1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
Pluralismus
verfasst von : Joachim Detjen
Erschienen in: Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Pluralismus kennzeichnet empirisch das Vorhandensein einer gesellschaftlichen Bedürfnis-, Interessen- und Organisationsvielfalt sowie normativ die Umsetzung dieser Vielfalt in die Inhalte der politischen Gestaltung. In Verbindung mit dem Demokratieprinzip erweist sich der Pluralismus als Ausfüllung der Volkssouveränität. Er sorgt dafür, dass sich die Mitwirkung des Bürgers an den öffentlichen Angelegenheiten nicht darauf beschränkt, alle vier oder fünf Jahre Einfluss darauf zu nehmen, wer regieren soll. Diese „individuelle Demokratie“ des Wahlzettels wird wirksam ergänzt durch die „kollektive Demokratie“ der Interessenorganisationen. Mittels Mitgliedschaft und Mitarbeit in diesen Gebilden hat der Bürger die Möglichkeit, an der Regelung der Alltagsfragen teilzunehmen, die ihn unmittelbar berühren. Die pluralistische Demokratie beruht somit auf zwei Integrationsmitteln: Einmal auf der freien Diskussion bzw. Auseinandersetzung von Gegensätzen, die dann im politisch-administrativen System verbindlich entschieden werden, zum anderen auf der Artikulation von Kollektivforderungen und deren möglicher Berücksichtigung durch die staatlichen Entscheidungsträger (vgl. Fraenkel 1991: 45, 64, 275).