13 f.).
 
191
Dies geht vor allem aus der Formulierung in Art. 2 (1) ICESCR: „[…] to the maximum of its available resources […]“ hervor [Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 275]. Siehe ferner auch: CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 9: „It thus imposes an obligation to move as expeditiously and effectively as possible towards that goal.“
 
192
CESCR, Statement on „maximum available resources“ (E/C.12/2007/1), § 8; Art. 8 (4) OP-ICESCR.
 
193
CESCR, Statement on „maximum available resources“ (E/C.12/2007/1), § 8.
 
194
Dies geht zum einen aus den travaux preparatoires, und zum anderen aus dem Passus: „[…] or other status“ am Ende der Aufzählung in Art. 2 (2) ICESCR hervor [CESCR, General Comment No. 20 (2009), § 15; Craven, International Covenant (1995), 168]. Überdies führt der CESCR in General Comment No. 15 ausdrücklich den „health status (including HIV/AIDS)“ als weiteren verbotenen Grund für eine Diskriminierung an (CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 13).
 
195
In Anlehnung an die Ausgestaltung in anderen Menschenrechtsdokumenten [siehe: Art. 2 UDHR, Art. 2 (1) ICCPR, Art. 1 ICERD, Art. 1 CEDAW] definiert der CESCR Diskriminierung als: „[…] any distinction, exclusion, restriction or preference or other differential treatment that is directly or indirectly based on the prohibited grounds of discrimination and which has the intention or effect of nullifying or impairing the recognition, enjoyment or exercise, on an equal footing, of Covenant rights“ [CESCR, General Comment No. 20 (2009), § 7 (Hervorhebung durch die Verfasserin)]. Dies umfasst also jegliche Arten von de-facto und de-jure Diskriminierungen [ebenda: §§ 7, 8, 10; CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 13].
 
196
CESCR, General Comment No. 20 (2009), § 9: „States parties may be, and in some cases are, under an obligation to adopt special measures to attenuate or suppress conditions that perpetuate discrimination. Such measures are legitimate to the extent that they represent reasonable, objective and proportional means to redress de facto discrimination and are discontinued when substantive equality has been sustainably achieved.
 
197
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 13 ff. Vgl. auch Lohse, Recht auf Wasser (2005), 90, 143.
 
198
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 16. So dürfen etwa Kinder u. a. aufgrund von Wassermangel nicht am Besuch einer Bildungseinrichtung gehindert werden, weil sie stattdessen ihre Familien mit Wasser aus fernen Quellen versorgen müssen [ebenda, § 16 (b)].
 
199
Die zur Beschreibung des Konzepts verwendete Terminologie ist uneinheitlich, insbesondere der CESCR spricht im Zusammenhang mit unterschiedlichen Rechten mal von „core content“ und mal von „core obligations“. Überwiegend verortet der Ausschuss die Bestimmung des Kerngehalts jedoch im Rahmen der Erörterung von Pflichten anstatt es dem eigentlichen Inhalt eines Rechts zu entnehmen [z. B.: CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 37 f.; vgl. McGraw, Defining and Defending the Right to Water, Loyola University Chicago International Law Review 8 (2011), 127 (157)].
 
200
CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 10 dort heißt es zur Begründung: „[i]f the Convenant were to be read in such a way as not to establish such a minimum core obligation, it would be largely deprived of its raison d’etre“.
 
201
Siehe etwa: CESCR, General Comment No. 12 (1999), § 6; CESCR, General Comment No. 14 (2000), § 43; CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 37, 38. Siehe hierzu ferner: Young, The Minimum Core of Economic and Social Rights, Yale Journal of International Law 33 (2008), 113; Engbruch, Menschenrecht auf einen angemessenen Lebensstandard (2008), 118 ff.
 
202
Ähnlichkeit besteht vor allem zu der vom Bundesverfassungsgericht entwickelten Wesensgehaltstheorie [siehe bereits: BVerfGE 6, 32 (42); dazu ferner auch: Sodan/Ziekow, Grundkurs Öffentliches Recht (2018), § 24 Rn. 47–49].
 
203
Kanalan, Recht auf Nahrung (2015), 126; McGraw, Defining and Defending the Right to Water, Loyola University Chicago International Law Review 8 (2011), 127 (157); Young, The Minimum Core of Economic and Social Rights, Yale Journal of International Law 33 (2008), 113 (151 ff.).
 
204
Vgl. CESCR, General Comment No. 3 (1990), § 10.
 
205
CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 37 f.
 
206
McGraw, Defining and Defending the Right to Water, Loyola University Chicago International Law Review 8 (2011), 127 (159).
 
207
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 37 (a), (b); Art. 2 (2) und Art. 3 ICESCR.
 
208
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 37 (e), (f), (g).
 
209
Winkler, The Human Right to Water (2012), 118.
 
210
McGraw, Defining and Defending the Right to Water, Loyola University Chicago International Law Review 8 (2011), 127 (160).
 
211
Für die Literatur siehe insbesondere: Kälin/Künzli, Menschenrechtsschutz (2013), 103 f. Rn. 262 ff.; Shelton, International Human Rights Law (2014), 190; de Schutter, International Human Rights Law (2010), 242 ff.; Craven, International Covenant (1995), 109 ff. Für eine Übersicht über die Praxis anderer Menschenrechtsorgane siehe etwa: Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 210 ff. Die daneben noch existierende Kategorisierung nach Verhaltens- und Erfolgspflichten wird häufig als zu ungenau bezeichnet, siehe dazu etwa: Craven, International Covenant (1995), 107 ff. Für einen umfassenden Überblick über die verschiedenen Verpflichtungstypologien siehe insbesondere: Sepulveda, Nature of Obligations ICESCR (2003), 157 ff.
 
212
Die Kategorisierung baut im Wesentlichen auf der Arbeit von Henry Shue aus dem Jahr 1980 auf, der herausarbeitete, dass für jedes Menschenrecht „duties to avoid depriving, duties to protect from deprivation and duties to aid the deprived“ bestehen, Shue, Basic Rights (1980), 52. Der Gedanke wurde später insbesondere von dem Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung Asbjørn Eide weiterentwickelt, der in seinem Bericht erstmals nach Achtungs-, Schutz- und Gewährleistungspflichten (duties to respect, protect, fulfil) als drei Stufen menschenrechtlicher Verpflichtungen unterscheidet [Report of the Special Rapporteur on the right to adequate food (E/CN.4/Sub.2/1987/23)].
 
213
Craven, International Covenant (1995), 110; Künzli, Rigidität und Flexibilität (2001), 210 f.
 
214
Khalfan, Division of Responsibility, in: Langford et al. (Hrsg.), Global Justice, State Duties: The Extraterritorial Scope of Economic, Social and Cultural Rights (2013), 299 (310). Der auf Henry Shue verweist, nach dem diese Kategorien als „ladders to be combinded and left behind, not monuments to be caressed and polished“ angesehen werden sollten.
 
215
Dazu: Koch, Dichotomies, Trichotomies or Waves of Duties?, HRLR 5 (2005), 81 (84 ff.); Langford/King, CESCR, in: Langford (Hrsg.), Social Rights Jurisprudence: Emerging Trends in International and Comparative Law (2009), 477 (485 f.).
 
216
Craven, International Covenant (1995), 110.
 
217
Siehe u. a.: CESCR, General Comment No. 12 (1999), § 15.
 
218
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 21.
 
219
Ebenda: § 23. Dass Staaten aus dem ICESCR verpflichtet werden ist unstreitig. Unklar ist hingegen inwieweit neben Staaten auch andere Akteure wie etwa Unternehmen oder internationale Organisationen verpflichtet werden können, siehe dazu allgemein: Salomon et al., Casting the Net Wider: Human Rights, Development and New Duty-Bearers (2007); Ruggie-Report (A/HRC/14/27); Cernic, Corporate Accountability under Socio-Economic Rights (2019). Im Hinblick auf einzelne Rechte: Lohse, Recht auf Wasser (2005); Kanalan, Recht auf Nahrung (2015).
 
220
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 24.
 
221
Lohse, Recht auf Wasser (2005), 101.
 
222
Siehe aktuell etwa die Diskussion in Deutschland im Zusammenhang mit der hohen Nitratbelastung des Grundwasser infolge des hohen Düngemitteleinsatzes in der Landwirtschaft: Liebrich, Gefahr fürs Trinkwasser: Nitratwerte im Grundwasser, Süddeutsche Zeitung vom 07.08.2017; EU-Kommission, Nitrat im Grundwasser: Kommission mahnt Deutschland zur Umsetzung des EuGH-Urteils, Pressemitteilung vom 25.07.2019.
 
223
Eide, Economic, Social and Cultural Rights as Human Rights, in: ders. et al. (Hrsg.), Economic, Social and Cultural Rights: a Textbook (2001), 9 (24 ff.).
 
224
CESCR, General Comment No. 15 (2003), §§ 25 ff.
 
225
Ebenda: § 26. Zur Pflicht zur Einrichtung einer nationalen Wasserstrategie siehe ferner: Lohse, Recht auf Wasser (2005), 115 ff.
 
226
CESCR, General Comment No. 15 (2003), § 28.
 
227
Ebenda: § 27.
 
Metadaten
Titel
Das Menschenrecht auf Wasser im Völkerrecht: ein dem ICESCR immanentes, universelles Recht
verfasst von
Adele Kirschner
Copyright-Jahr
2020
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-662-60773-2_2