Skip to main content

2014 | Buch

Grundlagen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Dieses Buch stellt ausgewählte Quellen betriebswirtschaftlichen Denkens umfassend und anschaulich dar. Die Schwerpunkte bilden geschichtliche Aspekte einzelwirtschaftlichen Denkens, Überlegungen zum Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre und Theoriekonzepte, auf denen Allgemeine Betriebswirtschaftslehren errichtet worden sind oder errichtet werden könnten. Das Wirtschafts- und Gesellschaftssystem, in das Unternehmen eingebettet sind, wird in die Betrachtungen einbezogen, außerdem Aussagen der Volkswirtschaftslehre, Soziologie, Philosophie und anderer Wissenschaften, soweit sie für eine Allgemeine Betriebswirtschaftslehre relevant sind.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Betriebswirtschaftslehre als Wissenschaft

Frontmatter
1. Vorwissenschaftliche Stränge der Betriebswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Es lassen sich zwei vorwissenschaftliche Erkenntnisquellen der wissenschaftlichen Betriebswirtschaftslehre unterscheiden. Die eine Erkenntnisquelle sind Aussagen, die sich direkt auf den einzelwirtschaftlichen Lebensbereich beziehen. Die zweite Erkenntnisquelle sind Aussagen, die sich ursprünglich nicht mit Problemlagen einer Einzelwirtschaft beschäftigten, sondern Fragestellungen behandelten, die in anderen Lebensbereichen auftraten. Die hierauf gegebenen Antworten wurden erst nachträglich als Lösungen für (einzel-)wirtschaftliche Probleme entdeckt.
Manfred Bardmann
2. Betriebswirtschaftslehre als Einzelwissenschaft
Zusammenfassung
Es ist üblich, die Welt in unterschiedliche Lebensbereiche aufzuteilen und ausdifferenzierte Wissenschaftsdisziplinen zu fordern, die sich auf die Bearbeitung spezifischer Lebensbereiche spezialisieren. Diese Sichtweise unterstellt, dass es möglich ist, die „wirkliche“ Welt in Teilprobleme aufzuspalten, und dass sich um diese Einzelfragen Einzelwissenschaften gruppieren. Versuche, die Realität ganzheitlich zu erklären, also ohne sie in disziplinspezifische Problemstellungen aufzuspalten, haben sich nicht durchgesetzt. Die Einrichtung einer Einheitswissenschaft bleibt eine Illusion. Von der Vorstellung, die Welt als „Ganzes“ zu erfassen, ist die Forderung der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Wissenschaften geblieben.
Manfred Bardmann
3. Wissenschaftskonzepte, Methoden und Modelle der Betriebswirtschaftslehre
Zusammenfassung
Es wurden drei Bedeutungen von Wissenschaft herausgestellt (vgl. Abschnitt 2.1). Eine Deutung ließ sie als System von Institutionen erscheinen, in denen Wissenschaft betrieben wird. Eine andere Vorstellung bestimmt Wissenschaft als einen Prozess des Beobachtens, Beschreibens, Erklärens, Entwickelns von Gestaltungsvorschlägen und des Überprüfens von wissenschaftlichen Erkenntnissen durch deren Konfrontation mit der Realität. Eine weitere Interpretation stellte auf das Ergebnis der wissenschaftlichen Tätigkeit, die Aussagen der Wissenschaft, ab. In diesem Zusammenhang wurde bereits darauf hingewiesen, dass von wissenschaftlichen Aussagen verlangt wird, dass sie bestimmten qualitativen Standards genügen. Eine Anforderung, die an wissenschaftliche Aussagen gestellt wird, ist, dass sie unter Einsatz wissenschaftlicher Methoden gewonnen werden.
Manfred Bardmann

Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre

Frontmatter
4. Wirtschaften einer isolierten Einzelwirtschaft und Wirtschaften als soziale Veranstaltung
Zusammenfassung
In betriebswirtschaftlichen Lehrtexten kann nachgelesen werden, dass nur Wirtschaftseinheiten wirtschaften. Die Wirtschaftseinheit wird zunächst als einzelnes Wirtschaftssubjekt (Individuum, einzelner Mensch) verstanden. Viele Lehrbücher der Betriebswirtschaftslehre starten mit der Beschreibung des Wirtschaftens einer isolierten Wirtschaftseinheit, einer Wirtschaftseinheit, die keinerlei Kontakt zu anderen Wirtschaftseinheiten hat. Hierzu werden hochabstrakte Modelle gebildet. Mit diesen Modellen soll erklärt werden, wie ganz auf Eigenbedarfsdeckung abgestellte Wirtschaftseinheiten wirtschaften. Derartige Modelle werden in betriebs- und volkswirtschaftlichen Lehrbüchern auch als „Robinsonaden“ bezeichnet. Ihre Untersuchung wird als ein Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre betrachtet. Auch der einsame Robinson auf seiner Insel, so wird argumentiert, muss wirtschaften. Insbesondere muss er mit seiner Zeit wirtschaften.
Manfred Bardmann
5. Konkretisierung des ökonomischen Prinzips
Zusammenfassung
Die folgenden Ausführungen unterstellen, dass sich aus einer reinen, auf Naturaltausch eingestellten Wirtschaft eine Geldwirtschaft entwickelt hat, in der die wirtschaftlichen Aktivitäten dezentraler Handlungseinheiten über den Markt motiviert und koordiniert werden. Weiter wird davon ausgegangen, dass es Unternehmen und Haushalte gibt. Wenn Wirtschaftseinheiten unter diesen Bedingungen wirtschaften, konkretisiert sich das ökonomische Prinzip in der Forderung, ein möglichst hohes Einkommen zu erwerben. Mit Einkommen wird es möglich, heute eine Versorgung mit Gütern sicherzustellen und für die Befriedung eines zukünftigen Bedarfs an Gütern Vorsorge zu treffen. Einkommenserwerb ist somit zum Überleben des Menschen notwendig.
Manfred Bardmann
6. Bedürfnisse, Güter, Haushalte, Betriebe und Unternehmen
Zusammenfassung
Neben dem ökonomischen Prinzip werden Bedürfnisse und Güter als zentrale Kategorien herangezogen, um den Wirtschaftsbegriff zu bestimmen. Die Betriebswirtschaftslehre geht davon aus, dass Güter eingesetzt werden, um Bedürfnisse zu befrieden. Dabei wird unterstellt, dass Güter in Unternehmen für einen fremden Bedarf produziert werden. Während Haushalte sowie die in ihnen zusammengefassten Wirtschaftssubjekte Güter konsumieren und soweit sie Güter produzieren, dies tun, um einen eigenen Bedarf an diesen Gütern zu decken. Den Fragen, die mit Bedürfnissen und ihrer Befriedigung, mit Gütern und ihrer Produktion und den Möglichkeiten der Klassifikation von Wirtschaftseinheiten in Zusammenhang stehen, sind die folgenden Abschnitte gewidmet.
Manfred Bardmann

Konzepte der Betriebswirtschaftslehre

Frontmatter
7. Neoklassische Unternehmenstheorie und Gutenbergs faktortheoretisches Konzept
Zusammenfassung
Mit der neoklassischen Unternehmenstheorie beschäftigt sich die Mikroökonomik, die einen Theoriekomplex der Volkswirtschaftslehre darstellt. Die von Gutenberg konzipierte Betriebswirtschaftslehre baut neoklassische mikroökonomische Vorstellungen in ihr Lehr- und Forschungsgebäude ein und entwickelt sie weiter, indem u.a. die Theorie produktiver Faktoren in die betriebswirtschaftliche Theorie mit aufgenommen wird. Um den Ausgangspunkt und Leitgedanken der von Gutenberg begründeten Betriebswirtschaftslehre zu verstehen, erscheint es daher sinnvoll, die Grundzüge der neoklassischen Unternehmenstheorie zu skizzieren.
Manfred Bardmann
8. Entscheidungstheoretische Konzepte
Zusammenfassung
Betriebswirtschaftslehre, so konnte festgestellt werden, beschäftigt sich mit wirtschaftlichen Handlungen in Unternehmen und von Unternehmen. Wirtschaftliche Handlungen wurden als bewusste Handlungen qualifiziert und von im Affekt ausgeführten Handlungen abgegrenzt. Damit beruhen wirtschaftliche Handlungen auf Entscheidungen, die den wirtschaftlichen Handlungen vorgelagert sind. Mit der Entscheidung, die als Ausfluss eines Entscheidungsprozesses angesehen werden kann, wird festgelegt, wann, was, wie auszuführen ist. Damit rücken die Entscheidungen und der Entscheidungsprozess in den Mittelpunkt betriebswirtschaftlicher Betrachtungen. Mittlerweile haben sich zwei Hauptrichtungen entscheidungsorientierter Betriebswirtschaftslehren etabliert.
Manfred Bardmann
9. Konzepte der Neuen Institutionenökonomik
Zusammenfassung
Während entscheidungstheoretische Ansätze Entscheidungen und Entscheidungsprozesse in den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellen, heben die Ansätze der „Neuen Institutionenökonomik“ die besondere Bedeutung von Institutionen als Informationsund Motivationsquellen des Wirtschaftens hervor. Nicht nur die „Neue Institutionenökonomik“ beschäftigt sich mit Institutionen. Bevor sie sich etablierte, gab es den sogenannten „Alten Institutionalismus“, zu dem die „Deutsche Historische Schule“ und der „amerikanische Institutionalismus“ gezählt werden. Beide Richtungen des „Alten Institutionalismus“ nutzen die Analyse von Institutionen zur Erklärung des Wirtschaftens. Sie melden allerdings Vorbehalte gegenüber den Grundannahmen und Methoden der neoklassischen Ökonomik an.
Manfred Bardmann
10. Systemtheoretische Konzepte
Zusammenfassung
Die Wirtschaftstheorie hat für die unterschiedlichen Betrachtungsebenen des Wirtschaftens ein breit gefächertes Angebot von Systemtheorien vorgelegt. Dies gilt für die Ebene der Gesamtwirtschaft, die mit einer Vielzahl unterschiedlicher Wirtschaftssystemtheorien analysiert wird, wie auch für die Ebene der Betriebswirtschaften, die mit systemorientierten Betriebswirtschaftslehren wissenschaftlich bearbeitet werden, und auch für die Ebene der Unternehmensführung, auf die sich Theorien systemischer Unternehmensführung beziehen. Mit einer kaum zu überschauenden Variationsbreite ebenspezifischer Systemtheorien versucht die Wirtschaftswissenschaft, den Systemcharakter der Gesamtwirtschaft, der Einzelwirtschaft und der Unternehmensführung zu erfassen. Das vielfältige Angebot von Wirtschaftssystemtheorien macht deutlich, dass es die Wirtschaftssystemtheorie, die gesamtwirtschaftliche und einzelwirtschaftliche Erscheinungen in ihr Theoriegebäude aufnimmt und mit einem einheitlichen Begriffsrepertoire hantiert, nicht gibt. Jedenfalls ist keine Wirtschaftssystemtheorie in Sicht, die diesen Anspruch erhebt.
Manfred Bardmann

Unternehmen als produktive und/oder soziale Systeme

Frontmatter
11. Unternehmenssphären und Funktionsbereiche
Zusammenfassung
Wenn man beabsichtigt, die innere Struktur von Unternehmen zu beschreiben, bietet sich eine funktionale Betrachtung an. Eine erste, grobe innere Strukturierung von Unternehmen gelingt, indem jene wirtschaftlichen Handlungen (bzw. Kommunikationen von Entscheidungen) zusammengefasst werden, die sich auf ähnliche Sachverhalte bzw. Funktionen beziehen, die Unternehmen erfüllen müssen, damit sie als Unternehmen qualifiziert werden können. Werden alle wirtschaftlichen Handlungen gebündelt, die sich auf reale Güter beziehen, erhält man die Realgütersphäre. Sie wird auch als Leistungsbereich des Unternehmens bezeichnet. In der Realgütersphäre werden primär reale physikalische Handlungen ausgeführt. Hier wird die Sachaufgabe eines Unternehmens erledigt, indem konkrete Handlungsprogramme (Produktprogramme) am Sachziel orientiert ausgeführt werden.
Manfred Bardmann
12. Gliederung der Unternehmen und Unternehmensverbindungen
Zusammenfassung
Nachdem die innere Struktur von Unternehmen, ihre Umwelten und ihre Beziehungen zur Umwelt skizziert worden sind, sollen nun die vielgestaltigen Formen von Unternehmen präsentiert werden. Dieses Vorhaben kann nicht gelingen, indem auf die Eigenarten jedes auf der Welt existierenden Unternehmens eingegangen wird. Vielmehr müssen Kriterien herangezogen werden, um Unternehmen in überschaubare Klassen einzuteilen.
Manfred Bardmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Grundlagen der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre
verfasst von
Manfred Bardmann
Copyright-Jahr
2014
Electronic ISBN
978-3-8349-3738-4
Print ISBN
978-3-8349-3147-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-3738-4

Premium Partner