2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Missing Links? Zur Position von Persönlichkeitsfaktoren in Ansätzen zur Erklärung von Wahlverhalten
verfasst von : Harald Schoen, Siegfried Schumann
Erschienen in: Wahlen und Wähler
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Die empirische Wahlforschung hat im Laufe der Zeit mehrere Modelle und Theorien zur Erklärung von Wählerverhalten entwickelt. Sie unterscheiden sich deutlich in den verwendeten Erklärgrößen und Argumentationsmustern. Betrachtet man etwa die beiden in der bundesdeutschen Forschung traditionell besonders einflussreichen Ansätze, den Cleavage- und den Ann-Arbor-Ansatz, wird dies rasch klar: Der sozialpsychologisch orientierte Ann-Arbor-Ansatz greift auf politische Einstellungen zur Erklärung von Wahlverhalten zurück, während der Cleavage-Ansatz im Kern auf die Zugehörigkeit zu sozialen Großgruppen rekurriert. Gleichwohl sind sich diese Ansätze darin einig, Persönlichkeitsfaktoren als praktisch irrelevant für die Erklärung von Wahlverhalten zu betrachten und daher bei der Modellbildung nicht explizit zu berücksichtigen (s. etwa Berelson, Lazarsfeld und McPhee 1954: 191–192; Campbell et al. 1960: 506).