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2006 | Buch

Management von Netzwerkorganisationen

Beiträge aus der „Managementforschung“

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Editorial

De. Über Netzwerke, Allianzsysteme, Verbünde, Kooperationen und Konstellationen
Auszug
Kaum ein Konzept hat in der Managementlehre und -praxis im letzten Jahrzehnt soviel Furore gemacht wie das des Netzwerks. Sofern damit überhaupt eine Organisationsform ökonomischer Aktivitäten in den Blick genommen wird, beschreibt dieser Begriff die Kooperation in und/oder zwischen relativ autonomen, gleichwohl in ein Netz von Beziehungen eingebundenen Organisationen bzw. Unternehmungen (oder Organisationseinheiten). Faktisch stellt die Netzwerkorganisation, die ein erhebliches Maß an strategischer Flexibilität aufweisen soll, das Gegenmodell zur vertikal tief integrierten und/oder breit diversifizierten Unternehmung dar.
Jörg Sydow

Ökonomie, Vertrauen und Macht

De. Ökonomische Analyse von Unternehmensnetzwerken
Auszug
Unternehmensnetzwerke, eine Koordinationsstruktur zwischen Markt und Hierarchie, finden in der Praxis als neue Form der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen zunehmend Anwendung. Es wird die Auffassung vertreten, daß die Entstehung von Unternehmensnetzwerken auf eine Verschärfung der wettbewerblichen Anforderungen in bezug auf Innovation, Schnelligkeit, Qualitat und Kosten zurückzuführen ist. Ziel von Unternehmensnetzwerken ist es, durch eine koordinierte Strategic mehrerer formal unabhängiger Unternehmen eine kollektive Effizienzsteigerung zu erzielen und damit die individuelle Wettbewerbsposition zu verbessern.
Holger Siebert
De. Effizienz und Autonomie in Zulieferungsnetzwerken-Zum strategischen Gehalt von Kooperation
Auszug
Die Wirtschaftsorganisation moderner Industriegesellschaften befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Überall sind-unbeschadet anhaltender Konzentrationstendenzen-neue Formen der Dezentralisierung zu beobachten. Davon ist sowohl die Betriebsförmigkeit der Produktion als auch die Marktförmigkeit der unternehmensübergreifenden Austauschprozesse betroffen. Zwischen „Hierarchie“ und „Markt“ drängen sich neue Koordinationsformen, die mit Begriffen wie „Netzwerk“ und „Kooperation“ belegt werden. Während die Praxis stürmisch voranschreitet und die empirische Forschung eine Fülle deskriptiven Materials bereitstellt, hinkt das analytische Verständnis der beobachtbaren Vorgänge jedoch noch deutlich hinterher. Der folgende Beitrag will hier einen Schritt weiterführen. Dabei wird eine theoretische Interpretation entwickelt, die gegenüber den verbreiteten, vornehmlich harmoniebetonenden Deutungen der neuen Austauschformen eine neutrale Konzeptualisierung erlaubt.
Klaus Semlinger
De. Vertrauen und Macht in zwischenbetrieblichen Kooperationen–zur Rolle von Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsverbänden in Deutschland und Groβbritannien
Auszug
Dieser Beitrag setzt sich zunächst auf theoretischer Ebene mit der sozialen Funktion von Vertrauen, den Voraussetzungen der Entwicklung von Vertrauen und dem Gedanken auseinander, daβ Macht als ein Mechanismus rekonstruiert werden kann, der in seiner funktionalen Wirkungsweise ähnlich strukturiert ist wie Vertrauen. Der zweite Teil basiert auf empirischen Beobachtungen und untersucht aus einer vergleichenden Perspektive (Deutschland und Groβbritannien) den Einfluβ, den Wirtschaftsverbände und Wirtschaftsrecht auf die Qualität von zwischenbetrieblichen Beziehungen haben. Die zentrale These, die in dieser Arbeit theoretisch entwickelt sowie empirisch belegt wird, besagt, daβ im Verhältnis zwischen Unternehmen mit gröβerer Wahrscheinlichkeit Vertrauen entsteht, wenn erstens die sozio-ökonomischen Rahmenstrukturen tragfähig und konsistent sind, und zweitens die interorganisationalen Austauschbeziehungen tief in ihre jeweilige institutionelle Urawelt eingebettet sind. Weiterhin wird erörtert, weshalb Macht als alternativer Mechanismus zur Koordination von sozialen Erwartungen und Handlungsweisen an Bedeutung gewinnt, wenn-umgekehrt-die institutionellen Ordnungsmuster und die Verankerungen der konkreten Beziehungen in ihnen eher schwach ausgeprägt sind. Dabei werden Vertrauen und Macht nicht als dichotomisch entgegengesetzte Konzepte konstruiert.
Reinhard Bachmann, Christel Lane
De. Vertrauen, Opportunismus und Kontrolle-Eine empirische Analyse von Joint Venture-Beziehungen vor dem Hintergrund der Transaktionskostentheorie
Auszug
Anliegen des Beitrages ist es, den Zusammenhang zwischen Opportunismus, Vertrauen und Kontrolle in Joint Venture-Beziehungen vor dem Hintergrund der Transaktionskostentheorie zu diskutieren. Ausgehend von einer kritischen Auseinandersetzung mit dem auf der Opportunismusannahme aufbauenden Kontrollverständnis der Transaktionskostentheorie wird die Wirkung von Vertrauen als kontrollreduzierender Mechanismus analysiert. Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass Vertrauen in Joint Venture-Beziehungen eine wesentliche Rolle spielt, zum anderen aber auch, dass eine simple Gleichsetzung von Vertrauen und Kontrollreduzierung zu kurz greift. Für ein differenziertes Verständnis werden unterschiedliche Facetten und Funktionen von Joint VentureKontrolle identifiziert.
Peter Eberl, Rüdiger Kabst

Wissen, Kompetenz, Lernen und Virtualisierung

De. Wissensintensiv durch Netzwerkorganisation-Strukturationstheoretische Analyse eines wissensintensiven Netzwerkes
Auszug
Am Beispiel der Wissensspeicherung und -generierung in einem strategischen Unternehmungsnetzwerk aus dem Finanzdienstleistungssektor werden einige Grundprobleme und mögliche Lösungsansätze der Wissensorganisation ausgelotet. Der aus einer strukturationstheoretischen Perspektive analysierte Netzwerkfall zeigt, daβ insbesondere mit der Organisation von Expertenwissen verbundene Probleme durch eine adäquate Netzwerkorganisation gelost werden können. Dazu gilt es personenungebundene und personenabhängige Speicherungsmöglichkeiten geschickt zu kombinieren und verschiedene Modi der Wissensgenerierung im Netzwerk zusammenwirken zu lassen. Aufgrund der Wissensorganisation im Netzwerk, die sich in dem Fall als strategische Ressource erweist, können sogar abhängige Selbständige am Markt wie wissensintensive Unternehmungen agieren.
Jörg Sydow, Bennet van Well
De. Interorganisationales Lernen: Lernen in, von und zwischen Organisationen
Auszug
Organisationales Lernen ist nicht mit der Summe individuellen Lernens gleichzusetzen; oftmals wird aber eine Analogie zwischen beiden angenommen. Heterogene Ansatze des organisationalen Lernens dienen als mögliche Quelle fur eine Anwendung auf der Interorganisationsebene. Allerdings wird hier besonders die Unbestimmtheit des dem organisationalen Lernen zugrundeliegenden Organisationsbegriffes offensichdich. Systemtheoretische Ansatze verdeutlichen dieses Problem weiter. Dazu werden Perspektiven des interorganisationalen Lernens aufgezeigt, die sich mit systemtheoretischen Annahmen vereinbaren lassen.
Christiane Prange
De. Die Internet-Unterstützung Virtueller Unternehmen
Auszug
Die Entwicklung der Informationstechnologie hat mit der Kommerzialisierung des Internet einen Bruch erlebt, der in vielen Branchen zu Veränderungenführt. Es lohnt sich deshalb, die aktuellen Veränderungen in den Unternehmensstrakturen aufzugreifen. Der folgende Beitrag beschreibt das Virtuelle Unternehmen als eine durch Internet unterstützte neue Organisationsform. Dabei begegnet er dem Problem, daß weder über die kommerzielle Internet-Nutzung, noch über Virtuelle Unternehmen ausreichende Erkenntnisse vorliegen. Im ersten Teil werden deshalb die zur Zeit bekannten Definitionsmerkmale Virtueller Unternehmen aufgegriffen und durch Beschreibungsmodelle illustriert. Der zweite Teil beschreibt die Möglichkeiten der Technologie und geht auf die Erfüllung der Bedürfnisse Virtueller Unternehmen ein. Um einen Beitrag zur genaueren Definition von Anforderungen zu leisten, ist der Teil durch Beispiele angereichert, die spezifische Situationen aufzeigen. Den Abschlu/sB bildet eine zusammenfassende Beschreibung der bisher erkannten Wettbewerbswirkungen der Internet-Nutzung.
Pascal Sieber
De. Allianzmanagementkompetenz - Entwicklung und Institutionalisierung einer strategischen Ressource
Auszug
Die auf einem Koevolutionsmodell basierende Analyse der Entwicklung und Institutionalisierung von Allianzmanagementkompetenz in 25 großen europäischen Unternehmen liefert folgende Ergebnisse: Die Aufgaben des Multi-Allianzmanagements sind von strategischer Bedeutung und erfordern spezifische Institutionen, Prozesse sowie Instrumente und Methoden. Allianzmanagementkompetenz resultiert aus der systematischen Reflexion der Kooperationserfahrungen und aus der Kodifizierung und Replikation der daraus gewonnenen Erkenntnisse. Um die Allianzmanagementfähigkeit eines Unternehmens gezielt zu verbessern, ist daher systematisches Wissensmanagement erforderlich. Die Zahl und die strategische Bedeutung der Allianzen eines Unternehmens beeinflussen die Entwicklung seiner Allianzmanagementfähigkeit positiv. Kooperationserfahrung alleine ist jedoch nicht ausreichend für ein erfolgreiches Allianzmanagement. Die Erfahrung muss auch konsequent für die Schaffung von Infrastrukturen zur Professionalisierung des Allianzmanagements genützt werden. Die Bildung eines Kompetenzzentrums für Allianzmanagement sowie die Formalisierung wichtiger Prozesse und die Standardisierung von Methoden und Instrumenten sind von zentraler Bedeutung für die Entwicklung einer überlegenen Allianzmanagementkompetenz. Das Ausmaß der Allianzmanagementkompetenz des fokalen Unternehmens beeinflusst den Beitrag seines Allianzportfolios zum Unternehmenserfolg positiv. In turbulenten Umfeldern und in stark vernetzten Branchen kann Allianzmanagementfähigkeit daher eine strategische Ressource darstellen, die einen verteidigbaren Wettbewerbsvorteil begründet.
Werner H. Hoffmann

Kooperation, Arbeit und Mitbestimmung

De. Störungen zwischenbetrieblicher Kooperation - Eine Fallstudie zum Grenzstellenmanagement in der Automobilindustrie
Auszug
Das Vermögen zu kooperativen Formen der Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Zulieferern wird immer mehr zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil für beide Seiten. Es gibt jedoch wenig Kenntnisse über die Voraussetzungen und Probleme von zwischenbetrieblichen Kooperationsbeziehungen. Bislang dominieren in der Literatur strategische Kooperationskonzepte, bei denen soziale Prozesse weitgehend ausgeklammert bleiben. Im folgenden werden Ansatzpunkte für eine prozessuale Perspektive von Kooperationen aufgezeigt. Anhand empirischer Untersuchungsbefunde aus der Automobilindustrie werden zwischenbetriebliche Störungen als Kooperationschance beleuchtet. Schlieβlich geht es um Gestaltungsperspektiven zur Verbesserung zwischenbetrieblicher Kooperationen.
Egon Endres, Theo Wehner
De. Mitbestimmung und logistische Kette
Auszug
Die Organisation des Betriebsablaufs liegt nicht allein in der Hand des Managements, sondern unterliegt in wesentlichen Teilen der Mitbestimmung des Betriebsrates. Im Rahmen systemischer Rationalisierung erweist sich das traditionelle Modell betrieblicher Mitbestimmung als unzulänglich. Die Betriebsbezogenheit der Mitbestimmungsrechte im Betriebsverfassungsgesetz ist kaum kompatibel mit den komplexen unternehmerischen Entscheidungsstrukturen in „logistischen Ketten“. Die Rechtswissenschaft ist nunmehr herausgefordert, Lösungen zu entwickeln, die eine effektive Ausübung des Mitbestimmungsrechts auch in solchen Produktionssystemen ermöglichen. In der Diskussion stehen verschiedene rechtliche und informelle Ansatze zur Kompensation entstehender Mitbestimmungsdefizite.
Wolfgang Däubler
De. Führung in Netzwerkorganisationen - Fragen an die Führungsforschung
Auszug
Obwohl Netzwerkorganisationen heute in aller Munde sind, ist bislang unge klärt, was personale Führung in Netzwerken heißt und für Netzwerke bedeu tet. Dieser Beitrag wirft aus organisationsbzw. netzwerktheoretisch infor mierter Sicht Fragen auf, die die Führungsforschung anregen sollen, auf theoretisch-konzeptioneller und empirischer Ebene entsprechende Antworten zu suchen.
Jörg Sydow

Perspektiven

De. Management von Netzwerkorganisationen - Zum Stand der Forschung
Auszug
Dieser Beitrag stellt Netzwerke als Form der Primärorganisation vor, von der sich Unternehmungen selbst in turbulenten Umwelten eine dauerhafte Sicherung strategischer Wettbewerbsvorteile versprechen. Diese Form ist mit der jüngeren organisatorischen Forderung nach einer konsequenten Prozessorientierung nicht nur vereinbar, sondern kann geradezu als logische Konsequenz der Umsetzung dieses Organisationsprinzips gelten. Obwohl es zweckmäßig erscheint, verschiedene Netzwerktypen zu unterscheiden, können dieser Organisationsform ökonomischer Aktivitäten generell bestimmte Chancen und Risiken zugeschrieben werden. Zudem können vier basale Managementfunktionen identifiziert werden, deren kompetente Wahrnehmung einem Netzwerkversagen vorbeugen kann. Die Problematik des Managements von Netzwerkorganisationen wird dabei mit Blick auch auf die erforderlichen Managementkompetenzen und -instrumente, aber auch mit Blick auf das Verhältnis von Netzwerkmanagement und Netzwerkentwicklung einerseits sowie von Unternehmungs-und Netzwerkorganisation andererseits analysiert. Abschließend werden Stand und Perspektiven der Managementforschung zur Netzwerkorganisation resümiert.
Jörg Sydow
Backmatter
Metadaten
Titel
Management von Netzwerkorganisationen
verfasst von
Jörg Sydow
Copyright-Jahr
2006
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-9127-0
Print ISBN
978-3-8349-0097-5
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9127-0

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