2010 | OriginalPaper | Buchkapitel
Niederlande
verfasst von : Huub Evers
Erschienen in: Handbuch Medienethik
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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Das niederländische Mediensystem lässt sich mit folgenden drei Kernbegriffen charakterisieren: Freiheit der Meinungsäußerung, Vielfalt und Selbstkontrolle. Es ist vor allem die Freiheit der Meinungsäußerung, die in den letzten Jahren zur Diskussion steht. Darf man alles sagen, was man will? Darf man absichtlich und vorsätzlich Menschen beleidigen? Darf man Gruppen von Menschen – Muslime zum Beispiel, aber auch Juden und Christen – in ihren innigsten religiösen Gefühlen verletzen? Wo liegen die Grenzen von Satire und Spott? Daneben werden Debatten über Selbstregulierung, z.B. über die Einführung eines nationalen Medien-Ombudsmanns und über die Notwendigkeit von Selbstreflexion und öffentlicher Verantwortung geführt. Diese Diskussionen finden vor allem innerhalb der Berufsgruppe der Journalisten selber statt. Die medienethische Debatte wird in starkem Maße von neuen Gewohnheiten und Praktiken auf Webseiten und Weblogs geprägt. Die klassischen moralischen Standards von Zurückhaltung und Zuverlässigkeit stehen unter Druck.