2008 | OriginalPaper | Buchkapitel
Lokale Bürgerschaft: Kämpfe um politische Rechte und Mitgliedschaft von Migranten in Spanien
verfasst von : Margit Fauser
Erschienen in: Migrations- und Integrationsprozesse in Europa
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Das Thema der zivilen und politischen Rechte von Migranten wurde für lange Zeit in der Migrationsforschung kaum beachtet. Bis zum Beginn der 1980er Jahre wurden die in Westeuropa lebenden Migranten überwiegend als unpolitische Gruppe gesehen, politische und wissenschaftliche Aufmerksamkeit erfuhren vor allem soziale und ökonomische Fragen (
IMR 1985
,
Miller 1981
). Mit der Erkenntnis, dass sich die ursprünglich temporär geplante Zuwanderung in einen permanenten Zustand verwandelt hatte und die Migranten sich mit ihren Familien dauerhaft in den europäischen Städten niederließen, veränderte sich allmählich auch die politische Perspektive. Die Auseinandersetzung mit zivilen und politischen Rechten gewann zunehmend an Bedeutung, und einige europäische Staaten — allen voran die skandinavischen — führten das Lokalwahlrecht für die bislang von der politischen Partizipation ausgeschlossenen Ausländer ein. Andere Länder folgten und seit dem Maastrichter Vertrag (1992) verfügen zumindest alle Bürger eines EU-Mitgliedstaates über das aktive und passive Lokalwahlrecht, wenn sie in einem anderen EU-Land leben.