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2014 | OriginalPaper | Buchkapitel

1. Performative Kultur – eine Forschungsperspektive

verfasst von : Dr. Jörg Volbers

Erschienen in: Performative Kultur

Verlag: Springer Fachmedien Wiesbaden

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Zusammenfassung

Der Begriff des „Performativen“ hat Konjunktur in den deutschsprachigen Geisteswissenschaften, und nicht nur dort. Gerade in Verbindung mit kulturwissenschaftlich orientierten Analysen ist die Rede von der Performativität als „Leitbegriff“ oder „Schlüsselbegriff“; und es häufen sich Publikationen, die sich aus performativer Perspektive bestimmten Praktiken oder Phänomenen zuwenden, wie etwa der Wissenschaft oder dem Recht.

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Fußnoten
1
Von einem „Leitbegriff“ etwa spricht Kleiner (2013, S. 17). Performativität in der Wissenschaft thematisiert Tkaczyk (2011); Performativität im Recht ist das Thema von Müller-Mall (2012).
 
2
Für eine ausgreifende Diskussion der Unterschiede vgl. Hempfer (2011) und die Einleitung von Wirth (2002).
 
3
Diese Darstellung soll nur das Versprechen des Performativen einfangen. Sie kann bei weitem nicht der Komplexität gerecht werden, die sich bei vertiefender Betrachtung ergibt: Etwa nach der Rückfrage, was hier „Konstruktivismus“ heißt, oder ob „kulturell“ und „sprachlich“ direkt vergleichbare Dimensionen sind. Diese Fragen können und müssen diskutiert werden, doch sie stellen sich erst vor dem Hintergrund, dass der Begriff des Performativen einen strange attractor bildet, dessen Anziehungskraft geprüft werden muss.
 
4
Die philosophische Herausforderung besteht darin, einen überbordenden Konstruktivismus ebenso zu vermeiden wie den Rückfall in einen Realismus, der sprachliche und andere Weisen des Weltverstehens nur noch als Abbild einer von diesen Akten unabhängigen Wirklichkeit versteht. Ein vielversprechender Kandidat für eine solche Mittelposition ist in performativer Perspektive der Pragmatismus, der bei aller Bindung des menschlichen Verstehens an das „menschliche Maß“ der Praxis doch durchaus einen Blick für die Kontingenz und die Erfahrungsbindung alles Denkens bewahrt. Für eine Übersicht der aktuellen Pragmatismusrezeption vgl. Rölli (2012).
 
5
Der Ausdruck „Geisteswissenschaft“ wurde durch Wilhelm Dilthey populär und hat bisher, trotz zahlreicher Versuche, keinen erfolgreichen Ersatz gefunden.
 
6
Der wahre Skandal liege also nicht darin, so Heidegger im Jahre 1926, dass der Beweis nicht gelungen sei, sondern „daß solche Beweise immer wieder erwartet und versucht werden“ (Heidegger 1979, S. 205).
 
7
Die Unterscheidung von „Kultur“ und „Gesellschaft“ ist notorisch problematisch, da beide für sich beanspruchen, eine umfassende konstitutive Dimension des Geistes zu artikulieren. Eine Übersicht über die Schwierigkeiten einer Abgrenzung, und zugleich eine Reflexion über kulturelle Artikulationen dieser Differenz, bietet Jörn Ahrens (2012).
 
8
Auf die Nähe des pragmatistischen Ansatzes zu Latours Aufwertung der Rolle von Artefakten weist Antje Gimmler (2008) hin.
 
9
Oft wird bei Wittgenstein zwischen einer „frühen“ Phase unterschieden, in der er das Buch Tractatus Logico-Philosophicus verfasste, und einer „späten“, die in den Philosophischen Untersuchungen kulminierte und den Praxisbegriff in das Zentrum rückte.
 
10
„Und eine Sprache vorstellen heißt, sich eine Lebensform vorstellen“ (Wittgenstein 1971, S. 19).
 
11
Georg Bertram und seine Mitautoren (2008) zeigen diese Entwicklung innerhalb der Sprachphilosophie auf, die sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts zunehmend von der Idee einer „autonomen“, der Welt gegenüber nicht verpflichteten Sprachstruktur abwendet und sich darauf konzentriert, die (wie es die Autoren nennen) „Welthaltigkeit“ der Sprache herauszuarbeiten.
 
12
Klassische Verweise sind hier Emile Durkheims Soziologie (etwa Durkheim 1995) oder Leo Tolstois (1985) Darstellung der Schlachten des napoleonischen Krieges als ein Geschehen, das nicht nur unabhängig, sondern sogar auch gegen den individuellen Willen sich vollzieht.
 
13
Vgl. dazu die Beiträge von Jens Kertscher (2003) und Jörg Volbers (2011).
 
Metadaten
Titel
Performative Kultur – eine Forschungsperspektive
verfasst von
Dr. Jörg Volbers
Copyright-Jahr
2014
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-658-01072-0_1