Skip to main content

2003 | Buch | 4. Auflage

Organometallchemie

verfasst von: Prof. Dr. rer.nat. Christoph Elschenbroich

Verlag: Vieweg+Teubner Verlag

Buchreihe : Teubner Studienbücher Chemie

insite
SUCHEN

Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Einleitung

1. Meilensteine der Organometallchemie
Christoph Elschenbroich
2. Elementorganische Verbindungen: Einteilung und Elektronegativitätsbetrachtungen
Zusammenfassung
Organometall-Verbindungen (Metallorganyle, engl. Organometallics) sind durch mehr oder weniger polare direkte Bindungen Mδ+-Cδ− zwischen Metall und Kohlenstoff gekennzeichnet. Die organische Chemie der Elemente B, Si, P, As, Se und Te ähnelt in vieler Beziehung der Chemie ihrer metallischen Homologen. Man spricht daher häufig von „Elementorganischer Chemie“, um diese Nicht- bzw. Halbmetalle mit in die Betrachtung einzubeziehen. Eine zweckmäßige Einteilung der Metallorganyle kann nach dem Bindungstyp erfolgen:
Christoph Elschenbroich
3. Energie, Polarität und Reaktivität der M-C-Bindung
Zusammenfassung
Bei der Diskussion der Eigenschaften metallorganischer Verbindungen muß sorgfältig zwischen thermodynamischen (stabil/instabil) und kinetischen (inert/labil) Aspekten unterschieden werden.
Christoph Elschenbroich

Hauptgruppenelementorganyle

4. Darstellungsmethoden im Überblick
Zusammenfassung
Die Verfahren zur Knüpfung von Hauptgruppenelement-Kohlenstoff-Bindungen lassen sich grob nach folgenden Reaktionstypen gliedern:
Christoph Elschenbroich
5. Alkalimetallorganyle (Gruppe 1)
Zusammenfassung
Am wichtigsten sind die Methoden 1 (da von Li-Metall ausgehend) und 6 (da n-BuLi käuflich ist).
Christoph Elschenbroich
6. Organyle der Gruppen 2 und 12
Zusammenfassung
Unter den Organylen der Gruppen 2 (Erdalkalimetalle) und 12 (Zn, Cd, Hg) sind, wegen ihrer Anwendung in der Synthese, die Organomagnesiumverbindungen von überragender Bedeutung. In geringerem Maße haben auch Organocadmium- und Organoquecksilberverbindungen präparative Verwendung gefunden. Die Reaktivität sinkt mit abnehmender Elektronegativitätsdifferenz zwischen Metall und Kohlenstoff:
Christoph Elschenbroich
7. Organyle der Borgruppe (Gruppe 13)
Zusammenfassung
In der Organometallchemie der Elemente B, Al, Ga, In und Tl dominieren Bor und Aluminium. Die Organoborchemie ist eng mit der Chemie der Organoborhydride verknüpft, so daß in diesem Kapitel auch die Borane zu streifen sind. Borane und Organoborane sind sowohl strukturell und bindungstheoretisch (Borancluster, Mehrzentrenbindung) als auch praktisch (Hydroborierung, Carbaborierung) von Bedeutung. Borane und Carborane waren zeitweilig als potentielle Raketentreibstoffe von Interesse, denn ihr spezifischer Brennwert ist um ca. 40% höher als der von Kohlenwasserstoffen. Allerdings bekam man die vollständige Verbrennung zu B2O3 und H2O nie in den Griff. Es bilden sich anstelle von B2O3 stets Suboxide wie BO, was den Vorteil gegenüber Kohlenwasserstoffen aufhebt. Gewisse bororganische Verbindungen haben als Neutronenabsorber Verwendung in der Nuklearmedizin gefunden. Der Wert der Aluminiumorganyle gründet sich vor allem auf ihren Einsatz in einer Reihe großtechnischer Verfahren und als billige Carbanionüberträger im Laboratorium.
Christoph Elschenbroich
8. Elementorganyle der Kohlenstoffgruppe (Gruppe 14)
Zusammenfassung
Verbindungen, in denen der Kohlenstoff an eines seiner homologen Elemente Silicium, Germanium, Zinn oder Blei gebunden ist, definieren den Bereich der Hauptgruppenelementorganik, der bislang im höchsten Grade technische Anwendungen gefunden hat:
  • Silicone stellen Werkstoffe mit einzigartigen Eigenschaften dar.
  • Die Anwendung von Organozinnverbindungen als Kunststoffstabilisatoren sowie als Fungizide im Pflanzenschutz ist noch weit verbreitet.
  • Der, allerdings stark rückläufige, Einsatz von Bleialkylen als Benzinadditive setzte diese lange Zeit an die Spitze aller industriell produzierten Metallorganika.
Christoph Elschenbroich
9. Elementorganyle der Stickstoffgruppe (Gruppe 15)
Zusammenfassung
Der umfassende Begriff „Elementorganische Chemie„ ist in der Gruppe 15 besonders gerechtfertigt, denn die organische Chemie des Nichtmetalles Phosphor, der Halbmetalle Arsen und Antimon sowie des Metalles Bismut weist vielfältige innere Zusammenhänge auf. Was praktische Anwendungen in Technik und Laboratorium betrifft, steht die Chemie der As-, Sb- und Bi-Organyle ganz im Schatten der Organyle der Gruppen 13 und 14. Die Addition von Organoelementhydriden an ungesättigte Systeme, die sich als Hydroborierung, Hydroaluminierung und Hydrostannierung in der organischen Synthese bewährt hat, findet in der Gruppe 15 keine Entsprechung, denn die Organoelementhydride von P, As, Sb und Bi sind schwierig zu handhabende Verbindungen hoher Labilität. Das große Interesse, welches der pharmakologischen Wirkung von As-Organylen zu Beginn dieses Jahrhunderts zukam, ist mit der Entdeckung der Antibiotika geschwunden. Andere technische Anwendungen sind durch die hohe Toxizität As-, Sb- und Bi-organischer Verbindungen eingeschränkt, in der Halbleiterproduktion spielen aber Arsenorganyle als Komponenten des MOCVD-Verfahrens (metal-organic chemical vapor deposition) eine gewisse Rolle.
Christoph Elschenbroich
10. Elementorganyle von Selen und Tellur (Gruppe 16)
Zusammenfassung
Die Organometallchemie der Gruppe 16 ist auf die Elemente Selen und Tellur beschränkt, denn Sauerstoff und Schwefel sind typische Nichtmetalle und die starke α-Strahlung des Kernes 84 210 Po würde zu rascher Zerstörung einer etwaigen organischen Ligandensphäre führen. Selenorganyle haben seit der Entdeckung der syn-Eliminierung aus Organoselenoxiden (Reich, Sharpless, 1973) in der organischen Synthese stark an Bedeutung gewonnen. Eingeschränkter ist noch die Anwendungsbreite der Organotellurchemie in der organischen Synthese. Aus der Sicht des Komplexchemikers interessiert die Koordination hochreaktiver Moleküle wie Selenoformaldehyd (H2C=Se) oder Tellurocarbonyl (C≡Te) an Übergangsmetalle. Einen weiteren Anstoß lieferte die Beobachtung, daß das organische Radikalkationsalz Bis(tetramethyltetraselenafulvalen)perchlorat bei 1.5 K vom metallisch leitenden in den supraleitenden Zustand übergeht (Bechgaard, 1981). Schließlich sind nach dem MOCVD-Verfahren (metal organic chemical vapor deposition) aus den gasförmigen Komponenten (CH3)2Cd und (C2H5)2Te dünne Schichten von Cadmiumtellurid CdTe herstellbar, die Halbleiterfunktionen in elektronischen Bauteilen ausüben (Irvine, 1987).
Christoph Elschenbroich
11. Metallorganyle von Kupfer, Silber und Gold (Gruppe 11)
Zusammenfassung
Die Elemente Kupfer, Silber und Gold zählen eindeutig zu den Übergangsmetallen. Die Besprechung ihrer Chemie an dieser Stelle folgt lange gepflegter Tradition, sie leitet über zur Organometallchemie der d-Elemente (Kap. 12-18).
Christoph Elschenbroich

Übergangsmetallorganyle

12. Vorbemerkungen
Zusammenfassung
Ihre eigentliche Vielfalt präsentiert die Organometallchemie im Bereich der Übergangsmetalle. Dies ist zurückzuführen auf
Christoph Elschenbroich
13. σ-Donor-Liganden
Zusammenfassung
Wie in Kap. 2 angedeutet, empfiehlt es sich, die Organometallchemie der Übergangselemente nach den jeweiligen Liganden zu ordnen. Die nachstehende Tabelle enthält die wichtigsten Typen organischer Liganden mit mindestens zwei Kohlenstoffatomen, die über σ-Bindungen an das Übergangsmetall gebunden sein können.
Christoph Elschenbroich
14. σ-Donor/π-Akzeptor-Liganden
Zusammenfassung
Verbindungen, welche die Strukturelemente enthalten, liegen im Bereich zwischen den Komplexen reiner σ-Donor-Liganden (ÜM-Alkyle) und der großen Klasse der σ-Donor/π-Akzeptor-Komplexe (L = CO, Isocyanid, Phosphan etc.). Zwar verfügen Alkenyl-, Alkinyl- und Arylreste über unbesetzte.π*-Orbitale, die im Prinzip in der Lage sein sollten, mit besetzten Metall(d)-Orbitalen in Wechselwirkung zu treten, jedoch scheint einer M→C π-Rückbindung hier nur geringe Bedeutung zuzukommen. Ein Hinweis auf eine solche wäre eine M-C-Bindungslänge, welche die Summe der Einfachbindungs-Kovalenzradien der beteiligten Atome unterschritte.
Christoph Elschenbroich
15. σ,π-Donor/π-Akzeptor-Liganden
Zusammenfassung
Gemeinsames Merkmal der umfangreichen Klasse der π-Komplexe ist, daß sowohl die L → M-Donor- als auch die L ← M-Akzeptor-Wechselwirkung über Ligandorbitale erfolgt, die bezüglich der intra-Ligand-Bindung π-Symmetrie besitzen. Die Ligand-Metallbindung in π-Komplexen enthält immer eine L ← M-π-Akzeptorkomponente, die L → M-Donorkomponenten können, wie bei den entspechenden Liganden näher ausgeführt, σ-Symmetrie (Monoolefine) oder σ- und π-Symmetrie (Oligoolefine, Enyle, [n]-Annulene) aufweisen.
Christoph Elschenbroich
16. Metall-Metall-Bindungen und Übergangsmetallatomcluster
Zusammenfassung
Bereits A. Werner (1866–1919), Pionier der Koordinationschemie, beschäftigte sich mit mehrkernigen Metallkomplexen. Die Mehrkernigkeit wurde durch Brückenliganden erzielt, direkte Metall-Metall-Bindungen lagen nicht vor. In der modernen Komplexchemie spielen Metall-Metall-Bindungen eine bedeutende Rolle, u.a. sind sie auch am Zustandekommen von Metallatomclustern beteiligt.
Christoph Elschenbroich
17. Organometallchemie der Lanthanoide und Actinoide
Zusammenfassung
Die außerordentliche Forschungsaktivität, die auf dem Gebiet der Organometallchemie der f-Elemente während der letzten beiden Jahrzehnte herrscht, mag den Eindruck erwecken, es handele sich hier um eine ganz neue Substanzklasse. Dies ist nicht der Fall; so sind die Cyclopentadienylverbindungen der Lanthanoide (Ln) Cp3Ln, Ln = Sc, Y, La, Ce, Pr, Nd, Sm, Gd (Wilkinson, 1954), fast so alt wie der Prototyp Ferrocen und auch Cyclopentadienyle einiger Actinoide (An) wurden nach der Eröffnung durch Cp3UC1 (Wilkinson, 1956) bereits in den sechziger Jahren dargestellt.
Christoph Elschenbroich
18. Organometallkatalyse in Synthese und Produktion
Zusammenfassung
Die Anwendung metallorganischer Reaktionsfolgen in der organischen Synthese, auch solcher, in der das Metallorganyl Komponente eines Katalysecyclus ist, wurde schon an diversen Stellen des Textes angesprochen, jedoch nicht vertieft, um die Besprechung der Substanzklassen nicht zu stark zu befrachten. Ziel dieses abschließenden Kapitels ist es, einen kurzen Überblick zu geben, der zeigt, auf welch vielfältige Weise die Organometallchemie zur Lösung präparativer und technisch-synthetischer Fragestellungen beiträgt.
Christoph Elschenbroich
Backmatter
Metadaten
Titel
Organometallchemie
verfasst von
Prof. Dr. rer.nat. Christoph Elschenbroich
Copyright-Jahr
2003
Verlag
Vieweg+Teubner Verlag
Electronic ISBN
978-3-322-99393-9
Print ISBN
978-3-519-43501-3
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-99393-9