1998 | OriginalPaper | Buchkapitel
Sicherheitspolitische Kommunikation
verfasst von : Horst Prayon
Erschienen in: Politische Kommunikation in der demokratischen Gesellschaft
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Enthalten in: Professional Book Archive
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Sicherheitspolitische Themen haben in der öffentlichen Agenda einen nachgeordneten Stellenwert, Sachfragen anderer Politikfelder finden höhere Aufmerksamkeit (vgl. Hoffmann 1992: 34f.; 1995: 15). Besonderes Interesse gilt diesen Themen im Publikum zumeist, wenn sie unmittelbare Sorgen und Ängste auslösen können. So führten die Lagerung von gefährlicher Munition, die Stationierung schwerer Waffen, der Lärm durch Tiefflüge, die Nähe zu Truppenübungsplätzen oder die Entsendung deutscher Soldaten in Krisengebiete zu lebhaftem Meinungsaustausch, auch zu Protesten und Demonstrationen. Bei jungen Männern entwickelt sich starke Betroffenheit aus der gesetzlichen Pflicht zum Wehrdienst und ihrer bevorstehenden Einberufung. Die Diskussion zu Fragen der Sicherheit ist bei unmittelbarem Erleben von Unsicherheit, Gefahr, Gewalt, Misstrauen oder Machtmissbrauch zugleich so stark von Empfindungen begleitet, dass regierungsamtliche Sprecher eine öffentliche Erörterung möglichst meiden. Sie fürchten, solche Verknüpfung der Sachfragen mit Gefühlen könnte die Bewältigung anstehender Konflikte erschweren.