Skip to main content

1990 | Buch | 8. Auflage

Industriebetriebslehre

Entscheidungen im Industriebetrieb

herausgegeben von: Edmund Heinen

Verlag: Gabler Verlag

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Erster Teil. Industriebetriebslehre als Entscheidungslehre
Zusammenfassung
Betriebswirtschaften sind Organisationen. Ihre Aufgaben sind die Erstellung und Verwertung von Leistungen und die Erzielung von Einkommen für ihre Mitglieder. Betriebswirtschaften existieren nicht isoliert. Sie bewegen sich vielmehr in einer Gesellschaft, deren Normen- und Wertesystem für ihre Aktivitäten und Transaktionen zu berücksichtigende Rahmenbedingungen setzt. Betriebswirtschaften als spezieller Typ von Organisationen sind aufgrund der Art der Leistungen, die sie erstellen und verwerten, darüber hinaus mit spezifischen sozio-ökonomischen Umwelten besonders intensiv verbunden. Entsprechend stark ist auch deren Einfluß auf das Geschehen in der Betriebswirtschaft.
Edmund Heinen
Zweiter Teil. Konstitutive Entscheidungen
Zusammenfassung
Betriebswirtschaftliche Entscheidungstatbestände lassen sich grundsätzlich funktional (anknüpfend am Prozeß der Leistungserstellung und -Verwertung) oder genetisch (anknüpfend an der chronologischen Entwicklung einer Betriebswirtschaft) systematisieren. Obwohl beide Systematisierungsmerkmale alle Entscheidungstatbestände einer Betriebswirtschaft erfassen könnten, hat sich in der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre eine „Arbeitsteilung“ bei der Zuordnung von Entscheidungen auf die genannten Merkmale ergeben. Probleme der Produktion, des Absatzes, der Beschaffung, der Investition oder der Finanzierung werden beispielsweise vorwiegend der funktionalen Analyse zugeordnet; den Gegenstand der genetischen Analyse bilden in erster Linie Fragen der Gründung und der Liquidation von Unternehmungen.
Ekkehard Kappler, Manfred Wegmann
Dritter Teil. Materialwirtschaft
Zusammenfassung
Industriebetriebe sind durch Güter- und Geldströme mit verschiedenen Märkten verbunden, die ihre „Umwelt“ repräsentieren. Die Gestaltung der Beziehungen zwischen den Beschaffungsmärkten und der Unternehmung bildet den Gegenstand der Beschaffungsfunktion. Ihr kommt die Aufgabe zu, den Industriebetrieb mit sämtlichen von seiner Umwelt benötigten Produktionsfaktoren einschließlich Kapital und Informationen zu versorgen. Der Objektbereich und die Aufgabenvielfalt der Beschaffung lassen sich durch eine Differenzierung der Beschaffungsmärkte veranschaulichen, auf denen der Industriebetrieb als Nachfrager auftritt. Neben den Güter- und Warenmärkten stellen z. B. der Arbeitsmarkt, der Kapitalmarkt sowie Dienstleistungsmärkte wichtige Beschaffungsmärkte des Industriebetriebes dar.
Peter Uwe Kupsch, Thomas Lindner
Vierter Teil. Produktionswirtschaft
Zusammenfassung
Die Produktionswirtschaft umfaßt die Analyse, Planung und Steuerung der Leistungserstellung unter Beachtung ökonomischer und sozialer Ziele. Die verantwortlichen Entscheidungsträger stehen vor der Aufgabe, produktionswirtschaftliche Entscheidungen so zu fallen, daß in bezug auf die relevanten Ziele optimale bzw. befriedigende Ergebnisse erzielt werden. Um die Komplexität des realen Entscheidungsfeldes zu verringern, müssen häufig Gesamtprobleme zerlegt und Zusammenhänge vereinfacht werden. Im Rahmen der Modellbildung werden daher wesentliche von unwesentlichen Fakten getrennt und Interdependenzen vernachlässigt oder vereinfacht abgebildet. Die Modellbetrachtung macht Input-Output-Beziehungen in der Produktion durchschaubarer und einer gedanklichen Analyse zugänglicher. Sie bildet die Voraussetzungen für die Erfüllung der Systematisierungs-, Erklärungs- und Gestaltungsaufgabe (vgl. Teil 1, S. 6 ff.) der Produktionswirtschaft.
Ralf Reichwald, Dietmar Mrosek
Fünfter Teil. Absatzwirtschaft
Zusammenfassung
Die Behandlung absatzwirtschaftlicher Fragen des Industriebetriebs kann im Rahmen dieses Buches lediglich einen allgemeinen Überblick vermitteln. So bedeutend auch die Absatzwirtschaft in der industriellen Praxis der Gegenwart ist, so unmöglich erscheint es, in einem Lehrbuch der Industriebetriebslehre detailliert und umfassend zu dem weitverzweigten Gebiet der Absatz- und Marketingtheorie Stellung zu nehmen. Die große Anzahl deutsch- und englischsprachiger Monographien, Fachzeitschriften, Sammelwerke usw. und die akademische Selbständigkeit dieses Gebietes verdeutlichen diese Schwierigkeit in besonderem Maße. Der folgende Beitrag kann demnach nicht als umfassende „industrielle Absatzlehre“ angesehen werden. Er versucht vielmehr, die vielfältigen Informations- und Entscheidungsprobleme zu verdeutlichen, welche die absatzwirtschaftliche Aktivität des Industriebetriebs kennzeichnen.
Rainer Marr, Arnold Picot
Sechster Teil. Personalwirtschaft
Zusammenfassung
Die entscheidungsorientierte Betriebswirtschaftslehre hat sich als zentrales Ziel gesetzt, das menschliche Arbeitsverhalten in Organisationen zu beschreiben, zu erklären und zu gestalten. Die Erfüllung dieses Ziels setzt die Entwicklung möglichst realistischer „Grundmodelle“ voraus (siehe Teil 1). Die für die Personalwirtschaft relevanten Modelle bestehen im wesentlichen aus Hypothesen über die Bestimmungsgrößen menschlichen Verhaltens (z. B. Grundmodelle des arbeitenden Menschen). Solche Modelle ermöglichen Aussagen über die Art und die Wirkungsweise der Einflußgrößen, die das Verhalten des Menschen in der Organisation bestimmen.
Peter Uwe Kupsch, Rainer Marr
Siebter Teil. Kapitalwirtschaft
Zusammenfassung
Der Strom betrieblicher Leistungen reicht von der Beschaffung der Produktionsfaktoren über ihre Transformation in marktlich verwertbare Güter und Dienstleistungen bis zu ihrem Absatz. Diesen Leistungsströmen fließen Geldströme entgegen.
Ekkehard Kappler, Heinz Rehkugler
Achter Teil. Informationswirtschaft
Zusammenfassung
Betriebswirtschaften sind soziale Systeme. Die unterschiedlichen und im Zeitablauf variablen Ansprüche aller an der Betriebswirtschaft Beteiligten müssen bei betriebswirtschaftlichen Entscheidungen berücksichtigt werden. Die Bereitschaft zur Beitragsleistung hängt für die einzelnen Mitglieder einer Betriebswirtschaft von den erzielbaren Anreizen ab. Für den arbeitsteiligen betriebswirtschaftlichen Entscheidungsprozeß und die für ihn erforderlichen Informationen ergeben sich daraus drei wesentliche Konsequenzen grundsätzlicher Art:
(1)
Es kann nicht von einer monovariablen Zielfunktion mit vorgegebenem Anspruchsniveau ausgegangen werden. Ansprüche und Verhalten aller Beteiligter hängen voneinander ab. Daher stellt sich stets von neuem die Frage, welche Ziele in welchem Ausmaß als Beurteilungskriterien bei der Bewertung von Alternativen zu berücksichtigen sind.
 
(2)
Die Beteiligten interpretieren das betriebliche Geschehen und die Umwelt in Abhängigkeit von den eigenen Bedürfnissen und dem eigenen Informationsstand. Die Informationsgewinnung und -bereitstellung muß daher unterschiedlichen Informationsbedürfnissen Rechnung tragen. Welche Informationsbedürfnisse letztlich Berücksichtigung finden, hängt nicht nur von dem durch die Rechtsordnung vorgegebenen Rahmen, sondern auch von den jeweiligen betrieblichen Machtverhältnissen ab. Eine unzureichende Befriedigung von Informationsbedürfnissen, z. B. durch Beschränkung auf Eigentümerinteressen, kann die Funktionsfähigkeit des Systems gefährden.
 
(3)
Das betriebliche Informationssystem dient nicht nur dazu, einen Entscheidungsträger mit den von ihm benötigten Informationen zu versorgen; es steht darüber hinaus im Dienste der Verhaltenssteuerung.
 
Edmund Heinen, Bernhard Dietel
Backmatter
Metadaten
Titel
Industriebetriebslehre
herausgegeben von
Edmund Heinen
Copyright-Jahr
1990
Verlag
Gabler Verlag
Electronic ISBN
978-3-663-14769-5
Print ISBN
978-3-409-33150-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-663-14769-5