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04.05.2021 | In eigener Sache | Online-Artikel

In eigener Sache

Award 2021: Nachhaltige Zukunftslösungen ausgezeichnet

5:30 Min. Lesedauer

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Der neue Sustainability Award in Automotive von ATZ | MTZ und Roland Berger zeichnet Unternehmen aus, die nachhaltige Mobilitätslösungen entwickelt haben. Die Jury hat jetzt acht Gewinner in sieben Kategorien ermittelt.

Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einer neuen Leitwährung. Die grundlegenden Veränderungen, denen die Automobilindustrie unterworfen ist, bergen komplexe Herausforderungen. Daher ist es wichtig, dass die Fahrzeugindustrie die Mobilitäts- und Energiewende als Chance für die Zukunft sieht. Dass sie dies tut, zeigt die Teilnahme von Unternehmen am ersten Sustainability Award in Automotive, zu dem über 50 Projekte eingereicht wurden. 23 davon schafften es in einer Vorauswahl ins Finale. "Wir freuen uns sehr, dass unser Award bereits in der ersten Auflage auf so viel Interesse gestoßen ist. Daran sehen wir, dass die gesamte Automobilindustrie sich des Nachhaltigkeitsthemas angenommen hat", sagt Stefanie Burgmaier, Geschäftsführerin der Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, zu der auch die ATZ | MTZ-Familie gehört.

Die hochkarätig besetzte Jury hat jetzt die Gewinner in sieben Kategorien ermittelt. Die Prämierung der Lösungen und Produkte erfolgte in enger Anlehnung an die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen (UN). "Die Automobilindustrie denkt Nachhaltigkeit längt ganzheitlich und nicht mehr nur auf den CO2-Ausstoß in der Nutzungsphase bezogen. Es ist beeindruckend, mit welchen Konzepten die Branche mittlerweile zum Beispiel die Produktion oder die Lieferkette durch nachhaltige Einkaufsleitsätze verändert", sagt Christian Böhler, Partner bei Roland Berger und Mit-Initiator des Awards. In einem abwechslungsreichen und intensiven Pitch stellten alle Finalisten ihr Projekt der Jury vor, die dann direkt über die Sieger abstimmte.

Antriebstechnik

Sieger in der Kategorie Antriebstechnik wurde Trailer Dynamics für sein Konzept der Elektrifizierung von Langstrecken-LKWs. Dabei ersetzt eine leistungsstarke elektrische Achse eine der nicht angetriebenen Achsen des Trailers. Zudem ist eine von der Sattelzugmaschine unabhängige Steuerung des elektrischen Antriebsstrangs möglich. "Aus einem konventionellen Sattelzug mithilfe des Aufliegers einen Plug-in-Hybrid zu realisieren, ist eine pfiffige Lösung. Herausragend ist auch, dass dies in der Bestandsflotte funktioniert", unterstreicht ATZ | MTZ-Herausgeber Hans Liebl. Der eTrailer kann an jede Sattelzugmaschine angekoppelt werden. Weitere Finalisten waren GKN Automotive ePowertrain und Twaice Technologies.

Best Startup

Best Startup wurde die Kooperation von Mercedes-Benz mit dem Abfallverwertungs-Start-up UBQ Materials. Sie testet nach erfolgreichem Proof-of-Concept derzeit die Einsatzmöglichkeiten eines neuen thermoplastischen Materials, das durch die Umwandlung unsortierter Haushaltsabfälle hergestellt wird, in der Produktion von Automobilteilen. "Die Tatsache, dass die Marke Mercedes-Benz sich in Kooperation mit einem Start-up dieses Themas annimmt, ist ein Game Changer", konstatiert Jurorin Hannah Zühlke von Roland Berger, "Dies ist ein hoch innovativer Ansatz, der mit hoher Skalierbarkeit ein globales Problem adressiert". Die Kooperation setzte sich gegen Projekte von Trailer Dynamics und Twaice Technologies durch.

Gesamtfahrzeug

Die Kategorie Gesamtfahrzeug entschied Röchling Automotive mit dem Projekt Biopolymere auf PLA-Basis für sich. Die Polymere bestehen zu mindestens 90 % aus Inhaltsstoffen, die beispielsweise aus Zuckerrohr, Zuckerrüben oder Zellulose gewonnen werden. Die Grundstoffe stammen vorwiegend aus der Produktion für industrielle Zwecke. "Wir finden, dass Röchling seine Idee, nachhaltige Kunststoffe zu pushen, sehr überzeugend dargestellt hat. Dies geschieht offensichtlich nicht nur aus Wettbewerbsgründen, sondern auch aus echten Nachhaltigkeitsüberlegungen. Darüber hinaus überzeugen die exzellenten Produkteigenschaften", so Juror Peter Mertens. Der neue Werkstoff ist dem Standard-PLA hinsichtlich Robustheit und Langlebigkeit überlegen. Edag Engineering und Daimler Buses komplettierten das Feld im Finale.

Supply Chain

Sieger der Kategorie Supply Chain wurde Audi für seine Strategie für mehr Nachhaltigkeit, die neben einem klaren Nachhaltigkeitsrating auch ein CO2-Programm in der Lieferkette sowie den unterstützenden Einsatz von KI im Konzernverbund nutzt. "Ich war beeindruckt, wie stark sich die Automobilhersteller für Nachhaltigkeitsaspekte in allen Dimensionen interessieren und wie weit sie Veränderungen in der Lieferkette schon vorangetrieben haben“, befindet Gundula Pally, Managing Partner von Roland Berger in Österreich. Weitere Finalisten in dieser Kategorie waren Hyundai Mobis und Racemark International.

Operations

Im Bereich Operations setzte sich Albert Handtmann Metallgusswerk durch, die bei ihrem neuen Leichtmetallgusswerk im slowakischen Kechnec durch standardisierte und effiziente Anlagen sowie ein intelligentes Wärme- und Kältekonzept Energie spart. Darüber hinaus werden optimierte interne Logistikprozesse und eine prozessabwasserfreie Produktion den ökologischen Fußabdruck des Standorts deutlich reduzieren. "Handtmann ist mit seiner grünen Gießerei einen mutigen Schritt nach vorne gegangen. Wir möchten das Unternehmen mit unserer Auszeichnung ermutigen, weitere Schritte zu gehen", unterstreicht Hannah Zühlke. In der Endausscheidung waren neben der Firma Handtmann auch Volkswagen, Magna Steyr Fahrzeugtechnik und Miba.

Best Business Modell

Circular Economy Solutions präsentierte das siegreiche Projekt in der Kategorie Best Business Modell mit dem Projekt CoremanNet, einem internationalen Logistiknetzwerk zur Allteilerückführung im Automotive Aftermarket. Damit könnten jährlich über 3 Mio. Automobil-Altteile aus 38 Ländern zurück zu Instandsetzern geführt und so einem zweiten Lebenszyklus zugeführt werden. Im Vergleich zur Neuproduktion, spart das Remanufacturing bis zu 88 % der Primärrohstoffe, reduziert den Energieverbrauch um bis zu 56 % sowie die Produktionskosten um 30 bis 50 %. "Die Lösung adressiert ein großes und wichtiges Thema der Kreislaufwirtschaft", resümmiert Jurorin Gundula Pally, "Es dürften aber noch einige Herausforderungen auf diesem Weg zu bewältigen sein und wir hoffen, die Auszeichnung gibt hierbei einen kräftigen Schub". Weitere Finalisten waren DKV Mobility Services und ITK Engineering.

Ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz

In der Kategorie Ganzheitlicher Nachhaltigkeitsansatz setzten sich Dana Incorporated als Zulieferer und Polestar als Hersteller durch. Dana hat einen neuen Elektromotor entwickelt, dessen interne 48- bis 120-/144-Volt-Synchron-Reluktanz-Permanentmagnetmotoren mit einem Wirkungsgrad von bis zu 95 % die Batterielebensdauer und die Arbeitszyklen verlängern. In einem gesamtheitlichen Ansatz unterhält Dana einen eigenen Windpark, der ab 2022 300.000 MWh/Jahr dem Netz zuführt. "Dana ist komplett überzeugend in ihrer Mission. Die Nachhaltigkeit ist greifbar, von den Produkten über den Energieeinsatz bis zu den Menschen und der Führungsebene", konstatiert RLI-Geschäftsführerin Kathrin Goldammer.

Das chinesische Polestar-Werk ist das einzige Automobilwerk in China, das den Gold-Status im weltweit anerkannten LEED-Bewertungssystem erhalten hat. Die Anlage wird mit 100 % erneuerbarem Strom betrieben und legt den Schwerpunkt auf energieeffiziente Gebäude, effiziente Flächennutzung und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. "Das ist ein sehr beeindruckender, ganzheitlicher Ansatz", so Peter Mertens, "der alle dem Produkt vor- und nachgelagerten Bereiche beachtet und im Produkt klar dokumentiert – 100 % transparent, nachvollziehbar und ehrlich". Im Finale in dieser Kategorie waren darüber hinaus GKN Automotive und Gentherm.

Neben den Siegern haben auch die Finalisten die Chance, ihre Nachhaltigkeitsinitiativen in den Dimensionen Envrionment, Social und Governance (ESG) mit Hilfe von Siegeln darzustellen. 

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