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1994 | OriginalPaper | Buchkapitel

Polizeiliche Expertensysteme: Illusion oder Verheißung?

verfasst von : Jo Reichertz

Erschienen in: Expertenwissen

Verlag: Vieweg+Teubner Verlag

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“Nichts ist unmöglich. (...) Der Verstand ist der Meister aller Dinge. Wenn die Wissenschaft diese Tatsache in vollem Umfange anerkennen würde, hätten wir schon einen großen Schritt nach vorn gemacht.” (Futurelle 1987, S. 9). Das behauptet zumindest Prof. van Dusen (Pseudonym: Die Denkmaschine), seines Zeichens Hobbydetektiv und Titelheld einer Reihe von Kurzgeschichten, welche von Jacques Futurelle geschrieben wurden und von 1906 bis 1908 im amerikanischen Sunday Magazine erschienen sind.2 Das Meisterhirn läßt sich in der Regel erst den zu lösenden Fall ausführlich schildern, denkt dann ein wenig nach und weiß meist schon die Lösung — ohne sich den Tatort je angesehen zu haben. Dieser weitgehende Verzicht auf die Beobachtung ist das Hauptmerkmal, das ihn von seinem Berufskollegen Sherlock Holmes unterscheidet und trennt. Er verarbeitet das Gehörte, also sein Wissen mit den zwingenden Gesetzen der Logik, und die Logik bringt die Wahrheit an den Tag: van Dusen ist die Personifizierung des alleinigen und vollkommenen Vertrauens in die Aufklärungskraft zwingender Logik und damit eine Vorwegnahme der Hoffnungen, die heute (immer noch) die K-I-Forschung beflügeln.

Metadaten
Titel
Polizeiliche Expertensysteme: Illusion oder Verheißung?
verfasst von
Jo Reichertz
Copyright-Jahr
1994
Verlag
Vieweg+Teubner Verlag
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-322-90633-5_13

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