2011 | OriginalPaper | Buchkapitel
Sozialexperiment als neue Figuration von Wissenschaft, Politik und Markt im postkolonialen Afrika
verfasst von : Richard Rottenburg
Erschienen in: Globalisierung Süd
Verlag: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Aktivieren Sie unsere intelligente Suche, um passende Fachinhalte oder Patente zu finden.
Wählen Sie Textabschnitte aus um mit Künstlicher Intelligenz passenden Patente zu finden. powered by
Markieren Sie Textabschnitte, um KI-gestützt weitere passende Inhalte zu finden. powered by
In diesem Artikel zeige ich, dass sich in manchen Anwendungsbereichen neoliberaler Regierungstechnologien eine neue Figuration von Wissenschaft, Politik und Markt abzeichnet und dass sie sich insbesondere im Bereich der Biomedizin im globalen Süden zu erkennen gibt. Einerseits folge ich dem inzwischen viel diskutieren und weit anerkannten foucaultschen Ansatz der ,therapeutischen Herrschaft‘, andererseits werde ich versuchen, eine seiner Grundannahmen über das Zustandekommen und die Funktion des Ausnahmezustandes zu widerlegen. Im Zentrum der Argumentation steht eine Auseinandersetzung um das damit verbundene und umstrittene Konzept der Experimentalität bzw. der Experimentalisierung. Wenn sich politische Entscheidungen und die Wahl bestimmter Regierungstechnologien zunehmend durch Verweis auf wissenschaftliches Wissen legitimieren, letzteres aber zunehmend auf seine Vorläufigkeit und prinzipielle Ungewissheit verweist, ist der Einsatz dieser Regierungstechnologien dann eine Form des Experimentierens?