2014 | OriginalPaper | Buchkapitel
Sozialwissenschaftliche Katastrophenforschung und Sicherheitsdiskurs
verfasst von : Wolf R. Dombrowsky, Alexander Siedschlag
Erschienen in: Methoden der sicherheitspolitischen Analyse
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„Es war einmal …“ – Viele Märchen beginnen so, nicht aber Wissenschaft, und dennoch wäre dieser gänzlich ungebräuchliche Anfang geeignet, um auf einen beinahe märchenhaften Wandel aufmerksam zu machen: Zu Beginn der 70er- Jahre des letzten Jahrhunderts gab es in Deutschland noch keine Katastrophenforschung, schon gar keine soziologische. Es gab Spezialisierungen in anderen Disziplinen, die sich mit „Fehlverläufen“ befassten: die Arbeitsforschung, die ingenieurwissenschaftliche Sicherheitsforschung, die Materialforschung, und es gab in den USA
„hazard research“
und
„disaster research“
, die freilich in Deutschland, bis auf ganz wenige Ausnahmen in den Geowissenschaften, noch nicht rezipiert worden waren (dazu Felgentreff/Dombrowsky 2008). Die Selbstbezeichnung „Katastrophenforscher“ erregte eher belustigtes Unverständnis („was es alles gibt!?“), zugleich aber auch wachsendes Interesse.