Politische Ethnographie

Als zeitgenössische Sozialforschung widmet sich die Politische Ethnographie den kollektiv bearbeiteten Problemlagen unserer Gegenwart. Sie nutzt insbesondere das Potenzial der teilnehmenden Beobachtung, um detaillierte Erkenntnisse zu politisch aufgeladenen Gegenständen in ihrer praktischen Entstehung zu gewinnen. Politische Ethnographien antworten auf gesellschaftliche Fragen – etwa den Klimawandel, Kriege, Migration, Pandemien oder Radikalisierungen –, indem sie die Formierung dieser umkämpften Gegenstände politischer Aufmerksamkeit untersuchen. Dabei ist die Forschung nicht auf politische Institutionen und deren Akteur:innen, Praktiken und Objekte begrenzt. Fälle des Politischen manifestieren sich auch im Recht, in der Bildungsarbeit, am Arbeitsplatz, an Kulturstätten sowie auf der Straße, am Küchentisch oder in alltäglichen Interaktionen.

In der Reihe Politische Ethnographie werden seit 2023 herausragende wissenschaftliche Beiträge zur Feldforschung publiziert, die eine Auseinandersetzung mit kollektiv relevant gewordenen Angelegenheiten suchen. Methodologische Fragen werden hierbei ebenso diskutiert, wie Fragen der Relation von Theorie und Empirie und der politischen Relevanz der Forschungsergebnisse. Zu den Veröffentlichungen in der Reihe gehören ethnographisch fundierte und theoretisch informierte Monografien, Sammelbände sowie Hand- und Lehrbücher.

Die Herausgeber:innen der Buchreihe sind Annett Bochmann, Göde Both, Beatriz Carbone, Endre Dányi, Alejandro Esguerra, Christiane Howe, Martina Kolanoski, Laura Lambert, Mirco Liefke, Dörte Negnal, Yannik Porsché, Anna Sauerwein, Thomas Scheffer und Tim Seitz.

Wir freuen uns über die Zusendungen von Manuskripten aus unterschiedlichen Disziplinen wie der Soziologie, den Politik- und Kulturwissenschaften, der Anthropologie und Ethnologie. Bitten senden Sie ihre Projektanfragen an bochmann@soziologie.uni-siegen.de.