2005 | OriginalPaper | Buchkapitel
Motorräder
verfasst von : Frank Ullrich, Bernward Bayer, Jürgen Bachmann
Erschienen in: Aerodynamik des Automobils
Verlag: Vieweg+Teubner Verlag
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Als Gottlieb Daimler am 29. August 1885 — ein Jahr vor der Erfindung des Automobils durch Carl Benz — das Deutsche Reichspatent Nr. 36423 für sein auch „Reitwagen“ genanntes hölzernes „Fahrzeug mit Gas- bzw. Petroleum-Kraftmaschine“, Bild 9.1, erhielt
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, waren die Grundlagen der Stabilisierung von Einspurfahrzeugen trotz der kurz zuvor schon erfolgten Entwicklung des Nieder(fahr)rades (1884) aus dem ansonsten aber noch verbreiteteren Hochrad noch nicht erforscht. Erst um 1898 erschienen die ersten wissenschaftlichen Publikationen von Bourlet (1898) und Whipple (1898), die sich mit der Fahrdynamik von nicht motorisierten Zweiradfahrzeugen auseinander setzten. So verließ sich Daimler bei seinem Motorrad, mit dem er zunächst wohl im wesentlichen die grundsätzliche Möglichkeit der Motorisierung eines Fahrzeuges durch einen Verbrennungsmotor unter Beweis stellen wollte, nicht ausschließlich auf die Einspurigkeit seines Gefährts, sondern stellte dessen eisenbereiften Holzrädern zwei seitliche Stützräder zur Seite, um Kippstabilität zu gewährleisten. Gleichwohl wies dieses erste, nicht in Serie gebaute Motorrad der Welt in etlichen Details bereits die Merkmale und Proportionen heutiger Motorräder auf.