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2016 | Buch

Medien-Arbeit im Wandel

Theorie und Empirie zur Arbeit mit und in Medien

herausgegeben von: Jeffrey Wimmer, Maren Hartmann

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Medien • Kultur • Kommunikation

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Über dieses Buch

Der Band gibt einen einführenden Überblick über die verschiedenen Aspekte und Dimensionen der Kopplung von Medien, Arbeit und Gesellschaft. Zu diesem Zweck vereint der Sammelband verschiedene theoretische Perspektiven (u.a. aus der Kommunikations- und Mediensoziologie, Medienökonomie und Journalismusforschung) wie methodische Zugänge (u.a. Medienethnographie, Befragung oder Inhaltsanalyse).

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Medien-Arbeit: Arbeit mit und in den Medien aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektiv
Zusammenfassung
Arbeit ist nichts Neues – ganz im Gegenteil, sie stellt eine wesentliche Basis unserer Gesellschaft dar und kann gar als zentrales Element des Mensch-Seins charakterisiert werden (vgl. Arendt 2007). Sie ist nicht nur während der Arbeitszeit bzw. am Arbeitsort etwas soziales, sondern sie formt soziale Beziehungen generell. Arbeitsbezogene Deutungskonstruktionen – wie Arbeit definiert wird, welche Arbeitsformen vorherrschen, etc. – sagen viel über die jeweilige Gesellschaft aus (nicht umsonst z. B. spricht man von einer Agrar- oder auch Industriegesellschaft). Arbeit kann stellvertretend für unterschiedliche Arten der Beziehungen gelesen werden: Organisationsformen, Kooperationsformen, Machtbeziehungen, etc. Wandel im Bereich der Arbeit ist also ein zentrales Element von sozialem Wandel.
Maren Hartmann, Jeffrey Wimmer
Medienarbeit zwischen Ausdruck und Ausbeutung
Zur Konzeption des Arbeitsbegriffs im digitalen Medienregime
Zusammenfassung
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle der Begriff der Arbeit im Prozess der Kommunikation in und vermittels neuer Medien im Rahmen der kommunikationswissenschaftlichen Forschung spielt. Während die Konsequenzen des Aufk ommens der neuen digitalen Medien für die Berufsbilder der professionellen Kommunikation, allen voran für den Journalismus, seit geraumer Zeit untersucht und diskutiert werden, soll es hier vor allem um nicht-professionelle Kommunikation gehen. Was hier interessiert, ist die Frage nach dem Status der nicht-professionellen Medienkommunikation, also jene alltägliche Laienkommunikation und jenes Nutzungsverhalten, die durch das Hinzutreten neuer, dezentraler Kommunikationstechnologien und Medienangebote des sogenannten Web 2.0 entstanden sind.
Marian Adolf
Mediatisierung von Arbeit
Chancen und Herausforderungen aus der Sicht von Digicom-Arbeiterinnen und -Arbeitern
Zusammenfassung
Friedrich Krotz (2007) hat mit seinem Konzept der Mediatisierung als Metatheorie eine Theorie vorgelegt, die gesellschaftlichen und medialen Wandel verknüpft und die Interdependenzen zwischen Medien und Sozialität aus einer langfristigen, kulturübergreifenden Perspektive betrachtet. Mit Bezugnahme auf den symbolischen Interaktionismus (Blumer 1937) stellt er Kommunikation als Grundbedingung menschlichen Seins ins Zentrum der Theorie. Kommunikation mit Medien, so die zentrale These des Mediatisierungsansatzes, prägt und verändert soziales Verhalten und Kultur, unser Raum- und Zeithandeln, unsere Konstruktionen von Wirklichkeit (vgl. Krotz 2003: 173).
Caroline Roth-Ebner
Medien-Projekt-Organisation: Neue Voraussetzungen für das Management medienvermittelter Projektarbei
Zusammenfassung
Grenzen verschwimmen, Strukturen werden fluide, Organisationen und Institutionen befinden sich in einem konstant stattfindenden Wandel. Differenzierungen des Innen und des Außen von Organisationen, umfassende Informationsgrundlagen des Managements und die wachstumsgetriebene Planungsrationalität stehen aufgrund immer schnellerer Produktlebenszyklen, einem permanenten Innovationsdruck und eines sich stets weiter internationalisierenden Wettbewerbs in zahlreichen Organisationen zur Disposition. Diese neuen ökonomischen Rahmenbedingungen betreffen insbesondere Medienorganisationen, so diese als einst klassisch-publizistische Medienunternehmen verstanden werden.
Anke Trommershausen, Nancy Richter
Bausteine des journalistischen Selbstbilds
Überlegungen zum Zusammenhang von Habitus, Praxis und Feldstrukturen im österreichischen Journalismus
Zusammenfassung
Journalismus sieht sich in der westlichen Welt einem umfassenden Wandlungsprozess ausgesetzt, der auf gesellschaftliche, technologische und ökonomische Faktoren zurückzuführen ist. So stellen neue Publikationsformate, der wegbrechende Anzeigenmarkt und das Versagen etablierter Geschäftsmodelle nur sichtbare Speerspitzen der Veränderungen in der Branche dar. Treffend schreiben Anderson et al. (2012: 1), dass Fragen über die neuen Rahmenbedingungen des Journalismus gestellt und die daraus erwachsenden Konsequenzen offengelegt werden müssen. Gleiten doch journalistische Produkte und der Beruf des Journalisten in einem instabilen Markt, der eine stetige Ausdifferenzierung durchlebt, immer weiter auseinander (ebd.: 19).
Susanne Kirchhoff, Dimitri Prandner
Zwischen Auftrag und ökonomischer Notwendigkeit
Ausbildungs- und ausbildungsähnliche Leistungen des niedersächsischen Bürgerrundfunks
Zusammenfassung
Als der Bürgerfunk 1995 in Niedersachsen startete – damals nahmen im Rahmen eines Modellprojekts Offene Kanäle und nicht-kommerzielle Lokalradios ihren Sendebetrieb auf – waren die Erwartungen groß. Der Bürgerfunk sollte (und soll) die Knappheit regionaler, vor allem aber lokaler Angebotsvielfalt etablierter Rundfunksender durch ein zusätzliches Angebot im Lokalen ausgleichen und darüber hinaus Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zum Rundfunk gewähren und Medienkompetenz vermitteln. Diese Erwartungen und Anforderungen an den Bürgerfunk gelten bis heute (§ 25 NMedienG). Derzeit senden neben zehn Lokalradios zwei Fernsehstationen im Verband der Bürgermedien in Niedersachsen.
Wiebke Möhring, Wilfried Köbke
Der Verkauf von Straßenzeitungen als Form einer integrativen Medienarbeit
Erwerbsarbeit und Empowerment am Beispiel der Verkäufer von Trott-war
Zusammenfassung
Der Begriff Medienarbeit kann sich einerseits auf Erwerbsarbeit im Medienbereich beziehen, andererseits bezeichnet er Formen des Umgangs bzw. Umgehens mit den Medien. Für unser Thema – den Verkauf von Straßenzeitungen als „newspapers or magazines sold on the street by homeless people“ (Torck 2001: 371) bzw. sozial Benachteiligten (vgl. Magallanes-Blanco/Pérez-Bermúdez 2009: 655) – sind beide Begriffsverständnisse relevant, auch wenn unsere Begriffsverwendung mit keinem deckungsgleich ist.
Bertram Scheufele, Carla Schieb
Thesen zur telemedialen Repräsentation von Arbei
Zusammenfassung
Der Beitrag liefert eine systematisierende Übersicht zu unterschiedlichen Formen der Arbeit und ihren telemedialen Repräsentationen innerhalb des Genres Reality TV. Ausgehend von einem Arbeitsbegriff, der Arbeit als eine Grundtätigkeit des menschlichen Lebens versteht, wird thematisiert, welche Vorstellungen von Arbeit (z. B. Handwerk, Dienstleistung) und Nicht-Arbeit (Arbeitslosigkeit, Arbeitssuche, Faulheit, Müßiggang, Freizeit) telemedial erzeugt und zur Interpretation offeriert werden und welche Geschlechterordnungen (Männerarbeit, Frauenarbeit) diese Vorstellungen organisieren.
Karin Knop
Coworking oder auch die (De-)Mediatisierung von Arbei
Zusammenfassung
Bei der Vorstellung des im Folgenden diskutierten Themas – Coworking – auf der DGPuK-Fachgruppentagung im Herbst 2012 (siehe Einleitung zum Band) gab es irritiert-interessierte Nachfragen. Coworking, so eine Teilnehmerin, sei ihrer Meinung nach eine Form der Zusammenarbeit, habe doch aber nichts besonders aktuelles und sei auch nicht bezogen auf spezifische Räume oder Organisationsformen. Das würde dieselbe Kollegin wahrscheinlich im Jahr 2015 nicht mehr sagen – denn Coworking ist ein Phänomen, welches es inzwischen von der Großstadt in die Kleinstadt und von Spezialdiskursen in die Seiten der Tageszeitung geschafft hat, zu dem es aber inzwischen auch die ersten wissenschaftlichen Studien gibt.
Maren Hartmann
Backmatter
Metadaten
Titel
Medien-Arbeit im Wandel
herausgegeben von
Jeffrey Wimmer
Maren Hartmann
Copyright-Jahr
2016
Verlag
Springer Fachmedien Wiesbaden
Electronic ISBN
978-3-658-10912-7
Print ISBN
978-3-658-10911-0
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-10912-7