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2007 | Buch

Sicherheit und Rechtsverbindlichkeit mobiler Agenten

herausgegeben von: Rotraud Gitter, Volkmar Lotz, Ulrich Pinsdorf, Alexander Roßnagel

Verlag: Vieweg+Teubner

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Inhaltsverzeichnis

Frontmatter

Grundlagen

Frontmatter
1. Einleitung
Auszug
Ein Ziel der Technikentwicklung ist es, den arbeitenden Menschen den Traum zu erfüllen, lästige Routinetätigkeiten, aber auch anspruchsvolle Zuarbeit auf Assistenzsysteme übertragen zu können. Der dadurch gewonnene Freiraum soll ihnen ermöglichen, sich auf die interessanten und wesentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Sie wollen sich diesen Aufgaben ohne technische Einschränkung jederzeit und überall widmen können. Dabei wollen sie die notwendigen Informationen anlassgerecht und rechtzeitig zur Verfügung haben, vor einer Informationsflut aber geschützt sein. Geistige Arbeit soll daher künftig von Assistenzsystemen unterstützt werden, die selbst erkennen, welche Unterstützungsleistung jeweils notwendig ist, und diese selbsttätig organisieren und anbieten.
Alexander Roßnagel
2. Mobile Agenten im elektronischen Geschäftsverkehr
Auszug
Dieses Kapitel führt in das in der Simulationsstudie untersuchte Konzept der mobilen Agenten ein. Es erklärt die Vorteile der Technologie aus Sicht der Anwender. Speziell im Umfeld des mobilen Arbeitens und bei Verarbeitung großer Datenmengen bieten sich Agenten als effiziente Methode an. Diese Vorteile werden der heute vorherrschenden Client-Server-Technologie gegenübergestellt.
Christoph Busch, Ulrich Pinsdorf
3. Sicherheitsaspekte mobiler Agenten
Auszug
In diesem Kapitel werden die Sicherheitsanforderungen an mobile Agentensysteme spezifiziert. Diese Anforderungen ergeben sich sowohl aus den spezifischen Aspekten von generischen und branchenspezifischen Anwendungen, als auch aus den inhärenten Bedrohungen, denen ein System mobiler Agenten ausgesetzt ist. Im folgenden werden zunächst die Sicherheitsaspekte mobiler Agenten aus anwendungsorientierter Sicht erläutert. Dann werden die Unterschiede der sicherheitsrelevanten Eigenschaften zwischen Client-Server-Architekturen und mobilen Agentensystemen beschrieben, die Sicherheitsaspekte mobiler Agenten aus technologieorienterter Sicht beleuchtet und die sich daraus ergebenen technischen Anforderungen abgeleitet.22
Jan Peters, Ulrich Pinsdorf, Volker Roth
4. Rechtsfragen mobiler Agenten
Auszug
Das vorliegende Kapitel zu Rechtsfragen mobiler Agentensysteme stellt die rechtlichen Grundlagen für mobile Agentensysteme anwendungsunabhängig dar und bietet einen Überblick der Rechtsprobleme, die mit dem Einsatz mobiler Agentensysteme verbunden sind. Spezifische Einzelprobleme, die sich aus der Betrachtung der Gesamtarchitektur der im Rahmen der Simulationsstudie getesteten Anwendung und seiner technischen Komponenten ergeben, werden im Rahmen der Darstellung der Simulationsstudie und ihrer juristischen Bewertung berücksichtigt.49
Rotraud Gitter
5. Simulationsstudie als Praxistest und Gestaltungsmittel
Auszug
Um Erfahrungen hinsichtlich der Praxistauglichkeit, der Sicherheit und der Rechtsverträglichkeit mobiler Agenten zu gewinnen und aus diesen Hinweise für eine Verbesserung der Agentensysteme abzuleiten, wurde am 29. und 30. April 2002 und am 21. Dezember 2005 in den Räumen des Fraunhofer Instituts für Graphische Datenverarbeitung (IGD) in Darmstadt jeweils eine Simulationsstudie durchgeführt. In diesem Kapitel wird als geeignete Methode der anwendungsnahen Technikgestaltung dargestellt. Die Durchführung der konkreten Simulationsstudien „Bildeinkauf“ wird in den Kapiteln 11 und 17 beschrieben.
Alexander Roßnagel

Technologie

Frontmatter
6. Agententechnologie
Auszug
Für die Simulationsstudie wurde die Software SeMoA als Infrastruktur für mobile Agenten eingesetzt. Um die folgenden Ausführungen zur Sicherheit von mobilen Agenten besser in das Gesamtkonzept einordnen zu können, soll SeMoA an dieser Stelle vorgestellt werden. Spezieller Wert wird bei der Beschreibung auf die Sicherheitskonzepte gelegt.
Volker Roth
7. Autorisierung und Delegation
Auszug
Software-Agenten im Allgemeinen und mobile Agenten im Speziellen agieren als Assistenten ihrer menschlichen Benutzer. Die Assistenzfunktion besteht darin, dass mobile Agenten komplexe Aufgaben autonom im Namen ihres Benutzers durchführen. Sie migrieren durch das Kommunikationsnetz, greifen auf Dienste verschiedener Anbieter zu, verhandeln mit anderen Benutzern und Agenten, führen Transaktionen aus und delegieren Teile ihrer Aufgabe an andere Agenten. Die Interaktion zwischen Benutzer und Agent wird auf ein Minimum beschränkt, da zum einen mobile Agenten nicht immer eine Kommunikationsmöglichkeit zu ihrem Benutzer haben und zum anderen die Leistungsfähigkeit mobiler Endgeräte beschränkt ist.
Kai Fischer, Volkmar Lotz
8. Kryptographie, Smartcard und Public-Key-Infrastrukturen
Auszug
Die Zweckmäßigkeit der in den Kapiteln 6 und 7 vorgestellten Sicherheitsmechanismen ergibt sich nicht zuletzt aus den Eigenschaften der verwendeten kryptographischen Verfahren. Die Tatsache, dass eine elektronische Signatur nicht verfälscht werden kann, dass private Schlüssel geheim bleiben oder dass eine Hashfunktion praktisch kollisionsfrei ist, bildet das wesentliche Argument für die Wirksamkeit der in der Agentenplattform und den Agenten selber realisierten Mechanismen. Wir wollen daher in diesem Kapitel die Aufmerksamkeit auf die Implementierung der kryptographischen Funktionalität lenken, insbesondere den Lösungsansatz zur sicheren Speicherung geheimen Schlüsselmaterials, der Zertifizierung öffentlicher Schlüssel und dem Management dieser Zertifikate.
Volkmar Lotz
9. Biometrie
Auszug
Biometrie basiert auf der Tatsache, dass kein Mensch dem anderen gleicht. Unter biometrischen Merkmalen versteht man menschliche Charakteristika, die so eindeutig sind, dass anhand dieser eine Person identifiziert werden kann. Die bekanntesten biometrischen Merkmale sind das Gesicht, der Fingerabdruck oder die Iris. Während diese Merkmale statischer Natur sind, kennt die Biometrie auch verhaltenstypische Merkmale, wie Stimme, Motorik oder Gangart. Damit ein Merkmal zur Identitätsfeststellung geeignet ist, muss es in der Zielgruppe so einzigartig sein, dass es nur einer Person zugeordnet werden kann.
Michael Dose, Herbert Reininger

Simulationsstudie

Frontmatter
10. Bildsuchmaschine
Auszug
Die in der Simulationsstudie eingesetzte Agentenanwendung erlaubt den Handel mit digitalen Bildern über mobile Agenten und basiert auf der Agentenplattform SeMoA.155 Dieses agentenbasierte Content Based Retrieval(CBR) erlaubt es dem Benutzer, anhand eines Beispielbildes ähnliche Bilder auf einem Netz von angeschlossenen Agentenservern zu finden.
Ulrich Pinsdorf
11. Ablauf, Aufgaben und Rollen der Simulationsstudie
Auszug
Testgegenstand der Simulationsstudie waren kryptografische Verfahren zur elektronischen Signatur und Verschlüsselung der Zugriffssicherung im Zusammenhang mit der Nutzung mobiler Agenten und der Erzeugung, Verwaltung und Übertragung von Zugriffsrechten für Agenten durch ein Ticketing-System. Weiterhin war die Semoa-Agentenplattform, die Nutzung einer Bildsuchmaschine mit verschiedenen Akteuren als konkrete Agentenanwendung und biometrische Anwendungen zur Zugriffskontrolle. Testgegenstand. Die Anwendungen wurden in stationären Computern (PC, Notebook) in einer zweitägigen Simulationsstudie einer intensiven Überprüfung unterzogen. Die Verteilung von rollenbasierten Aufgaben an Teilnehmer mit entsprechenden Fachkenntnissen gewährleistete, dass innerhalb der Simulationsstudie sowohl der längerfristige Einsatz dieser Technologien als auch das Auftreten von Sonderfällen, wie möglichen Angriffen auf das System, realitätsnah abgebildet werden konnten.
Roland Steidle
12. Technische Ergebnisse und Beobachtungen
Auszug
Im folgenden werden die technischen Ergebnisse und Beobachtungen der durchgeführten Simulationsstudie erläutert. Der erste Abschnitt beschäftigt sich mit der eingesetzten Agententechnologie. Der zweite Abschnitt stellt die Beobachtungen zum ticketbasierten Autorisierungs- und Delegationsmechanismus dar. Der dritte Abschnitt gibt die Ergebnisse der Tests der biometrischen Authentifikationsverfahren wieder.
Michael Dose, Kai Fischer, Ulrich Pinsdorf, Herbert Reininger
13. Juristische Angriffe und deren gerichtliche Bewertung
Auszug
Die Auswertung von insgesamt 20 repräsentativen Fällen juristischer Angriffe und deren Beurteilung erfolgt durch die im Projekt MAP mitwirkenden Rechtswissenschaftler in Zusammenarbeit mit den anderen an der Simulationsstudie beteiligten Partnern. Mit Hinblick auf die im bisherigen Projektverlauf getroffenen Annahmen war die Zielsetzung der Auswertung, technische und rechtliche Problempunkte bei der Nutzung der eingesetzten Technologien zu erkennen, die Tauglichkeit der eingesetzten Technologien zur Lösung rechtlicher Konflikte zu überprüfen und rechtliche Regelungsdefizite, die die Nutzung der getesteten Technologien oder die Lösung rechtlicher Konflikte im Zusammenhang mit dem Einsatz dieser Technologien betreffen, festzustellen.
Roland Steidle

Auswertung

Frontmatter
14. Mobile Agenten aus Sicht der Anwender
Auszug
Eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Marktakzeptanz eines Produkts ist die Gebrauchstauglichkeit des Produkts. Hinter dem Begriff Gebrauchstauglichkeit (Usability) verstecken sich zwei Aspekte: Ein Produkt muss zum einen „nützlich“ sein, das heißt es muss den Anwender bei der Bewältigung seiner Aufgabe unterstützen, und zum anderen muss es „bedienbar“ sein, das heißt einfach und intuitiv zu bedienen sein. Um die Gebrauchstauglichkeit eines Produkts zu beurteilen, wird untersucht, bis zu welchem Grad die Arbeitsziele erreicht werden (Effektivität), in welchem Verhältnis dazu der Aufwand bezüglich der verwendeten Arbeitsmittel steht (Effizienz) und wie zufrieden der Benutzer bei der Arbeit ist (Zufriedenheit, Akzeptanz). Im Folgenden werden spezielle Usability-Anforderungen an mobile Agenten dargestellt und die hierauf bezogenen Ergebnisse der Simulationsstudie zusammengefasst.
Linda Mathé
15. Rechtliche Gestaltungsvorschläge
Auszug
Der Einsatz stationärer und mobiler Agententechnik wird für den einzelnen Nutzer und Unternehmen, die Agentensysteme nutzen, weitreichende Veränderungen, mit sich führen. Welche Vorteile mobile Agentensysteme den einzelnen Akteuren und der Gesellschaft insgesamt tatsächlich bringen werden, hängt maβgeblich davon ab, wie stationäre und mobile Agentensysteme und der entsprechende infrastrukturelle Rahmen für den Betrieb dieser Techniken ausgestaltet werden. Hiervon ist auch das Durchsetzungspotential moderner Agententechnologie auf dem Markt abhängig.
Rotraud Gitter
16. Technische Gestaltungsvorschläge
Auszug
Dieses Kapitel stellt die wichtigsten technischen Verbesserungsvorschläge dar. Es geht an dieser Stelle nicht darum, bereits fertige technische Konzepte vorzulegen. Vielmehr sollen die Ergebnisse und Erfahrungen der Simulationssstudie in kreative Lösungsansätze umgeformt werden, die dann jeder für sich mit Sachverstand und Akribie umzusetzen sind.
Michael Dose, Ulrich Pinsdorf
17. Die zweite Simulationsstudie
Auszug
Aufgrund der Ergebnisse der ersten Simulationsstudie wurden die Nachweismechanismen der Agentenplattform verbessert und mit einer im Dezember 2005 durchgeführten zweiten Simulationsstudie auf ihre Gerichtsfestigkeit und Effizienz hin getestet. Der folgende Beitrag fasst die Ergebnisse zusammen und nimmt eine abschließende Bewertung vor.
Rotraud Gitter, Philip Laue, Jan Peters, Ulrich Pinsdorf
18. Schlusswort
Auszug
Assistenzsysteme mit mobilen Agenten sind eine zukunftsorientierte Technologie mit spezifischen Vorteilen hinsichtlich der Gestaltung verteilter Anwendungen, des Transportsvon Programmcode, der asynchronen Kommunikation und der Entkopplung der Anwendung von Bandbreiten und Kommunikationsverbindungen. Aufgrund dieser Eigenschaften können sie in besonderer Weise dazu beitragen, dass zeitraubende Tätigkeiten auf technische Systeme delegiert und von diesen erbracht werden können. Geeignete Einsatzfelder für mobile Agenten können unter anderem der elektronische Handel, die Informationsbeschaffung, die Fernwartung oder die Unterstützung von Workflows sein.
Alexander Roßnagel
Backmatter
Metadaten
Titel
Sicherheit und Rechtsverbindlichkeit mobiler Agenten
herausgegeben von
Rotraud Gitter
Volkmar Lotz
Ulrich Pinsdorf
Alexander Roßnagel
Copyright-Jahr
2007
Verlag
Vieweg+Teubner
Electronic ISBN
978-3-8350-9120-7
Print ISBN
978-3-8244-2173-2
DOI
https://doi.org/10.1007/978-3-8350-9120-7