Skip to main content

2006 | Buch

Brand Communities

Erfolgsfaktoren und ökonomische Relevanz von Markengemeinschaften

verfasst von: Fabian von Loewenfeld

Verlag: Gabler

insite
SUCHEN

Über dieses Buch

Das Markenmanagement hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Neuorientierung erfahren. Immer mehr Unternehmen werden sich der Tatsache bewusst, dass Marken auch eine soziale Komponente haben. Dabei hat diese soziale Komponente einer Marke in den Zeiten des Internets eine gewisse Eigendynamik entwickelt. Ob Weblogs, Internetforen, User-Groups oder Communities, alle diese Formen der Interaktion haben Marken als zentrales Thema für sich entdeckt. Und Millionen von Konsumenten weltweit kommunizieren über diese Plattformen mit stark steigender Tendenz. Unternehmen erkennen mittlerweile in verstärktem Maße, dass sie sich diesem Trend nicht entziehen können und haben ihre eigenen offiziellen Communities ins Leben gerufen, die sich der eigenen Marke widmen, sogenannte Brand Communities. Doch aus Unternehmenssicht stellen sich zwei grundlegende Fragen: Lohnt sich der Aufbau von Brand Communities, wenn man ökonomisch relevante Zielgrößen wie Kundenbindung als Beurteilungsmaßstab heranzieht? Und was sind die für den Aufbau relevanten Erfolgsfaktoren? Fabian von Loewenfeld gibt in seiner Arbeit überzeugende Antworten auf diese Fragen. Dabei ist die Lektüre sowohl für den Forscher als auch für den Praktiker gleichermaßen zu empfehlen. Der Forscher findet in dieser Arbeit eine umfassende theoretische Fundierung des Brand-Community-Phänomens. Fabian von Loewenfeld zieht dabei ein umfassendes Set von Theorien aus unterschiedlichen Wissenschaftsbereichen heran. Aufbauend auf diesem Theoriengerüst gelingt es ihm, der bisher dominierenden Brand- Community-Definition von Muniz und O’Guinn (2001) eine eigene entgegen zu setzen. Diese Definition erlaubt eine noch differenziertere Betrachtung des Brand- Community-Phänomens, als dies bisher möglich war.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
1. Einführung in das Forschungsfeld „Brand Communities“
Auszug
Ende der achtziger und Anfang der neunziger Jahre wurde den großen Marken (brands) eine düstere Zukunft prophezeit (vgl. Hofmeyr/Rice, 2002, S. 107 f., Simon, 1998, S. 4). Handelsmarken, Generika, private Labels etc. gewannen zu dieser Zeit massiv an Bedeutung und schienen damit den Niedergang der großen Marken einzuleiten. Auch heute dringen diese neuen Herausforderer in immer stärkerem Maße in einstige Domänen der klassischen Markenhersteller ein. So kann sich heutzutage keine Warengruppe mehr vor den Handelsmarken sicher fühlen (vgl. Riesenbeck/Perrey, 2004, S. 17). Doch entgegen der Prophezeiung, dass die Herrschaft der Marken gebrochen sei, spielen Marken heutzutage eine sogar noch wichtigere Rolle. Denn gerade in Zeiten geprägt durch Unsicherheit, Vertrauenskrise und ständigen Wandel suchen Konsumenten etwas, was sie emotional anspricht, dem sie vertrauen können und worauf sie sich verlassen können. Dieses „etwas“ sind starke Marken. Esch (2002, S. 1) verwendet im Zusammenhang mit Marken die Metapher vom „Fels in der Brandung“, der auch stürmische Zeiten übersteht. Riesenbeck und Perrey (2004) sprechen sogar von der „Mega-Macht Marke“. Belegen lässt sich dieser Bedeutungsgewinn von Marken anhand einer Vielzahl von Erfolgsstorys: So konnte Puma dank verstärkter Branding-Aktivitäten auch in den wirtschaftlichen Krisenjahren 2001 bis 2003 kontinuierlich neue Absatzrekorde verzeichnen, wobei sich der Börsenwert von Anfang 2001 bis August 2004 nahezu um den Faktor 15 vervielfachte. Auch BMW, Audi und Porsche markierten in dieser Zeit neue Umsatzhöchstmarken. Schließlich konnte Harley-Davidson von 2000 bis 2003 jedes Jahr seinen Gewinn durchschnittlich um 30 % steigern.
2. Branding, Communities und ihr theoretischer Bezugsrahmen
Auszug
Dieses Kapitel liefert die theoretischen Grundlagen für die Auseinandersetzung mit dem BC-Phänomen im weiteren Verlauf dieser Arbeit. Die Vorgehensweise ist dabei wie folgt (vgl. Abb. 2-1): Zunächst werden die beiden das Wort „Brand Community“ (BC) konstituierenden Begriffe einer näheren Betrachtung unterzogen. Abschnitt 2.1. befasst sich daher mit dem Branding und Abschnitt 2.2 mit dem Thema Communities. Dabei wird bereits gezielt das BC-Phänomen angesprochen und in den Kontext eingeordnet. In Abschnitt 2.3 werden daraufhin Theorien und Denkrichtungen vorgestellt, die als der theoretische Bezugsrahmen für das BC-Phänomen angesehen werden können, da sie eine Synthese der Begriffe Branding und Communities zur BC unterstützen. Es handelt sich dabei um die Theorie des Symbolischen Interaktionismus in Abschnitt 2.3.1, die Soziale Identitäts-Theorie in Abschnitt 2.3.2, das Konzept des Psychological Sense of Community in Abschnitt 2.3.3 und den Postmodernismus in Abschnitt 2.3.4. Damit ist die Basis für eine tiefere Auseinandersetzung mit dem Thema „Brand Communities“ ab Kapitel 3 gelegt.
3. Brand Communities
Auszug
Nachdem in Kapitel 2 die theoretischen Grundlagen von BCs beschrieben worden sind, verlagert sich in diesem Kapitel der Fokus auf das BC-Phänomen selber. Ziel ist die Entwicklung einer eigenen BC-Definition, die dann in Kapitel 4 die Grundlage für die Entwicklung einer Indexstruktur für die BC-Qualität darstellt. Hierzu werden zunächst in Abschnitt 3.1 die aus Sicht des Autors drei wichtigsten Studien zu BCs detailliert analysiert: Die Studie „Brand Community“von Munizund O’Guinn (2001 )in Abschnitt 3.1.1, die zeitlich folgenden Studie „Building Brand Community“ von McAlexander, Schouten und Koenig (2002) in Abschnitt 3.1.2 und abschließend das stärker praxisorientierten Buch „The Masterbrand Mandate“ von Upshaw und Taylor (2000) in Abschnitt 3.1.3. Ziel ist es, mit Hilfe dieser Untersuchungen ein umfassendes Verständnis des BC-Phänomens und unterschiedlicher Sichtweisen bezüglich desselben zu erlangen, um darauf aufbauend in Verbindung mit den theoretischen Erkenntnissen aus Kapitel 2 eine eigene Position in Abschnitt 3.2 zu entwickeln und zu begründen. Als Bindeglied zwischen diesem Kapitel und besagtem Abschnitt 3.2 fungiert der Abschnitt 3.1.4, in dem die wesentlichen Erkenntnisse aus den drei Studien zusammengefasst werden. Abbildung 3-1 verdeutlicht den Weg zu einer eigenen BC-Definition schematisch.
4. Brand-Community-Qualität
Auszug
Nachdem in Abschnitt 3.2 der BC-Begriff für diese Arbeit definiert worden ist, stellt sich jetzt die Frage, wie sich die Qualität bzw. Stärke einer BC beurteilen lässt. Welches sind aus Kundensicht die wesentlichen Treiber, die zu einer positiven Einschätzung der Qualität bzw. Stärke einer BC führen. Eine Identifikation dieser Treiber und ihrer Bedeutung für die Einschätzung der BC-Qualität ist aus Unternehmenssicht von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, eine optimale Allokation der im Rahmen eines BC-Projekts bereitgestellten Ressourcen zu gewährleisten.
5. Das Brand-Community-Modell
Auszug
Nachdem in Kapitel 4 eine Indexstruktur zur Messung der BCQ entwickelt worden ist, soll nun in diesem Kapitel die BCQ in einen größeren Modellzusammenhang eingeordnet werden. Damit werden zwei Ziele verfolgt: Zum einen dient die Einordnung in einen größeren theoretischen Rahmen dem Nachweis der nomologischen Validität der BCQ, denn zum Nachweis der nomologischen Validität muss sich ein aus der Theorie abgeleiteter Zusammenhang zwischen dem jeweils zu untersuchenden Konstrukt und anderen bereits in der Forschung etablierten Konstrukten bestätigen (vgl. Homburg/Giering, 1998, S. 118). Zum anderen, und dies ist noch viel wichtiger, ist eine der zentralen Zielsetzungen dieser Arbeit, die ökonomische Relevanz von BCs aufzuzeigen. Es soll die Frage beantwortet werden, ob es sich für ein Unternehmen aus ökonomischer Sicht lohnt, eine BC aufzubauen. Die Beantwortung dieser Fragestellung kann nur im Rahmen eines Modells erfolgen, das erfolgsrelevante Zielgrößen miteinbezieht.
6. Brand Communities als neues Konzept für die erfolgreiche Markenführung
Auszug
In diesem abschließenden Kapitel sollen zunächst in Abschnitt 6.1 die wesentlichen Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst werden. Es schließen sich daraufhin in Abschnitt 6.2 die Implikationen für das Marketingmanagement an. Dabei werden Testfragen für die Eignung einer Marke zum Aufbau einer BC entwickelt und konkrete Gestaltungshinweise für BCs gegeben. Schließlich folgt in Abschnitt 6.3 ein Ausblick auf zukünftige Forschungsgebiete.
Backmatter
Metadaten
Titel
Brand Communities
verfasst von
Fabian von Loewenfeld
Copyright-Jahr
2006
Verlag
Gabler
Electronic ISBN
978-3-8350-9020-0
Print ISBN
978-3-8350-0129-9
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9020-0

Premium Partner