2020 | OriginalPaper | Buchkapitel
Mehr individuelle Beteiligung durch stärkere kollektive Mitbestimmung – gerade in einer globalisierten und digitalisierten Arbeitswelt
verfasst von : Michael Bolte
Erschienen in: Arbeit in der Data Society
Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden
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Um die zweifellos in unserer individualisierten Gesellschaft vorhandenen Bedürfnisse nach mehr individueller Beteiligung am Arbeitsplatz realisieren zu können, bedarf es einer weiterentwickelten und deutlich gestärkten kollektiven Mitbestimmung. Diese zentrale These widerspricht einer oft gehörten Zukunftsvorhersage, dass Selbstbestimmung an die Stelle der Mitbestimmung treten wird, es in der digitalisierten Arbeitswelt also keinen Bedarf an kollektiven Interessenvertretungsstrukturen mehr gibt. Basierend auf der gewerkschaftlichen Offensive Mitbestimmung wird insbesondere die Weiterentwicklung der kollektiven Mitbestimmungsstrukturen in den Fokus genommen. Zum einen lässt sich ein Zuwachs von individueller Beteiligung nur mit Hilfe von schützenden Leitplanken ermöglichen, die wiederum nur kollektiv durch Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen realisiert werden können. Zum anderen müssen sich allerdings auch die Mitbestimmungsstrukturen und -prozesse weiterentwickeln (können). Eine reine Stellvertreterpolitik durch Interessenvertretungsgremien ist aufgrund von heterogener werdenden Wünschen und Bedürfnissen der Menschen immer weniger praktikabel. Anhand von betrieblichen Beispielen wird der Frage nachgegangen, wie Beschäftigte an kollektiven Mitbestimmungsprozessen beteiligt werden können, um letztendlich ein Mehr an individueller Selbstbestimmung zu erreichen.