2006 | OriginalPaper | Buchkapitel
Ministerpräsidenten
verfasst von : Dr. Peter März
Erschienen in: Landespolitik in Deutschland
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Ministerpräsidenten kennt man — auch über die eigenen Landesgrenzen hinweg. Anders die Ministerinnen und Minister in den Landeskabinetten. Obwohl nicht Spitzenbeamte, sondern Politiker, die sogar, wenn Themen aus der Zuständigkeit der Länderpolitik berührt sind, den Gesamtstaat beim Ministerrat der Europäischen Union vertreten können, sind Landesminister oft selbst zu Hause relativ unbekannt. Ausnahmen, wie in den 70er und 80er Jahren der Bayerische Kultusminister Hans Maier, wie in den 90er Jahren der Nordrhein-Westfälische Wirtschaftsminister Wolfgang Clement, bestätigen eher die Regel. Länderpremiers wie Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber in Bayern, Lothar Späth in Baden-Württemberg, Johannes Rau in Nordrhein-Westfalen, Kurt Biedenkopf in Sachsen, Bernhard Vogel in Thüringen, Willy Brandt in Berlin und Oskar Lafontaine im so kleinen Saarland kennt bzw. kannte doch zu ihrer Zeit jedes Kind in Deutschland. Ministerpräsidenten sind somit etwas Besonderes, sie können sich Image und Nimbus verschaffen, sie haben auch in Zeiten von Demokratisierung tatsächlich viel von Landesherren, die dazu über Grenzen hinweg agieren und in Erscheinung treten, die administrieren und repräsentieren, auf die sogar in ganz seltenen Ausnahmefällen wie unter Alfons Goppel 1962–1978 in Bayern so etwas wie monarchischer Glanz im republikanischen Staat fällt.