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2016 | Buch

Medizin - Gesundheit - Geschlecht

Eine gesundheitswissenschaftliche Perspektive

herausgegeben von: Claudia Hornberg, Andrea Pauli, Birgitta Wrede

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

Buchreihe : Geschlecht und Gesellschaft

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Über dieses Buch

Der Sammelband präsentiert Erkenntnisse aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen sowie erprobte Praxismodelle, die explizit Geschlechterdimensionen in gesundheitsbezogenen Fragen berücksichtigen. Ziel ist die Identifikation neuer Ansatzpunkte einer gendersensiblen Gesundheitsforschung und -versorgung, die es als wichtige Schnittstellen zwischen Medizin und Public Health zu nutzen gilt. Die Zusammenführung theoretischer Dimensionen und Anwendungsbezüge macht dabei Genderwissen auch praktisch nutzbar.

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter
Medizin – Gesundheit – Geschlecht: Gesundheitswissenschaftliche und gendermedizinische Perspektiven
Zusammenfassung
Der Beitrag gibt einen Überblick über die in dem Sammelband „Medizin – Gesundheit – Geschlecht“ fokussierten Themenfelder in ihren vielfältigen wechselseitigen praktischen Bezügen und theoretischen Dimensionen. Zentrales Anliegen der Veröffentlichung ist die Zusammenführung der unterschiedlichen Perspektiven und Disziplinen. Denn trotz der breiten Zustimmung, dass eine Beschäftigung mit Geschlechterfragen in Medizin und Public Health unerlässlich ist, fehlt es in vielen Bereichen noch immer an Sensibilität für und folglich auch an vertieften Erkenntnissen um den Einfluss von Geschlecht auf Gesundheit und Krankheit. Hier bleibt zu fragen, inwieweit das Bewusstsein für die Bedeutung von Geschlecht tatsächlich in der Praxis von Medizin und Public Health angekommen ist. Werden Geschlechterfragen regelmäßig und gezielt in wissenschaftliche Fragestellungen einbezogen bzw. werden sie auch selbst zum Forschungsgegenstand? Welche Anerkennung erfahren sie seitens der Gesundheitspolitik und werden in gesundheitspolitischen Entscheidungen umgesetzt? Darüber hinaus werden die Möglichkeiten und Chancen geschlechtersensibler Medizin und Public Health aufgezeigt, erzielte Erfolge, aber auch Versäumnisse kritisch reflektiert sowie Erfordernisse und Veränderungspotenziale im Handlungsfeld „Medizin – Gesundheit – Geschlecht“ aufgezeigt.
Claudia Hornberg, Andrea Pauli, Birgitta Wrede

Entwicklungslinien und theoretische Annäherungen an geschlechterdifferente Perspektiven in Medizin und Public Health

Frontmatter
Frauen- und Geschlechterforschung in Public Health ist nicht Gendermedizin. Ein historischer Rückblick und eine disziplinäre Standortbestimmung
Zusammenfassung
Schaut man auf den Obertitel dieses Buches „Medizin – Gesundheit – Geschlecht“ scheint dieser zu suggerieren, dass die Befassung mit Gesundheit und Krankheit von Frauen und Männern ausschließlich eine medizinische Aufgabe sei. Diese Annahme ist jedoch falsch. Auch ist es nicht so, dass die Frauengesundheitsforschung bzw. die geschlechterspezifische Gesundheitsforschung mit der Entstehung der Gendermedizin obsolet geworden ist. Hier soll die These vertreten werden, dass Gendermedizin und geschlechterspezifische Gesundheitsforschung in Public Health unterschiedliche Disziplinen sind; sie befassen sich mit verschiedenen Gegenstandsbereichen, arbeiten mit jeweils anderen Theorien und Methoden und haben andere Handlungsfelder. Im Folgenden wird deshalb aus der spezifischen Definition von Public Health heraus eine Abgrenzung gegenüber der Medizin vorgenommen und vor diesem Hintergrund Frauen- und Geschlechterforschung in Public Health als ein von der Gendermedizin verschiedenes Wissenschafts- und Praxisfeld herausgearbeitet.
Ulrike Maschewsky-Schneider
Gesellschaftliche Zuschreibungsprozesse und ihre Folgen für die Männergesundheit
Zusammenfassung
Männergesundheit als Teil der Gesundheitsforschung ist ein ebenso interessantes wie vielschichtiges Thema. Es berührt neben spezifischen Themen der Gesundheit Fragen männlicher Lebensführung und das Verhältnis der Geschlechter. Dabei vermag eine umfassende Betrachtung von Männergesundheit manches Vorurteil anzufragen und sollte damit neue Sichtweisen eröffnen.
Matthias Stiehler
Gender Mainstreaming rund um die Gesundheit
Entwicklungen, Status quo und Zukunftsperspektiven in Österreich
Zusammenfassung
Dieser Artikel erkundet geschlechterspezifische Ansätze zum Thema Gesundheit in Österreich. In den einzelnen Abschnitten erfolgt jeweils einleitend ein kurzer Abriss über die international diskutierten Entwicklungen, um dann auf geschlechterspezifische Ansätze in Österreich einzugehen. Hervorgehoben wird die Bedeutung der Frauengesundheitsbewegung. Schon in den 1970er Jahren forderte sie als Erste die Berücksichtigung von Geschlecht, Selbstbestimmung und Partizipation im Gesundheitswesen ein. Dies strukturell zu sichern, wird heute im Public Health-Bereich für wesentlich gehalten. Anschließend wird beleuchtet, inwieweit Gender Mainstreaming und Gender Budgeting in das österreichische Gesundheitswesen Eingang gefunden haben. Die Auseinandersetzung mit Gender Medicine – einem Ansatz, die Kategorie Geschlecht in der Medizin wahrzunehmen und ein Resümee bilden den Abschluss.
Eva Rásky, Susanne Scheipl

Methodische Anforderungen an eine geschlechtersensible Datenbasis

Frontmatter
Gender in der Epidemiologie im Spannungsfeld zwischen Biomedizin und Geschlechterforschung. Konzeptionelle Ansätze und methodische Diskussionen
Zusammenfassung
Die Integration von Geschlecht in die Gesundheitsforschung ist sowohl ethisch geboten als auch notwendig, um Relevanz und Validität der Forschungsergebnisse zu erhöhen. Der Beitrag geht der Frage nach, ob sich theoretische Konzepte und methodische Ansätze zur adäquaten Berücksichtigung von Geschlecht in der Gesundheitsforschung mittlerweile etabliert haben und diese Integration gelingt. Der Schwerpunkt liegt auf der epidemiologischen Gesundheitsforschung und auf aktuellen Diskussionen zu Gender in der Epidemiologie, da gerade in Untersuchungen zu Einflussfaktoren für Gesundheit und Krankheit auf Bevölkerungsebene soziale Determinanten von großer Bedeutung sind. Potenziale für eine methodische Weiterentwicklung durch einen transdisziplinären Dialog zwischen Biomedizin und Geschlechterforschung werden aufgezeigt.
Gabriele Bolte
Frauen- und Männergesundheit im Fokus der Gesundheitsberichterstattung
Zusammenfassung
Die Entwicklung der Morbidität und Mortalität von Frauen und Männern wird im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung (GBE) seit ca. 20 Jahren im deutschsprachigen Raum dokumentiert und zum Teil auch umfangreich analysiert. Die durchgängige Berücksichtigung des Geschlechts ist dabei inzwischen Standard – dadurch lassen sich geschlechtsspezifische Versorgungsbedarfe aufzeigen. In Zukunft sollte sich der Fokus verstärkt auf gesundheitsförderliche Lebensbedingungen von Frauen und Männern richten.
Brigitte Borrmann

Geschlechterbezogene Gesundheitsanliegen in besonderen Lebenskontexten und Lebenslagen

Frontmatter
Zwei Geschlechter, ein Bewegungsapparat? Geschlecht und Gender als Einflussfaktoren in der Orthopädie
Zusammenfassung
Erkrankungen und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates stellen weltweit die häufigsten Ursachen für chronische Schmerzen und körperliche Behinderungen dar. Unter den orthopädischen Erkrankungen dominieren hierbei Rückenschmerzen, degenerative Gelenkserkrankungen und die Osteoporose. Aufgrund der demografischen Entwicklung ist von einem weiteren Anstieg orthopädisch-degenerativer Krankheitsbilder in den westlichen Industrienationen auszugehen. Anhand des Beitrages werden ausgewaehlte Aspekte der Orthopaedie aus einer Geschlechts- bzw. Genderperspektive beleuchtet.
Susanne Scheipl, Eva Rásky
Geschlechterspezifische Aspekte psychiatrischer Erkrankungen
Zusammenfassung
Epidemiologische Untersuchungen dokumentieren seit langem Geschlechterunterschiede in der Häufigkeit und Symptomatik psychiatrischer Krankheitsbilder. Bekannteste Beispiele sind das frühere Auftreten und der schwierigere Verlauf der Schizophrenie bei Männern und die höhere Vulnerabilität von Frauen gegenüber depressiven Störungen und Angsterkrankungen. Ging man zunächst allein von kulturellen und sozialen Faktoren und dem Einfluss der Geschlechterrolle als ursächlich aus, so traten in den letzten Jahren zunehmend biologische Geschlechterunterschiede in den Vordergrund der Forschung. Beispielsweise gilt eine Einflussnahme der Sexualhormone sowohl auf die Architektur als auch auf die Nervenzellübertragung im Gehirn mittlerweile als gesichert. Bindungsstellen (Rezeptoren) für Sexualhormone finden sich im gesamten Gehirn, in höchster Konzentration jedoch in Regionen, die für emotionale Verarbeitung und Kognition verantwortlich sind. Das bei Personen mit männlichen Gonaden im Mutterleib aktivierte Testosteron führt zu einer geschlechterspezifischen Organisation des Gehirns und zu Geschlechterunterschieden in neuropsychologischen Markern. Im späteren Lebensverlauf kann die natürliche und künstliche Fluktuation der Hormone die Intensität und Reizschwelle für Emotionen modulieren und kognitive Fähigkeiten beeinflussen.
Patrycja Huf, Siegfried Kasper
Besondere Aspekte einer geschlechtersensiblen Behandlung in der psychiatrischen, psychosomatischen und psychotherapeutischen Versorgung
Zusammenfassung
Vor dem Hintergrund der zunehmenden Berücksichtigung von Geschlechterunterschieden in der Medizin in den letzten 20 Jahren sehen sich die „Psycho-Fächer“ (Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik) in besonderer Weise mit den vielfältigen Einflüssen der Geschlechtszugehörigkeit sowohl von PatientInnen als auch TherapeutInnen auf Krankheits- wie auch Behandlungsprozesse befasst. Mehr noch als in den somatischen medizinischen Fachdisziplinen wirkt sich der Faktor Geschlecht – im Sinne von „Gender“ – erheblich auf Entstehung, Erkennung, Verlauf, Behandlung und psychosoziale Konsequenzen psychischer Störungen aus.
Susanne Bornschein, Constanze Hausteiner-Wiehle
Lebenslagen, Diskriminierung und Empowerment psychisch erkrankter Frauen
Zusammenfassung
Der Beitrag analysiert den Zusammenhang von psychischer Erkrankung und Geschlecht als Ungleichheitsdimension und untersucht die Lebenslagen und vielfältigen Missachtungserfahrungen, die Frauen mit psychischen Erkrankungen sowohl vor als auch nach Eintritt der Erkrankung machen. Vor diesem Hintergrund geht der Beitrag der Frage nach, wie Selbstermächtigungen und soziale Teilhabe gefördert werden können, die Widerstand gegen Diskriminierung im Kontext von Geschlechterkonstruktionen und Behinderungsstigmatisierungen ermöglichen und Gesundheit fördern.
Sandra Glammeier, Sonja Bergenthal
Genderkompetenzen in der Medizin: Brustkrebsfrüherkennung als neues Tätigkeitsfeld für blinde Frauen
Zusammenfassung
Der Einsatz einer gendermedizinischen Sichtweise als längst überfällige Maßnahme zur Qualitätssteigerung der Gesundheitsversorgung bedingt daher eine Ausbildung von Genderkompetenzen und eine entsprechende Professionalisierung von Untersuchungs- und Behandlungsabläufen. Der Beitrag stellt hier beispielhaft das Projekt discovering hands® vor: Hier werden blinde und sehbehinderte Frauen zu spezialisierten Tastdiagnostikerinnen ausgebildet.
Jana Lindner, Frank Hoffmann
Arbeitslosigkeit und Gesundheit in der Gender-Perspektive
Zusammenfassung
Die Erwerbstätigkeit in Deutschland hat mit rund 42 Mio. Erwerbstätigen ihren höchsten Stand seit der Wiedervereinigung bei zunehmender Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren erreicht. Insgesamt liegen die Erwerbsquoten sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen weit über den EU-Durchschnittswerten. Hingegen ist die Arbeitslosenquote unter dem Durchschnitt in der Europäischen Union, wo die Arbeitslosigkeit mittlerweile ein Rekordhoch erreicht hat. Rund 24 Mio. Menschen waren in der Europäischen Union im Dezember 2014 arbeitslos, was einer Arbeitslosenquote von 9,9 % entspricht. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,8 % ist Deutschland das EU-Land mit der geringsten Arbeitslosigkeit. Die Bundesagentur für Arbeit erfasste im Januar 2015 in Deutschland 1.351.745 arbeitslos gemeldete Frauen und 1.679.859 arbeitslos gemeldete Männer. Der Kreis der registrierten „Arbeitsuchenden“ ist aus verschiedenen statistik-konzeptionellen Gründen jedoch wesentlich umfangreicher als nur die Zahl der gemeldeten „Arbeitslosen“. Die Lebenswirklichkeiten von Frauen und Männern unterscheiden sich häufig, z. B. durch die Notwendigkeit oder den Wunsch nach einer Vereinbarkeit von Familie und Beruf, und spiegeln sich auch in geschlechterspezifischen Strukturen der Arbeitslosigkeit bei verschiedenen Merkmalen wider.
Alfons Hollederer, Gisela Mohr
Auf dem Weg zu einem gendersensiblen Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Zusammenfassung
In einer wachsenden Dienstleistungswirtschaft bedeutet Arbeit in erster Linie „Kopfarbeit“ und die Fähigkeit zu einer gelingenden Kooperation. Die psychische Gesundheit gilt heute als zentrale Zielgröße betrieblicher Gesundheitspolitik: aufgrund ihrer Bedeutung für das Arbeits-, Sozial- und Gesundheitsverhalten sowie biologische Prozesse. Ein gendersensibles Vorgehen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement setzt zudem zweierlei voraus: erstens die genaue Identifizierung unterschiedlicher Gesundheitsrisiken und -potenziale von Frauen und Männern und zweitens die Durchführung zielgruppenspezifischer Projekte überall dort, wo ein entsprechender Bedarf besteht.
Uta Walter
Versorgung pflegebedürftiger alter Menschen im Spiegel von Migration und Geschlecht
Zusammenfassung
Die Anzahl der pflegebedürftigen Menschen beträgt derzeit ca. 2,8 Mio., davon ist eine knappe Mehrheit, an Demenz erkrankt. Von diesen Pflegebedürftigen werden 70 % in privaten Haushalten versorgt, ca. 48 % ganz ohne professionelle Hilfe. Die Pflege alter Menschen in der Familie war traditionell immer eine Frauensache, zunächst im Kontext einer Erblogik (wer erbt, muss pflegen), dann im Kontext einer ausgeprägten familialen Loyalität, deren ethische Begründung von der heiligen Schuld und der filialen Pflicht bis hin zur modernen Anerkennungsethik reichen. Die Pflegeforscherin Christina Geister sieht diese Loyalität als Ausdruck einer hohen Interdependenz von Müttern und Töchtern bedingt u. a. durch die Kriegsfolgen, Flucht und Vertreibung. Anders als prognostiziert ist statistisch interessanterweise in der Familie kein Zusammenbruch der häuslichen Pflege in Sicht.
Katharina Gröning
Alters- und geschlechtersensible Nutzerorientierung zur Förderung der Akzeptanz telemedizinischer Verfahren bei Patientinnen und Patienten
Zusammenfassung
Die aktuellen und künftigen Herausforderungen, denen das deutsche Gesundheitswesen gegenübersteht, sind hinlänglich bekannt: der demografische Wandel, die damit einhergehende Alterung der Gesellschaft sowie der Anstieg chronischer Erkrankungen führen zu einem erhöhten Bedarf an gesundheitlicher und pflegerischer Versorgung. Vor diesem Hintergrund erleben E-Health und insbesondere der Bereich der Telemedizin in den vergangenen Jahren eine bemerkenswerte Dynamik. Technikunterstützte Versorgung soll die Qualität steigern, Kosten reduzieren und die Patientinnen- und Patientenautonomie fördern. Dabei spielt die Akzeptanz der technischen Lösungen durch die Nutzerinnen und Nutzer eine entscheidende Rolle. Anwendungen müssen sich dabei an den spezifischen Rahmenbedingungen der Versorgungstexte und der Bedürfnisse der Anwenderinnen und Anwender orientieren. Der Beitrag diskutiert den Einsatz der Telemedizin mit Blick auf die Frage der alters- und geschlechtersensiblen Nutzerinnen- und Nutzerorientierung.
Christoph Dockweiler, Anne Wewer, Rainer Beckers
Die Bedeutung von Gewalt im System der Gesundheitsversorgung am Beispiel des Modellprojektes „Medizinische Intervention gegen Gewalt“
Zusammenfassung
Der Beitrag stellt Modellprojekt „Medizinische Intervention gegen Gewalt (MIGG)“ vor. Es fokussiert auf die Einführung neuer Versorgungskonzepte für gewaltbetroffene Patientinnen in die Alltagspraxis von niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten verschiedener Fachrichtungen. Einbezogen wurden insbesondere gynäkologische Praxen zur Prävention frühkindlicher Beeinträchtigungen durch häusliche Gewalt in der Schwangerschaft oder bei der Geburt. Das Modellprojekt zielt darüber hinaus auf die Erweiterung der Qualifikation von Ärztinnen und Ärzten und ihrem Praxispersonal zum Themenbereich „Gewalt gegen Frauen“ sowie auf den Ausbau der Vernetzungen im Gewalt-Interventions-System.
Brigitte Sellach
Gendersensibilität und Geschlechterwissen als Kernkompetenz in der Medizin. Voraussetzung und Chance für eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung
Zusammenfassung
Genderkompetenzen sind eine entscheidende Voraussetzung für den Umgang mit gesundheitsrelevanten Fragen und Anliegen, sowohl in der praktischen Arbeit, in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung sowie an den vielfältigen weiteren Stellen im Gesundheitswesen. Um die theoretisch-konzeptionellen Ansprüche an eine geschlechtersensible Medizin und eine geschlechtergerechte Gesundheitsversorgung auf diesen unterschiedlichen Ebenen zu realisieren, bedarf es einer adäquaten Ausbildung, die den veränderten Kompetenz- und Qualifikationserwartungen an Ärztinnen und Ärzten entspricht. Der Beitrag beschreibt wesentliche Elemente eines solchen Kompetenz-Fundaments.
Claudia Hornberg, Andrea Pauli, Birgitta Wrede
Kompetenz(zentrum) Frauen & Gesundheit. Der etwas andere Ausblick
Zusammenfassung
Fragen rund um das Thema „Genderkompetenz“ waren ein Ausgangspunkt für das Entstehen des vorliegenden Sammelbandes und Kompetenz ist auch der Begriff, der im Mittelpunkt dieses abschließenden Beitrags steht. Hier wird beispielhaft das Kompetenzzentrum Frauen & Gesundheit NRW vorgestellt. Es fokussiert den Aufbau tragfähiger Vernetzungs- und Kommunikationsstrukturen zwischen verschiedenen Akteurinnen und Akteuren, die mit frauenspezifischen Gesundheitsanliegen und Geschlechtergerechtigkeit im Sozial- und Gesundheitswesen befasst sind. Darüber hinaus werden hier geschlechtersensible Präventions- und Versorgungskonzepte entwickelt und verbreitet in Politik, Wissenschaft, Forschung und Praxis. Dabei ist der systematische Blick auf die unterschiedlichen Belange von Frauen und Männern eine Voraussetzung dafür, Angebote, Programme und Interventionen problem- und zielgruppendifferenziert zu konzipieren und zu realisieren.
Mareike Rüweler, Andrea Pauli, Claudia Hornberg
Metadaten
Titel
Medizin - Gesundheit - Geschlecht
herausgegeben von
Claudia Hornberg
Andrea Pauli
Birgitta Wrede
Copyright-Jahr
2016
Electronic ISBN
978-3-531-19013-6
Print ISBN
978-3-531-18321-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-531-19013-6

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