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2009 | Buch

Mobile qualifizierte elektronische Signaturen

Analyse der Hemmnisfaktoren und Gestaltungsvorschläge zur Einführung

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einleitung
Willenserklärungen bilden die Grundlage jedes ökonomischen Handelns. Verträge basieren auf korrespondierendenWillenserklärungen (Heinrichs 2006). Es gibt eine jahrhundertelange Tradition, Willenserklärungen und Verträge schriftlich festzuhalten und durch eine handschriftliche Unterschrift oder ein Siegel die Echtheit dieser Willenserklärungen abzusichern oder zu bestätigen.
Roßnagel Heiko
2. Technische und rechtliche Grundlagen
In diesem Kapitel wird der Untersuchungsgegenstand – die elektronische Signatur – vorgestellt. Hierbei werden zunächst in Abschnitt 2.1 die technischen Grundlagen erarbeitet. Dabei werden die Funktionsweise von elektronischen Signaturen erläutert, und die Aufgabe von Zertifikaten veranschaulicht. Danach werden in Abschnitt 2.2 die rechtlichen Grundlagen betrachtet. Hier werden die rechtlichen Rahmenbedingungen, sowie die unterschiedlichen Arten von Signaturen, ihre Anforderungen und ihre Rechtsfolgen vorgestellt.
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3. Diffusions- und Adoptionstheorie
Die Diffusionstheorie fokussiert sich auf die aggregierte Analyse aller Adoptionsentscheidungen der Mitglieder eines sozialen Systems im Zeitablauf (Litfin 2000, S. 21). Im Zentrum derAdoptionstheorie steht dagegen die Erforschung der Determinanten der Übernahmeentscheidungen in den einzelnen Phasen des Adoptionsprozesses. Die Adoptionstheorie bildet somit das Fundament der Diffusionstheorie, da aus der Aggregation der einzelnen individuellen Adoptionsentscheidungen der Diffusionsverlauf ermittelt werden kann (Litfin 2000, S. 21). Es wird allerdings deutlich, dass eine enge Verzahnung zwischen diesen Theorien besteht. Daher werden beide Bereiche in ihrer Gesamtheit häufig als Diffusionstheorie bezeichnet (Weiber 1992, S. 3). Im folgenden Abschnitt 3.1 wird diese Diffusionstheorie näher behandelt. Anschließend werden dann in Abschnitt 3.2 Modelle für die Akzeptanz von Technologien vorgestellt, die Erklärungsansätze für die Übernahme oder Ablehnung von neuen Technologien durch einzelne Individuen liefern können.
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4. Der Markt für qualifizierte Signaturen
In diesem Kapitel wird der Markt für qualifizierte elektronische Signaturen untersucht und bewertet. Hierbei werden zunächst in Abschnitt 4.1 die aktuelle Marktsituation und die Marktteilnehmer vorgestellt, bevor dann in den Abschnitten 4.2 und 4.3 mögliche Ursachen für die bisherige Marktentwicklung untersucht werden. Dabei werden unter Verwendung der in Kapitel 3 vorgestellten Diffusionsund Adoptionstheorie wirtschaftliche Gründe ermittelt, sowie weitere aus der Literatur entnommene Gründe auf ihre Wirksamkeit überprüft. Danach werden in Abschnitt 4.4 auf Basis dieser Ergebnisse die zentralen Hemmnisfaktoren für die Verbreitung von qualifizierten elektronischer Signaturen dargelegt und daraus resultierend eine Aufstellung von zu lösenden Aufgaben für eine erfolgreiche Einführung der qualifizierten elektronischen Signatur abgeleitet.
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5. Anwendungen für qualifizierte Signaturen
Damit potenzielle Anwender einen Nutzen oder relativen Vorteil wahrnehmen, der durch den Einsatz der qualifizierten elektronischen Signatur entsteht, ist es notwendig, dass Anwendungen existieren, die sie benutzen. Dieses Kapitel beschäftigt sich deshalb mit möglichen Anwendungen für qualifizierte elektronische Signaturen. Dabei werden zunächst in Abschnitt 5.1 die Voraussetzungen für die Untersuchung beschrieben. Anschließend werden ausgewählte Anwendungen aus den Bereichen E-Government (Abschnitt 5.2), E-Commerce (Abschnitt 5.3) und privater Kommunikation (Abschnitt 5.4) vorgestellt und dahingehend untersucht, ob sie den Anwendern einen relativen Vorteil bieten. Im darauf folgenden Abschnitt 5.5 werden Anwendungen für Unternehmen betrachtet, bevor das Kapitel mit einer Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnisse schließt.
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6. Geschäftsmodelle für qualifizierte Signaturen
Nachdem in Kapitel 5 mögliche Anwendungen für qualifizierte elektronische Signaturen und deren Nutzen behandelt wurden, soll in diesem Kapitel untersucht werden, inwieweit Veränderungen in den Geschäftsmodellen der Zertifizierungsdiensteanbieter zu einer positiven Entwicklung des Marktes beitragen können. Hierzu werden zunächst in Abschnitt 6.1, ausgehend von den in Abschnitt 4.2.2 ermittelten Defiziten in den aktuellen Geschäftsmodellen, Anforderungen an ein alternatives Geschäftsmodell abgeleitet.
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7. Strategien zur Erreichung einer kritischen Masse
Bei der Untersuchung möglicher Anwendungen in Kapitel 5 wurde eine bereits verbreitete qualifizierte Signaturinfrastruktur vorausgesetzt. Dieses Kapitel beschäftigt sich nun mit der Frage, wie eine solche Verbreitung erreicht werden kann. Dabei werden Maßnahmen betrachtet, die zur Zeit unternommen oder diskutiert werden und deren Ziel es ist, eine kritische Masse von Anwendern zu erreichen und damit das Henne-Ei-Problem zu lösen (siehe Abschnitt 3.1.3). Diese Initiativen werden auf ihre Implikationen und Erfolgsaussichten hin untersucht und bewertet.
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8. Mobile qualifizierte Signaturen
Unter mobilen Signaturen werden im Folgenden solche Signaturen verstanden, bei deren Nutzung zumindest das Endgerät des Signierenden mobil ist und Signaturoder Zertifizierungsdienstleistungen über ortsunabhängig nutzbare Telekommunikationsnetzwerke erbracht werden (Ranke et al. 2003).
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9. Evaluation der wirtschaftlichen Relevanz
Nachdem die rechtliche und technische Machbarkeit von mobilen Signaturen in Kapitel 8 gezeigt wurde, wird nun untersucht, ob mobile qualifizierte elektronische Signaturen eine wirtschaftlich sinnvolle Alternative oder Ergänzung zur bisherigen Einführung der qualifizierten elektronischen Signatur darstellen.
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10. Zusammenfassung
Mit der vorliegenden Arbeitwurden Ursachen für den bisher ausbleibenden Markterfolg qualifizierter elektronischer Signaturen untersucht. Dabei wurden sowohl wirtschaftliche als auch technische, rechtliche und soziale Einfiussfaktoren berücksichtigt. Bei der in Kapitel 4 durchgeführten Untersuchung konnte die folgenden Punkte als die wesentlichen Hemmnisfaktoren identifiziert werden:
  • Fehlende Anwendungen für elektronische Signaturen: Elektronische Signaturen werden nur dann eine hohe Akzeptanz erfahren, wenn entweder ein ausreichend großes Netzwerk an Kommunikationspartnern zur Verfügung steht oder ausreichend viele Anwendungen existieren, die mit einem Nutzen für den Konsumenten verbunden sind. Derzeit sind aber, abgesehen von einigen wenigen Einsatzmöglichkeiten im E-Government, keine Anwendungen für elektronische Signaturen vorhanden.
  • Defizite in den Geschäftsmodellen: Die von den Zertifizierungsdiensteanbietern verwendeten Geschäftsmodelle ermöglichen keine anreizkompatible Verteilung des Kollaborationsnutzens. Während die Vorteile der elektronischen Signaturen größtenteils Behörden zu gute kommen, müssen die Kosten hauptsächlich von Privatkunden getragen werden.Weiterhin sind die verlangten Preise deutlich höher als die durchschnittliche Zahlungsbereitschaft der Kunden und es findet keine Produkt- oder Preisdifferenzierung statt, wodurch eine marktgerechtere Bepreisung möglich wäre.
  • Fehlende Verbreitung von Signaturerstellungseinheiten: Bisher ist der Verbreitungs- und Nutzungsgrad von elektronischen Signaturen äußerst gering. Ein Grund dafür ist die geringe Verbreitung von Signaturerstellungseinheiten. Da elektronische Signaturen eine interaktive Innovation sind und damit Netzeffekten unterliegen, steigt der Nutzen dieser Technologie mit der Größe des Akzeptanznetzwerkes. Dadurch wirkt sich die bisher geringe Verbreitung von Signaturerstellungseinheiten nachteilig auf die Marktentwicklung aus.
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Backmatter
Metadaten
Titel
Mobile qualifizierte elektronische Signaturen
verfasst von
Heiko Roßnagel
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-8182-0
Print ISBN
978-3-8349-1318-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-8182-0

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