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2009 | Buch

Investitions-Controlling in dezentralen Unternehmen

Anreizsysteme als Instrument zur Verhaltenssteuerung im Investitionsprozess

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Problemstellung und Gang der Untersuchung
Investitionen sind für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit sowie die Sicherung der langfristigen Überlebensfähigkeit eines Unternehmens von zentraler Bedeutung. Sie haben einen wesentlichen Einfluss auf den zukünftigen Unternehmenserfolg, da sie einerseits die Chance eröffnen, langfristig Erfolgspotenziale aufzubauen bzw. zu erhalten. Andererseits beinhalten sie jedoch auch – aufgrund der mit der Durchführung eines Investitionsprojektes verbunden Unsicherheit sowie der hohen und langfristigen Kapitalbindung in Kombination mit einer i. d. R. zumindest teilweisen Irreversibilität der Investitionsauszahlung – die Gefahr eines Vermögensverlustes. Der Planung, Realisierung, Nutzung und Kontrolle von Investitionsprojekten sollte daher besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden, um die erwarteten Auswirkungen der potenziellen und der gegenwärtig in der Umsetzung befindlichen Investitionsalternativen, insb. auf die finanzielle Lage des Unternehmens, möglichst genau abschätzen zu können. Investitionsentscheidungen zählen daher zu den wichtigsten Entscheidungen innerhalb des Aufgabenspektrums der Unternehmensleitung.
Caterina Dahlhaus
2. Investitions-Controllingkonzeption für dezentrale Unternehmen
Das Investitions-Controlling – ein Teilbereich der umfassenden Controllingkonzeption eines Unternehmens – sowie dessen mögliche konzeptionelle Ausgestaltung in einem dezentralen Unternehmen stehen im Mittelpunkt der folgenden Analyse. Das Controlling stellt dabei eine vergleichsweise junge Funktion bzw. Teildisziplin der Betriebswirtschaftslehre dar, deren Ursprung in der Praxis im spezifischen Kontext von Großunternehmen liegt und deren Ansätze zur theoretischen Fundierung erst seit gut 10 Jahren existieren. Obwohl mittlerweile davon auszugehen ist, dass es sich sowohl in der Praxis als auch in der Wissenschaft etabliert hat, ist es dennoch bis heute nicht gelungen, eine allgemein anerkannte Klärung des Begriffes „Controlling“ herbeizuführen. Vielmehr existiert eine Vielzahl unterschiedlicher Controllingkonzeptionen, mit deren Hilfe definiert werden soll, welche Merkmale bzw. Aufgaben die Funktion „Controlling“ aufweist und auf welche Art und Weise sie institutionell im Unternehmen anzuordnen ist.
Caterina Dahlhaus
3. Anreizsysteme als Instrument des Investitions-Controllings bei Hidden-Information- und Hidden-Action-Problemen im Investitionsprozess
In der Literatur wird eine Vielzahl von Ausgestaltungsmöglichkeiten von Anreizsystemen in Kombination mit unterschiedlichen Bemessungsgrundlagen diskutiert. Um deren Eignung als Instrument zur Verhaltenssteuerung dezentraler Entscheidungsträger im Investitionsprozess beurteilen zu können, sind somit Anforderungen zu formulieren, vor deren Hintergrund die Vorteilhaftigkeit von Anreizsystemen analysiert werden kann. Des Weiteren werden diverse Messgrößen für den Investitionserfolg unter Anreizgesichtspunkten in Theorie und Praxis untersucht. Eine weitere Eingrenzung des Untersuchungsbereichs kann infolgedessen durch die Betrachtung erfolgen, welche der diskutierten Messgrößen sich überhaupt – vor dem Hintergrund einer zuvor aufgestellten Anforderungshierarchie – als Bemessungsgrundlage eines Anreizsystems eignen.
Caterina Dahlhaus
4. Residualgewinnbasierte Principal-Agent-Modelle
Bei der folgenden Darstellung der residualgewinnbasierten Principal-Agent-Modelle werden jeweils lediglich die Entscheidungssituation, die Annahmen, das Optimierungsproblem sowie die resultierende Lösung dargestellt. Auf die Beschreibung der mathematischen Herleitung der Lösung wird aufgrund der bestehenden Komplexität hingegen verzichtet. Zudem ist anzumerken, dass bei den betrachteten Modellen jeweils ein Optimum in Bezug auf das unterstellte Maximierungsproblem innerhalb der durch die jeweiligen Annahmen abgegrenzten Entscheidungssituation ermittelt wird. Ob die einzelnen Anforderungen an Anreizsysteme, die in Kap. 3.4 formuliert wurden, erfüllt sind, kann daher immer nur für die optimale Lösung überprüft werden, da eine Modifikation einzelner Elemente des Anreizsystems zwar dazu beitragen könnte, bestimmte Anforderungen (besser) zu erfüllen, dieses Vorgehen jedoch ggf. zur Folge hätte, dass die dann erreichte Lösung eine Verschlechterung gegenüber dem Optimum des betrachteten Principal-Agent-Modells darstellt. Da ein Optimum erreicht wird, verliert die Anforderung der Anreizkompatibilität für die betrachteten Modelle gänzlich ihre Bedeutung und wird daher im Rahmen der folgenden Analysen nicht betrachtet.
Caterina Dahlhaus
5. Goal-Congruence-Modelle
Der Leiter eines Investment-Centers (Agent) wird von der Unternehmensleitung (Principal) beauftragt, über die Durchführung von Investitionsprojekten zu entscheiden. In diesem Zusammenhang können für den Agent folgende Entscheidungssituationen auftreten:
Caterina Dahlhaus
6. Zusammenfassung
Den Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit bildet die Delegation von Aufgaben und Entscheidungskompetenzen im Investitionsprozess dezentraler Unternehmen. Diese ist einerseits mit Vorteilen verbunden, birgt jedoch andererseits infolge der ungleich verteilten Informationen und möglicher Interessenkonflikte zwischen der Unternehmensleitung und den Entscheidungsträgern der jeweiligen dezentralen Unternehmenseinheiten auch Gefahren. Selbige bestehen in einer Verfolgung von Eigeninteressen sowie einem opportunistischen Verhalten der dezentralen Entscheidungsträger und können zur Folge haben, dass ein – gemessen an den Unternehmenszielen – suboptimales Investitionsprogramm umgesetzt wird. Da die Gewährleistung der zieladäquaten Erfüllung investitionsbezogener Führungshandlungen in den Aufgabenbereich des Investitions-Controllings fällt, kommt diesem in dezentralen Unternehmen insb. auch die Aufgabe zu, die dezentralen Entscheidungsträger durch eine adäquate Verhaltenssteuerung dahingehend zu motivieren, im Sinne der Unternehmensziele zu handeln.
Caterina Dahlhaus
Backmatter
Metadaten
Titel
Investitions-Controlling in dezentralen Unternehmen
verfasst von
Caterina Dahlhaus
Copyright-Jahr
2009
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8349-9461-5
Print ISBN
978-3-8349-1716-4
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8349-9461-5